Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Bischof Jung kritisiert Diffamierung unliebsamer Gegner

Pontifikalgottesdienst zum Mozartfest 2024 ‒ Domchor und Camerata Würzburg lassen Mozarts „Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis“ erklingen ‒ Sechster Jahrestag der Bischofsweihe von Dr. Franz Jung

Würzburg (POW) Deutliche Kritik an Diskreditierung und Verleumdung von unliebsamen Gegnern hat Bischof Dr. Franz Jung beim Pontifikalgottesdienst zum Mozartfest 2024 und zum Gedenken an den sechsten Jahrestag seiner Bischofsweihe am Sonntag, 9. Juni, im Würzburger Kiliansdom geübt. „Wir werden im Wahlkampf ‒ heute ist Wahlsonntag ‒ , aber auch im politischen Leben und im Leben unserer Kirche permanent Zeugen genau dieses Vorgangs, wo jemand, der mir unliebsam ist, auch wenn er Recht haben mag, entsorgt wird, indem ich ihn als Person angreife und versuche, ihn dadurch zu diskreditieren.“

In seiner Predigt ging Bischof Jung zunächst auf das Evangelium des Tages ein. Die Schriftgelehrten erkennen, dass ihr größter Gegner Jesus von Nazareth ist. „Denn er legt die Schrift nicht nur aus wie einer von ihnen, sondern er predigt in einem machtvollen Wort, das die Kraft hat, die bösen Geister zu bannen und die Dämonen zu verjagen, die den Menschen besetzt halten.“ Weil die Schriftgelehrten ihm nicht auf der Sachebene beikommen könnten, versuchten sie, den Kriegsschauplatz zu verlagern. „Es geht nicht mehr um die Sache, um die man ringt, sondern plötzlich geht es um das Gegenüber. Und es geht nicht um die Erfolge, die einer vorzuweisen hat, sondern es geht offenbar um vermutete Defizite seiner Person, die man mal benennen muss“, erklärte der Bischof. Mit diesem Schachzug gelinge es zudem, den anderen in endlose Selbstrechtfertigungen zu verwickeln, so dass er gar keine Zeit mehr habe, als Gegenüber aufzutreten.So gelinge es, ihn auf elegante Weise unschädlich zu machen.

Weitere Bilder

In der Gegenwart sei ein solcher Vorgang stets ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse und auch in der Lage, kirchliche und politische Karrieren zu zerstören. Im schlimmsten Fall würden Menschen dadurch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht ‒ „bis hin zum Gedanken des Suizids“. Im Falle Jesu lautet die Unterstellung der Schriftgelehrten, er sei vom Beelzebub besessen. „Gerade aus dem, wo er seine Erfolge feiert, dreht man ihm plötzlich einen Strick.“ Jesus aber kenne diesen rhetorischen Trick und lasse sich nicht auf dieses Spiel ein. Auch, weil er um das achte Gebot weiß, das untersagt, falsche Unterstellungen, Gerüchte und Diffamierungen in die Welt zu setzen. Jesus weiß nach den Worten von Bischof Jung zugleich, dass in der Rhetorik Angriff die beste Verteidigung ist. Er mache nachdrücklich deutlich, dass es Gott ist, der gegen den Teufel kämpft, und nicht der Teufel. Aber auch, dass sich jeder, der Jesus Christus verunglimpft, um die einzige Möglichkeit bringt, gerettet zu werden.

Ähnlich wie die Schriftgelehrten verhalte sich Don Giovanni aus Mozarts gleichnamiger Oper. „Denn dieser Don Giovanni, der notorische Schürzenjäger, der allen Frauen hinterherstellt, ist der Meister der Verstellung und derjenige, der es wie kein anderer versteht, immer von der Sachebene abzulenken und auf die Person zu zielen.“ Als Donna Elvira ihn als den wahren Übeltäter enthülle, sage Don Giovanni, sie spinne, und was sie behaupte, stimme nicht. Permanent wechsle er die Rollen, sodass sein armer Diener Leporello an seiner Statt dauernd die Schläge kassiere, die ihm zugedacht gewesen seien. „Immer windet er sich heraus und in seiner krankhaften Sucht nach Liebesabenteuern hinterlässt er als Narzisst nur eine Spur der Verwüstung und des Bösen.“ Aber das Wort, wonach man die Menschen an ihren Früchten erkenne, gelte auch für diesen Don Giovanni. „Er wird am Ende Opfer seiner Verwechslung von Einbildung und Wirklichkeit. Er wird zu Rechenschaft gezogen und muss am Ende büßen für das, was er getan hat, weil er nicht bereit war, umzukehren und der Wahrheit die Ehre zu geben.“

Musikalisch gestaltet wurde die Feier unter der Leitung von Domkantor Julian Beutmiller vom Würzburger Domchor und der Camerata Würzburg mit der „Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis (Trinitatismesse) KV 167“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

mh (POW)

(2424/0617; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet