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„Im entscheidenden Moment das Richtige tun“

Pontifikalgottesdienst eröffnet Passionsspiele 2024 in Sömmersdorf – Schirmherr Bischof Dr. Franz Jung: „Enormer Einsatz und großer Idealismus“

Sömmersdorf (POW) „Habe ich den Mut und gibt mir Gott die Gnade, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun? In der Familie, im Beruf, hier in Sömmersdorf?“ Das sei die grundlegende Frage hinter dem Passionsspiel, die jeden, der das Geschehen auf sich wirken lasse, betreffe. Das hat Bischof Dr. Franz Jung beim Pontifikalgottesdienst zum Auftakt der Sömmersdorfer Passionsspiele am Sonntagvormittag, 23. Juni, betont. Markus Grzibek, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Martin im Oberen Werntal, Geldersheim“, erklärte zu Beginn der Feier, es sei gute Tradition, dass der Bischof die Reihe der insgesamt 18 Aufführungen mit einem Gottesdienst eröffne. Zu diesem Zeitpunkt war die kurze Schrecksekunde wenige Augenblicke vor dem Gottesdienst bereits vergessen: Die Brandmeldeanlage hatte auf den Weihrauch reagiert und lautstark Alarm ausgelöst.

In seiner Predigt ging Bischof Jung auf den Dialog zwischen Jesus und Pontius Pilatus ein. Als der Römer den Gottessohn darauf hinweist, dass er Macht über dessen Leben hat, entgegnet dieser: „Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben auferlegt wäre.“ Es gehe dabei weniger um Zwang als um die Verantwortung gegenüber Gott. „Pilatus kann den Freiraum nicht erkennen und fällt ein Urteil, obwohl er weiß, dass die Anklage nicht stimmt.“ Vielen Menschen gehe es ähnlich: Sie fühlten sich zu jung, zu überfordert, zu kraftlos, um das Richtige zu tun. „Oft fehlt uns der Überblick von oben, der uns klar sehen lässt. Wenn das Passionsspiel uns das lehrt, hat es seinen Zweck vollauf erfüllt“, betonte der Bischof. Er lud die Menschen ein, danach nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern diese Erkenntnis auf sich wirken zu lassen.

Pfarrer Grzibek und Norbert Mergenthal, Vorsitzender des Vereins Fränkische Passionsspiele, dankten dem Bischof für das Übernehmen der Schirmherrschaft der Passionsspiele 2024 und luden ihn bereits für die nächste Auflage im Jahr 2029 ein. „Sie waren heute zum dritten Mal in Sömmersdorf, und zum ersten Mal für einen Gottesdienst“, sagte Mergenthal. Er wisse, dass Bischof Jung viel in ganz Deutschland und international unterwegs sei. „Und immer haben Sie die Passionsspiele Sömmersdorf mit Broschüren im Gepäck und machen dafür Werbung. Vielen Dank!“ Sei Dank galt darüber hinaus allen, die den Gottesdienst mit vorbereitet und gestaltet hatten.

„Man merkt den enormen Einsatz und den großen Idealismus, den alle hier an den Tag legen“, attestierte Bischof Jung den Passionsspielen von Sömmersdorf. Ohne die dortige Tradition schmälern zu wollen, empfinde er das Spiel der unterfränkischen Gemeinde weit eindrücklicher als das des oberbayerischen Gegenstücks. „Man merkt das Herzblut der Spielenden, die Dramatik der einzelnen Situationen wird tiefgründig beleuchtet.“ Der Bischof zeigte sich zudem erfreut, dass der Rechtsstreit mit Anwohnern beigelegt sei. „Bei der Passion geht es um die Versöhnung mit Gott und untereinander, insofern ist der Vergleich ein schönes Geschenk.“

Auch Mergenthal zeigte sich nach dem Gottesdienst freudig, dass der Rechtsstreit mit Anwohnern des Festspielgeländes durch einen Vergleich beigelegt wurde: „Wir sind sehr erleichtert, dass wir jetzt die vermeintliche Rechtssicherheit haben, die insgesamt 18 Vorstellungen wie geplant durchführen zu dürfen.“ An vier Abenden müsse das Catering nach der Vorstellung zeitlich ein bisschen früher beendet werden. „Wenn das dazu beiträgt, dass in der Sache Ruhe einkehrt, dann ist es eigentlich ganz in unserem Sinne.“

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mh (POW)

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