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Internationale Romwallfahrt der Ministranten 2018

„Die Gemeinschaft braucht jeden!“

Diözesaner Gottesdienst in der Lateranbasilika zum Abschluss der Ministrantenwallfahrt – Bischof Jung: „Christen sind berufen, Friedensstifter zu sein“ – Während Gottesdienst entsteht Friedenstaube aus Puzzleteilen

Rom/Würzburg/Bad Neustadt (POW) „Wo zwei oder drei – oder 2000 – in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.” Mit diesem bekannten Bibelzitat begrüßte Bischof Dr. Franz Jung am Donnerstagnachmittag, 2. August, die rund 2100 Ministrantinnen und Ministranten mit ihren Begleitern aus dem Bistum Würzburg in der Kirche San Giovanni in Laterano in Rom. Gemeinsam feierten sie den diözesanen Abschlussgottesdienst der Ministrantenwallfahrt. Vorher und nachher stimmte eine Projektband die Minis ein und sorgte auch während des Gottesdienstes trotz der drückenden Hitze für ausgelassene Stimmung. „Wir Christen sind berufen, Friedensstifter zu sein in dieser Welt. Und das haben wir in dieser Woche hier eingeübt”, sagte Bischof Jung.

Bereits eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes füllte sich die prunkvolle Basilika San Giovanni in Laterano. Stühle gab es keine, die Minis konnten sich einfach auf den Boden setzen. Die Projektband stimmte auf den feierlichen Gottesdienst ein. Viele sangen das Mottolied „Suche Frieden“ mit, das die Basilika ganz erfüllte. Dessen Komponist Johannes Matthias Roth wirkte ebenfalls in der Band mit. Währenddessen ging Bischof Jung durch den großen Kirchenraum, um noch einmal mit den Minis seiner Diözese ins Gespräch zu kommen. Viele nahmen wieder die Gelegenheit wahr, um Fotos mit ihm zu machen oder ihre Pilgertücher und Kappen unterschreiben zu lassen.

In seiner Predigt sprach Bischof Jung über die Bedeutung jedes Einzelnen in einer Gemeinschaft. „Man bringt da seine Gaben ein, dass es der Gemeinschaft hilft und zum Aufbau des Ganzen beiträgt.” Oft werde man aber auch ungeduldig und meine, man könne große Aufgaben besser alleine meistern, weil andere nur ein Hemmschuh seien. „Manchmal fühlt sich ein Einzelner besser oder überlegen. Das zeugt von einem Mangel an Mitgefühl”, sagte der Bischof. Nicht nur in der Gemeinde als einer kleinen Einheit von Gemeinschaft gebe es immer wieder Menschen, die anderen das Gefühl gäben, nicht gebraucht zu werden. Auch in der Weltgemeinschaft passiere das. „Dann nämlich machen sich diese Menschen auf die Flucht, um dem nachzugehen, wovon man ausgeschlossen wird.” Bischof Jung betonte, wie wichtig und sinnstiftend Gemeinschaft sein könne. „Zu wissen, dass man nicht alleine bestehen muss. Doch den anderen um Hilfe bitten – das ist oft eine schwere Übung.” Als Teil der Gemeinde Christi sei für ihn klar, dass man Teil des Ganzen ist. „Jeder bekommt eine Aufgabe, auch wenn sie scheinbar noch so einfach ist. Der eine kann beten, der andere kann gut Katechese, der andere kann Caritas. Jeder Dienst ist wichtig! Die Gemeinschaft braucht jeden”, erklärte Bischof Jung.

Viele Ministrantinnen und Ministranten trugen zur Gestaltung des Gottesdienstes bei – mit Fürbitten, als Messdiener, in der Band, als Fahnenträger oder einfach beim Mitsingen und -tanzen. Die Gemeinschaft zeigte sich ganz bildlich in der Taube, die im Lauf des Gottesdienstes Stück für Stück an eine Stellwand geklebt wurde. Beim Aussendungsgottesdienst am vergangenen Sonntag hatte jede Busgruppe ein Kreuzworträtsel bekommen. Die Lösungsworte waren Bibelstellen, die sich im weitesten Sinne auf Frieden bezogen. Die Zitate standen jetzt auf großen Puzzleteilen, und jede Gruppe konnte so einen Teil zur Friedenstaube beitragen. Am Schluss fügte auch Bischof Jung sein Puzzleteil hinzu.

Mit tosendem Applaus bedachten die Minis die Band, die Technik und die Wallfahrtsleitung. Als Bischof Jung zu seinen Schlussworten kam und den jungen Pilgern für ihren Dienst dankte, musste er kurz innehalten, weil die Mädchen und Jungen Beifall klatschten und ihm zujubelten. „Ich fand es war echt eine supertolle Stimmung”, sagte Leonie aus der Pfarrei „Sankt Johannes der Täufer, Margetshöchheim“ (Dekanat Würzburg-links des Mains). Die 13-Jährige findet, dass Gottesdienste öfter so sein sollten. „Es war einfach mal etwas anderes als so ein normaler Gottesdienst.” Bei der nächsten Ministrantenwallfahrt in vier Jahren wolle sie auf jeden Fall wieder mitfahren. Auch Gregor war ganz begeistert von der tollen Stimmung: „Der Gottesdienst ist schnell vorbei gewesen, weil er einfach richtig Spaß gemacht hat!” Der 13-Jährige aus der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Martin Brend, Brendlorenzen“ (Dekanat Bad Neustadt) freute sich, dass jeder mitgemacht hat. „Als alle die Fahnen geschwungen haben, das sah echt super aus.”

Nach dem Schlusssegen wurde ein Gruppenfoto gemacht. Als die Band plötzlich das Mottolied anstimmte, feierten die Minis ausgelassen. Ein Lied nach dem anderen wurde gefordert – niemand wollte, dass die Woche schon vorüber ist. Erst nach und nach machten sich die Minis auf den Weg zu ihren Unterkünften. Am Freitagnachmittag, 3. August, starten die 28 Busse wieder in Richtung Würzburg.

Aus Rom berichtet Carolin Hasenauer (POW)

(3218/0783; E-Mail voraus)

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