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Seine Kunst prägt Würzburg

Bildhauer Heinrich-Gerhard Bücker gestorben – Über Jahrzehnte mit Diözese Würzburg und Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele verbunden

Würzburg/Beckum (POW) Sein jüngstes Werk im Bistum Würzburg ist das Bonifatiustor am Würzburger Kiliansdom. Darüber hinaus gestaltete er in den vergangenen Jahrzehnten das Triumphkreuz und zwölf Statuen des Figurenfrieses im Chor des Kiliansdoms, die Innenausstattung der Seminarkirche Sankt Michael, den Kilians-Schrein für die Gebeine der Frankenapostel, die Kreuzwegstationen in der Kiliansgruft und in Würzburg-Sankt Andreas sowie den Altarbereich der Maidbronner Pfarrkirche. Weiter schuf er die Sankt-Bruno-Medaille und die Liborius-Wagner-Plakette der Diözese. Am Montag, 11. August, ist der mit Würzburg eng verbundene westfälische Künstler und Bildhauer Heinrich-Gerhard Bücker in Beckum-Vellern im Alter von 86 Jahren gestorben.

Bücker stammte aus Vellern und studierte nach einer handwerklichen Ausbildung 1942 bis 1944 an der Akademie der bildenden Künste und der Akademie der angewandten Künste in München. Das Studium ergänzte er an der Landeskunstschule Hamburg. In seinem Geburtsort Beckum-Vellern baute er sein Atelier auf. Bückers Schaffen war in hohem Maße vom Wort Gottes geprägt. Zu seinem Gesamtwerk zählen unter anderen der große Kreuzweg in Telgte, Arbeiten in den Domen von Bremen, Paderborn, Hildesheim und Würzburg, die Studentenkapelle in Nowa Huta in Polen, die Kapelle im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz sowie der Altar der Kathedrale in Gnesen. 1964 publizierte er seinen Zyklus „Bilder des Heils“, 1970 folgten Holzschnitte zu Genesis, Passion und Apokalypse. 1982 legte er unter dem Titel „Alpha-Atom-Adam-Omega“ 578 Tuschezeichnungen vor – die „Bibel in Bildern“. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele nahm damals die Textredaktion des einzigartigen Bibelwerks wahr und schrieb einen einführenden Aufsatz, der die künstlerische Arbeit in den 29 biblischen Themenkreisen analysierte und erschloss.

Über Jahrzehnte war Bücker freundschaftlich mit Würzburg und vor allem mit Bischof Scheele verbunden. Für Bischof Scheele entwarf Bücker den Bischofsstab und illustrierte mit ihm biblische Themen. Bischof Scheele schrieb Texte zu mehreren Werken Bückers. Es gehe Bücker um das gestaltende Nachbilden, um eine bildhafte Übertragung der Bibel, sagte Bischof Scheele bei der Ausstellung von Bückers Bilder-Bibel im Vatikan 1983. Später waren die Werke auch im Kreuzgang des Würzburger Doms zu sehen. In der Laudatio bei der Verleihung des Kulturpreises 1993 der Stiftung „Bibel und Kultur“ würdigte Bischof Scheele die Offenheit Bückers für das gesamte Zeugnis der Heiligen Schrift. Der Künstler habe sich in seinen Werken in besonderer Weise für die Geltung der Bibel und die Vermittlung von biblischen Wertvorstellungen eingesetzt.

Anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Beckum an Bücker im Jahr 1992 bezeichnete Bischof Scheele den Künstler als Mann des Volkes, der nicht schaffe, um mit seinen Werken Neurosen zu reflektieren oder sich selbst herauszustellen. Selbst wenn die von Bücker geschaffenen Plastiken die normalen menschlichen Maße überschritten, erdrückten sie ihren Betrachter nicht, sagte Bischof Scheele damals. Bei einem Besuch in der Würzburger Michaelskirche im Mai 1996 zeigte sich der damalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber „tief beeindruckt von der künstlerischen Kraft“, mit der der Bildhauer Bücker die Kirche des Priesterseminars ausgestattet habe. Papst Johannes Paul II. würdigte in einem Brief zum 70. Geburtstag Bückers dessen jahrzehntelanges künstlerisches Schaffen. Dadurch habe Bücker zur inneren Bereicherung der Kirche und zur geistlichen Erbauung und Freude der Mitchristen einen besonderen Beitrag geleistet.

(3408/0993; E-Mail voraus)

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