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„Nie nur als Personalmanager gefühlt“

Personalreferent Domkapitular Monsignore Dr. Heinz Geist wird am 17. Mai 70 Jahre alt und bietet Bischof Hofmann altersbedingt seinen Rücktritt an

Würzburg (POW) Ein reiches Priesterleben liegt hinter ihm. Die meiste Zeit war er für die Seelsorger verantwortlich: als Spiritual für angehende Priester, als geistlicher Begleiter der aktiven Priester, schließlich als Personalchef für das gesamte Seelsorgepersonal. Am Sontag, 17. Mai, wird Domkapitular Monsignore Dr. Heinz Geist 70 Jahre alt. Gemäß den Statuten des Würzburger Domkapitels wird er altersbedingt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann seinen Rücktritt anbieten. Dem Bischof steht dann offen, das Gesuch anzunehmen oder die Amtszeit Geists als Domkapitular und Personalchef zu verlängern.

Geist ist seit 1997 für das gesamte Seelsorgepersonal der Diözese Würzburg zuständig. „Eine umfangreiche Aufgabe, die sich aus vielen kleinen Mosaiksteinen zusammensetzt“, beschreibt er zunächst das Amt des Personalchefs, um gleich deutlicher zu werden: „ein Fass ohne Boden“. Wichtig sei ihm stets, die Begabungen des Einzelnen möglichst gut einzusetzen. Die Personalsituation vor allem bei den Priestern, aber in jüngster Zeit auch bei den hauptamtlichen Laien mache dies immer schwieriger. „Der Priestermangel lähmt zunehmend. Man kann als Personalchef nicht mehr richtig planen“, klagt Geist. Konflikte stünden mehr oder weniger auf der Tagesordnung, wobei sich aber die Art der Konflikte verändert habe: In früheren Jahren seien sie stärker zwischen Hauptamtlichen ausgetragen worden, heute nähmen die Konflikte zwischen Seelsorgern und sehr selbstbewusst gewordenen Ehrenamtlichen und Gemeinden zu.

Bei allen Problemen und Konflikten, die ein Personalchef zu regeln hat und die einen Großteil seiner Zeit in Anspruch nehmen, ist Geist wichtig, sein Amt dennoch spirituell zu führen. „Ich habe mich nie nur als Personalmanager gefühlt, wichtig sind mir die pastoralen und spirituellen Elemente in meiner Tätigkeit“, sagt er. Damit tritt er auch der Gefahr entgegen, das viele Gute zu übersehen, das tagtäglich geschehe. Immer wieder sei er auch erstaunt, wie viel ehrenamtliche Arbeit in den Gemeinden geleistet werde. „Die positiven Erfahrungen überwiegen hier eindeutig.“

Wichtige Elemente für sein Amt als Personalchef sammelte der gebürtige Heidingsfelder und promovierte Theologe in seinen früheren Tätigkeiten: Kaplan war Geist nach seiner Priesterweihe 1964 in Kahl am Main und Bad Kissingen. 1968 wurde er Spiritual am Kilianeum Würzburg, zwischendurch auch Direktor im Julianum. Seit 1972 ist er außerdem für die Ständigen Diakone verantwortlich. 1976 wechselte er als Spiritual ins Priesterseminar Würzburg, wo er bis 1990 eine große Zahl der heute aktiven Priester geistlich begleitete. 1990 übernahm er die Aufgabe des Priesterseelsorgers der Diözese. 1996 folgten die Ernennung zum Ordinariatsrat und auch die Übernahme der Verantwortung für die Pastoral- und Gemeindereferenten. Seit 1997 ist Geist schließlich für das gesamte Seelsorgepersonal zuständig, seit 1998 als Domkapitular. Eine weitere Aufgabe wartete von 2001 bis 2004 auf ihn: Er war stellvertretender Generalvikar und führte in der Zeit der Vakanz des Bischöflichen Stuhls als „Vertreter des Ständigen Vertreters des Diözesanadministrators“ diese Aufgabe weiter. Darüber hinaus war Geist von 1975 bis 2003 auch Diözesanleiter des Katholischen Bibelwerks. Vorträge und Aufsätze zu biblischen Themen sind für den Personalchef Entlastung und „Freizeitgestaltung“. Die Verdienste Geists würdigte Papst Benedikt XVI. mit der Ernennung zum Monsignore im Jahr 2007.

Im neuen Lebensjahrzehnt will sich Geist wieder stärker biblischen Themen widmen. Reisen zu biblischen Stätten im Mittelmeerraum stehen für ihn ebenso auf der privaten Wunschliste wie die Beschäftigung mit fremden Kulturen. In der Seelsorge will er im Alter nach Kräften mithelfen und spirituelle Angebote gestalten. Doch zunächst heißt es für Geist, das Votum des Bischofs abzuwarten. „Ich fühle mich einigermaßen fit und freue mich, weiterhin Sinnvolles tun zu können“, antwortet er auf die Frage nach seiner weiteren Zukunft. Große Lebensziele verfolge er nicht, „aber ich will weiter meinen Beitrag zum Wohl der Menschen und der Kirche leisten“.

(1909/0561; E-Mail voraus)

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