Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Internationale Romwallfahrt der Ministranten 2018

„Eine einmalige Chance“

Interview mit Bischof Dr. Franz Jung zum Abschluss der Internationalen Ministrantenwallfahrt

Würzburg/Rom (POW) Gerade mal acht Wochen im Amt, nutzt Bischof Dr. Franz Jung jede Gelegenheit, sein Bistum kennenzulernen. Auf die Kiliani-Walllfahrt Anfang Juli folgte nun die Internationale Romwallfahrt der Ministranten. Im Interview erzählt er, was ihn am meisten beeindruckt hat und wie wichtig er die Wallfahrt für junge Pilger findet.

POW: Herr Bischof Jung, eine Woche Miniwallfahrt liegt hinter Ihnen. Wie hat es Ihnen gefallen?

Bischof Dr. Franz Jung: Mir hat es sehr gut gefallen! Ich finde es äußerst bemerkenswert, dass es uns gelungen ist, so viele junge Menschen auf den Weg zu bringen. Und ich glaube, es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Eine solch große Wallfahrt hilft einem zu erkennen, dass man in der Kirche und in der Gemeinde nicht alleine unterwegs ist, dass viele mit einem denselben Glauben teilen und dass man mit vielen Gleichgesinnten denselben Dienst am Altar tut. Das stärkt die Ministrantinnen und Ministranten in ihrem Dienst. Zugleich sind solche Großveranstaltungen auch immer Ideenbörsen, bei denen man sich darüber austauschen kann, wie man Dinge besser organisiert oder anders macht.

POW: Was hat Sie denn am meisten beeindruckt?

Bischof Jung: Einerseits natürlich der große und freudige Abschlussgottesdienst in der Lateransbasilika, bei dem wir als große Gemeinschaft des Bistums Würzburg erfahrbar wurden, ähnlich wie beim Aussendungsgottesdienst in unserem Dom. Andererseits waren für mich auch die Treffen mit den einzelnen Pilgergruppen sehr schön. Ich habe mich mit den jungen Leuten an Orten in Rom getroffen, die mir persönlich viel bedeuten, wie etwa die Kirchen Il Gesù oder Sant’Ignazio. Hier habe ich die Diakonenweihe beziehungsweise die Priesterweihe empfangen, und in beiden Kirchen wirkte ich jahrelang als Sakristan bei der Vorbereitung der großen Liturgien des Collegium Germanicum. Mir war an diesen Orten auch wichtig, etwas zur Spiritualität des heiligen Ignatius zu sagen, die in meiner beziehungsweise unserer Ausbildung in Rom eine wichtige Rolle gespielt hat. Daneben waren es die Kirchen Santa Maria Maggiore, San Clemente und Santa Maria in Trastevere, die dazu einluden, in Form von Kirchenführungen und Katechesen den Ministrantinnen und Ministranten den Reichtum und die Schönheit unseres Glaubens nahezubringen und sie als Orte erfahrbar zu machen, die mich selbst ansprechen. Ich habe erlebt, wie offen und aufgeschlossen die jungen Leute für das persönliche Glaubenszeugnis sind. Danach gab‘s immer eine Einladung zum gemeinsamen Eisessen und natürlich die unvermeidliche Signierstunde, die es ermöglichte, mit den Einzelnen ins Gespräch zu kommen. Und dabei haben sich viele schöne und teilweise sehr persönliche Begegnungen ergeben.

POW: Wie wichtig war es Ihnen, die Ministrantenwallfahrt zu begleiten?

Bischof Jung: Das war natürlich eine einmalige Chance, schnell und kompakt mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und auch die hochengagierten Ehrenamtlichen kennenzulernen. Für mich auf jeden Fall eine willkommene Gelegenheit, in kürzester Zeit möglichst vielen Menschen aus dem Bistum zu begegnen – ähnlich wie in der Kiliani-Wallfahrtswoche.

POW: Denken Sie, dass das Motto „Suche Frieden und jage ihm nach“ zum Erfolg der Woche beigetragen hat?

Bischof Jung: Das Motto ist bei solchen Großveranstaltungen wahrscheinlich eher sekundär. Dennoch lud der Hinweis auf die Friedenssuche gerade vor dem direkten Erleben von Krieg, Flucht und Vertreibung durch die vielen Flüchtlinge dazu ein, über das eigene Engagement für den Frieden nachzudenken. In einer globalisierten Welt zeigt sich eben sehr schnell, dass „weit weg näher sein kann als man denkt“, wie es so schön in dem Caritas-Motto hieß. Überdies wird an kaum einem Ort so oft um den Frieden gebetet wie in der Feier der Eucharistie. Die Friedenssuche wurde beim vergnüglichen „Blind Date“ in der Stadt auch konkret eingeübt in der Begegnung mit fremden Gruppen, mit denen man nach einem ersten Kennenlernen den Friedenswunsch ausgetauscht hat. So wurde deutlich, dass der Friede, der in der Feier der Eucharistie erfahrbar wird, durch die Ministrantinnen und Ministranten in die Welt getragen werden muss.

Das Interview führte Carolin Hasenauer (POW)

(3218/0790; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet