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Urgestein der Künstlerlandschaft

Bau- und Kunstreferat des Bistums Würzburg würdigt Helmut Weber – Bildhauer war am neuen Kirchenbau der Nachkriegszeit maßgeblich beteiligt

Würzburg (POW) Das Bau- und Kunstreferat der Diözese Würzburg betrauert den Tod des Bildhauers Helmut Weber. Er starb am Dienstag, 14. Februar, im Alter von 87 Jahren. „Helmut Weber hat mit seinen plastischen Arbeiten das Bistum Würzburg geprägt wie kaum ein anderer seiner Generation. Mit ihm ist ein Künstler verstorben, der um Diözesanbaumeister Hans Schädel beim Wiederaufbau sowie dem neuen Kirchenbau in der Nachkriegszeit maßgeblich tätig war“, sagte Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent des Bistums Würzburg. Die fränkische Kunstlandschaft habe eines ihrer Urgesteine verloren.

Weber wurde 1924 in Würzburg geboren. Nach dem Militärdienst und dabei erlittenen schweren Kriegsverletzungen absolvierte er mit der ihm eigenen Willensstärke und Energie eine Steinbildhauerlehre in Würzburg. Dort wie auch in München besuchte Weber die Kunst- und Handwerkerschule und studierte zwischen 1949 und 1956 an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er auch Meisterschüler von Professor Josef Henselmann war. Seit 1962 lebte er mit seiner Frau Marlena im Würzburger Stadtteil Keesburg in seinem Atelierhaus. Weber erzählte immer gerne mit einem Schmunzeln davon, dass er sein Haus mit dem Geld erbauen konnte, das er sich durch Restaurierungsarbeiten an den barocken Altären im Querhaus des Domes verdient hatte. Darüber hinaus sind es aber seine eigenen Arbeiten, die im Dom die Erinnerung an sein Können wach halten: der Apostelaltar im südlichen Querhaus, der drei Riemenschneider-Skulpturen vom Außenbau der Marienkapelle integriert, und der Kiliansbrunnen am Kiliansplatz aus dem Jahre 1980.

Obwohl Weber zeitlebens dem Können Riemenschneiders großen Respekt zollte, war ihm für sein Schaffen die Kunst der Romanik Vorbild, deren Strenge er bewunderte. So auch bei seinem letzten großen Auftrag, der monumentalen Skulptur des Bistumspatrons Kilian, die im Nachklang des Jubiläums von 1989 für den Würzburger Marienberg in Auftrag gegeben wurde. Die Plastik gehörte für Weber bis zuletzt zu seinen großen und wichtigen Aufträgen. Webers Reliefs und Altarraumgestaltungen sind über Würzburg hinaus in zahlreichen fränkischen Kirchen zu finden. Ebenso schuf er immer wieder mit Hingabe Bildstöcke und Skulpturen für eine Aufstellung im Freien. Über den kirchlichen Bereich hinaus war er zudem ein geschätzter Künstler für Aufträge von staatlichen Stellen, unter anderem im Rahmen der Flurbereinigung.

Neben den Arbeiten in Stein, bevorzugt in fränkischem Muschelkalk, und Bronze gab es aber auch eine privatere, sensiblere Seite Webers in Form seiner Holzschnitte und Keramiken. „Über seine Arbeiten in den Kirchen des Bistums hinaus wird auch das Kartäusermuseum Tückelhausen das Andenken an Helmut Weber weiterhin pflegen“, betonte Lenssen.

(0812/0195; E-Mail voraus)

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