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„Was bleiben soll, muss sich ändern“

Erstes Treffen haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Dekanate Aschaffenburg-West und -Ost beim Pastoralforum – Pastoralreferent aus Speyer berichtet über dortiges Seelsorgekonzept

Laufach (POW) 85 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Dekanate Aschaffenburg-Ost und -West haben in Laufach am ersten so genannten Pastoralforum teilgenommen. Darunter waren Dekanatsräte und Vertreter aller Gemeinden und Verbände sowie Seelsorgerinnen und Seelsorger. Im Mittelpunkt stand das Kennenlernen des Seelsorgekonzeptes der Diözese Speyer. Pastoralreferent Marius Wingerter aus der Hauptabteilung „Räte“ des Bistums Speyer stellte die wesentlichen Entwicklungsschritte des Prozesses vor.

Hilfreich war es laut Wingerter in dem vom heutigen Würzburger Bischof und damaligen Speyerer Generalvikar Dr. Franz Jung begleiteten Prozess, eine Entscheidung zu den pastoralen Räumen zu treffen. Seien erst einmal die Gemeinden bekannt, die miteinander zusammenarbeiten werden, könnten auch pastorale Konzepte entwickelt werden. Das sei nach seinen Worten auch da möglich gewesen, wo die Kooperation nicht die Folge einer „Liebesheirat" war. Dass Neues nur dort wachsen kann, wo Gewohntes aufgegeben werde, sei gewiss keine rein kirchliche Weisheit, sagte der Pastoralreferent. Wie schwer das falle, habe man in der Diözese Speyer aber erst erlebt, als sich die Teams vor Ort überlegten, was jeder künftig weglassen kann, damit diese Freiräume tatsächlich entstehen. „Es braucht gemeinsam entwickelte Ziele, um Prioritäten entwickeln zu können“, erklärte Wingerter. Die würden dann bei der Entscheidung helfen, was geht und was man aufgibt.

In Kleingruppen, die sich nach den derzeitig geplanten Räumen für die Dekanate Aschaffenburg-Ost und -West zusammensetzten, benannten die Teilnehmer des Pastoralforums ihre Sorgen und Hoffnungen. Sie stellten fest, dass es bereits Bausteine gibt, auf denen weitergebaut werden könne. Als konkrete, positive Zeichen beurteilten sie die grundsätzliche Offenheit für Neues, die bereits an verschiedenen Stellen begonnene Zusammenarbeit und die engagierten Menschen.

Am Nachmittag ging es dann um Standards der Seelsorge. Sie sollen laut dem Grundsatzpapier der Diözese Speyer zur Gemeindepastoral aus dem Jahr 2015 Mindestanforderungen beschreiben, die sowohl eine Einheitlichkeit im Blick auf die Seelsorgeanforderungen garantieren als auch Raum lassen für individuelle Schwerpunktsetzungen. In Speyer wurde das in Bezug auf die Glaubensweitergabe, die Liturgie, die Gemeindecaritas, die Bildungs- und die Verbandsarbeit formuliert. Demnach gelten zum Beispiel die Bildung eines Katechese- und eines Caritas-Ausschusses, die Feier von mindestens einem Gottesdienst in der Woche in jeder Gemeinde oder die Benennung eines Verantwortlichen für die Bildungsarbeit als unabdingbar. Auch soll sonntags immer zur gleichen Zeit an einem zentralen Ort die Eucharistie als Hauptgottesdienst der Pfarrei gefeiert werden. Ob solche Festschreibungen die pastorale Arbeit erleichtern, wurde von den Teilnehmern kontrovers diskutiert. Manche sahen die Gefahr, dass der einzelne Mensch aus dem Blick gerate. Auf der anderen Seite könnten diese Festlegungen helfen, Freiräume zu schaffen, um auf diejenigen zuzugehen, die in der klassischen Gottesdienstordnung keine Möglichkeit sehen, ihren Glauben zu leben.

„Was bleiben soll, muss sich ändern“, kann das Fazit der abschließenden Podiumsdiskussion zusammengefasst werden. Die Podiumsteilnehmer Dekan Uwe Nimbler (Aschaffenburg-West), Gemeindereferentin Karin Farrenkopf-Parraga, Kirsten Reuß (Vorsitzende des Pfarrgemeinderats in Wiesen) und Martin Fleckenstein (Dekanatsratsvorsitzender Aschaffenburg-Ost) haben alle bereits Erfahrungen mit den Veränderungen in der Seelsorge. Grundsätzlich habe das Pastoralforum sie bestärkt, das ehrenamtliche Tun weiterzuführen und auf eine Qualifizierung auch der nicht hauptamtlichen Mitarbeiter zu setzen. Wingerter benannte ehrliche Gespräche als wesentliche Hilfe, um Widerstände in der Umsetzung neuer Konzepte zu überwinden. Er gestand aber auch, dass es wohl an allen Orten und in allen Berufen dieser Welt Menschen gibt, die sich nur schwer auf Veränderungen einlassen können.

Vorbereitet wurde das Pastoralforum vom Dekanateteam, dem neben den beiden Dekanen Erich Sauer und Nimbler Pfarrer Andreas Reuter und Gemeindereferentin Angelika Kunkel als Koordinatorin der beiden Dekanate, Gabriele Flügel, Leiterin des Diözesanbüros, Pastoralreferent Michael Kornberger und Gemeindereferent Rony Bilz angehören. Die Veranstaltung wird nun in den Seelsorgekonferenzen und den Dekanatsräten reflektiert. Eine Fortsetzung der Gespräche auf der Ebene des Pastoralforums soll in den Blick genommen werden.

bv (POW)

(4218/1065; E-Mail voraus)

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