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Ein engagierter Musikpädagoge

200. Todestag von Abbé Georg Joseph Vogler – Abbé-Vogler-Musikstiftung fördert musikalischen Nachwuchs im Bistum Würzburg – Improvisationskonzert am 3. Mai im Kiliansdom – Pontifikalamt mit Voglers „Missa pastoritia“ am 18. Mai

Würzburg (POW) Vor 200 Jahren, am 6. Mai 1814, ist der Komponist, Organist und Musiktheoretiker Abbé Georg Joseph Vogler gestorben. Sein Todestag wird in Würzburg mit einem Improvisationskonzert am 3. Mai und einem Pontifikalamt am 18. Mai, beides im Kiliansdom, gefeiert. Vor allem bleibt Abbé Vogler als engagierter Musikpädagoge und Gründer mehrerer Musikschulen in Erinnerung. An sein pädagogisches Wirken knüpft die im Jahr 2002 errichtete Abbé-Vogler-Musikstiftung des Bistums Würzburg an, die sich der Förderung der Kirchenmusik und des musikalischen Nachwuchses widmet.

Der deutsche Komponist, Organist, Musiktheoretiker und Musikpädagoge Georg Joseph Vogler wurde am 15. Juni 1749 in Würzburg geboren. Er studierte Theologie, Philosophie, Musik und Recht – unter anderem in Bamberg – und wurde in Rom zum Priester geweiht. Vogler wirkte unter anderem als Kapellmeister und Lehrer des schwedischen Kronprinzen in Stockholm sowie als Hofkapellmeister und Geistlicher Rat in Darmstadt. Er baute die „Mannheimer Tonschule“ auf, gründete eine Musikschule in Stockholm und eine „Tonschule“ in Darmstadt. Zu seinen Schülern in Darmstadt zählten die Komponisten Carl Maria von Weber und Giacomo Meyerbeer. Außerdem unternahm er musikethnologische Forschungsreisen nach Gibraltar, Cadiz, Nordafrika und Griechenland in der Hoffnung, Spuren des Gregorianischen Chorals zu finden. Abbé Vogler starb am 6. Mai 1814 in Darmstadt. Sein umfangreiches kompositorisches Schaffen ist bis heute nicht vollständig erfasst.

Die nach ihm benannte Abbé-Vogler-Musikstiftung wurde im Jahr 2002 von Bischof em. Paul-Werner Scheele auf Initiative von Weihbischof Helmut Bauer und dem damaligen Bischöflichen Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer errichtet. Sie ist der Förderung und Pflege der Kirchenmusik in der Diözese verpflichtet. Dazu gehört die Förderung kirchenmusikalischer Veranstaltungen und Projekte ebenso wie die finanzielle Unterstützung von Musikunterricht für Kinder und Jugendliche oder von Chören, Orchestern, Sängern und Instrumentalisten. „Es sind so viele kleine Dinge, mit denen wir unterstützt werden“, sagt beispielsweise Anke Willwohl, Dekanatskantorin und seit 2002 Leiterin der Würzburger Kantorei Heiligkreuz/Sankt Elisabeth im Würzburger Stadtteil Zellerau. Der Chor zählt 50 bis 70 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren. „Wir gestalten regelmäßig die Liturgie in unseren beiden Kirchen und geben jährlich zwei bis vier Konzerte.“ Doch für Konzerte benötigen die Sänger ein Orchester, und das kostet Geld. „Das könnten wir finanziell nicht alleine schaffen“, sagt Willwohl. Auch für die Fahrt zum Pueri-Cantori-Kongress in den USA im vergangenen Jahr gab es finanzielle Unterstützung von der Stiftung: „20 Jugendliche sind nach Washington gefahren.“

Mal benötigt ein Chor Notenmaterial, mal ein Orchester zusätzliche Instrumente, um eigenen Nachwuchs auszubilden. „Im Laufe der Jahre ist durch solche Anschubfinanzierungen ein aktives musikalisches Leben entstanden“, sagt Diözesanmusikdirektor Gregor Frede. Gemeinsam mit Bischöflichem Finanzdirektor Albrecht Siedler gehört er dem Stiftungsvorstand unter dem Vorsitz von Domkapitular Dr. Helmut Gabel an. Auch die Ausbildung der derzeit rund 360 Orgelschüler in der Diözese sei ohne die Zuschüsse aus der Stiftung nicht möglich. In den zwölf Jahren ihres Bestehens hat die Abbé-Vogler-Stiftung bislang rund 420.000 Euro ausgeschüttet. Das Spektrum der Zuschüsse reicht von kleineren Beträgen für Noten bis hin zur Unterstützung für große Musikprojekte wie die Auftragskomposition „Der Sohn des Zimmermanns“, die 2010 uraufgeführt wurde, oder die Premiere der Kinderoper „Brundibár“ in Verbindung mit der Uraufführung des Liederzyklus „Theresienstädter Tagebuch“ im vergangenen Jahr. Einen Zuschuss gibt es außerdem für den Diözesanen Kinder- und Jugendchortag, der jährlich von mehreren hundert Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Bistum besucht wird.

Bei ihrer Errichtung wurde die Abbé-Vogler-Musikstiftung mit einem Grundstockkapital von einer Million Euro ausgestattet. Durch umfangreiche Zustiftungen konnte dieses Kapital um rund 582.000 Euro erhöht werden. Seit ihrer Errichtung erhielt die Stiftung außerdem Spenden in Höhe von rund 200.000 Euro, aus der Verwaltung des Vermögens erzielte sie bis Ende 2013 Erträge von rund 400.000 Euro. Die Stiftung unterliegt der Aufsicht von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann. Die Bischöfliche Finanzkammer überprüft jährlich den Jahresabschluss sowie die satzungsgemäße Verwendung der Stiftungsmittel.

An Voglers Wirken als Musikpädagoge erinnert der „Tag rund um die Orgel“ am Samstag, 3. Mai, mit Professor Wolfgang Seifen, Titularorganist an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin und seit Oktober 2000 Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Universität der Künste in Berlin. In einem Workshop befassen sich Orgelschüler und Organisten aus dem Bistum Würzburg mit der Kunst der Improvisation. Daran schließt sich um 16 Uhr ein öffentliches Improvisationskonzert mit Professor Seifen im Würzburger Kiliansdom an. Er wird dabei gleichzeitig an den beiden Klais-Orgeln spielen. „Er ist einer der berühmtesten Orgelimprovisateure der heutigen Zeit“, sagt Frede. Karten sind zum Stückpreis von acht Euro, ermäßigt sechs Euro, bei der Dominfo in der Domstraße 40 und am Konzerttag ab 15.30 Uhr an der Konzertkasse erhältlich.

In einem Pontifikalamt mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele wird am Sonntag, 18. Mai, um 10 Uhr im Kiliansdom an Abbé Vogler gedacht. Dabei erklingt Voglers Messe „Missa pastoritia“, gesungen vom Kammerchor am Würzburger Dom.

sti (POW)

1814/0431; E-Mail voraus)

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