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Neues Licht auf die Botschaft des Kreuzes

Kunstprojekt „Neues Licht“ ab 13. Februar in neun Würzburger Kirchen und der Bahnhofsmission – „Lichtkreuze“ und andere Kunstwerke von Ludger Hinse – Umfangreiches Begleitprogramm mit Lesungen, Musik und Tanz

Würzburg (POW) Unter der Überschrift „Neues Licht“ stellt der Künstler Ludger Hinse (Recklinghausen) während der Fastenzeit in neun Würzburger Kirchen und in der Bahnhofsmission „Lichtkreuze“, „Himmelsleitern“ und andere Kunstwerke aus. „Wir brauchen künstlerische Darstellungen, die in unsere Zeit passen“, sagte Dekan Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran bei einer Pressekonferenz am Freitag, 15. Januar. Zum Kunstprojekt gehört ein umfangreiches Begleitprogramm mit Andachten, Lesungen, Musik und Tanz. Das Projekt wird am Samstag, 13. Februar, um 11 Uhr in der Augustinerkirche eröffnet und ist bis einschließlich Ostermontag, 28. März, zu sehen.

Das Thema Kreuze beschäftigt Hinse seit einer Ausstellung in Chile im Jahr 1998. Damals habe ihm ein chilenischer Künstler von den Müttern und Vätern erzählt, die unter der Militärdiktatur für ihre verschwundenen Kinder auf die Straße gingen. Vorneweg hätten sie einfache Holzkreuze getragen. „Diese Geschichte ging mir unter die Haut. Noch in der Nacht habe ich angefangen, Kreuze zu zeichnen“, erzählte Hinse. Bei seinen ersten Kreuzen habe er sich sehr mit dem Thema Leid beschäftigt. Ganz anders die Aussage seiner „Lichtkreuze“. „Ich versuche, das österliche Zeichen mehr in den Mittelpunkt zu stellen, ohne den Karfreitag herauszulassen“, erklärte der Künstler.

Für jeden Ausstellungsort suchte Hinse individuelle Kunstwerke aus. So wird etwa in der Marienkapelle ein aus vielen kleinen Teilen zusammengesetztes „Splitterkreuz“ abhängig von der Tageszeit und vom Lichteinfall farbige Reflexe versprühen, während in der Franziskanerkirche das melancholische „Kreuz der Erinnerung“ zu sehen sein wird. Für die Seminarkirche Sankt Michael hat Hinse weiße Kreuze ausgewählt. In der Augustinerkirche und im Stift Haug wiederum werden farbige „Himmelsleitern“ ausgestellt. In der Bahnhofsmission wird das Kreuz während der Fastenzeit von den Mitarbeitern und Besuchern selbst mit bunten Plättchen gestaltet. „Ich hoffe, dass die Menschen davon berührt werden“, sagte Hinse über sein Konzept. Zugleich möchte er die Betrachter zum Dialog anregen, egal ob sie sich vorwiegend für Kunst oder für den Glauben interessieren. „Es ist nicht nur ein Kunstprojekt, sondern ein pastorales Projekt“, sagte Projekt-Koordinatorin Alexandra Eck, Referentin für die Citypastoral.

„Der Glaube braucht eine erkennbare Stimme und ein erkennbares Zeichen in der Gesellschaft“, erklärte Stadtdekan Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran. Hinse sei ein Künstler, der mit seinen Lichtkreuzen besondere Zeichen setze. „Wir wollen in der Fastenzeit die Botschaft des Kreuzes ganz bewusst in den Mittelpunkt stellen. Die Lichtkreuze werfen ein neues Licht auf die fast 2000 Jahre alte Botschaft des Kreuzes.“ Er glaube, dass man über die Kunst sehr viele Menschen auf den Glauben ansprechen könne, sagte Vorndran. „Diese Kreuze sind für mich wirkliche Osterkreuze.“

Zum Kunstprojekt gehört ein vielfältiges Rahmenprogramm. Aus insgesamt 66 Veranstaltungen stellte Eck exemplarisch eine Auswahl vor. So findet bereits am Freitag, 12. Februar, dem Vorabend der Eröffnung, um 19.30 Uhr in der Augustinerkirche ein Diskussionsabend unter dem Titel „Lux Aeterna“ statt. Dabei befassen sich Dr. Benedikt Biedermann, Physiker an der Universität Würzburg, und Augustinerbruder Marcel Holzheimer mit der Frage nach dem Beginn des Universums. Studenten der Musikhochschule Würzburg präsentieren unter dem Titel „Tod, wo ist dein Stachel?“ eigene Kompositionen zur biblischen Erlösungszusage in der Seminarkirche Sankt Michael (14. März). Der Schauspieler Kai Christian Moritz trägt unter der Überschrift „Kreuzfeuer – Jemand musste es tun“ einen Judas-Monolog in der Marienkapelle vor (27. Februar). Bei einem Prozessionsweg durch das Neumünster verbinden sich Gesang, Tanz und Musik nach einer Idee von Lisa Kuttner (3. März).

Bei drei öffentlichen Führungen unter dem Titel „Kreuzgänge“ erkunden die Teilnehmer gemeinsam mit Hinse und der Kunsthistorikerin Julia Pracher acht der beteiligten Kirchen. Termine sind jeweils samstags am 20. Februar, 5. März und 19. März. Die Führungen dauern von 10 bis 16 Uhr. Anmeldung und Informationen zu weiteren Gruppenführungen per E-Mail an alexandra.eck@bistum-wuerzburg.de oder unter Telefon 0931/38662870.

Das Programmheft zum Kunstprojekt liegt in den beteiligten Kirchen, in der Dominfo, im i-Punkt Kirche, der Tourist-Information im Falkenhaus sowie an weiteren öffentlichen Orten aus. Eine Programmübersicht und weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.neues-licht-wuerzburg.de. Informationen zum Künstler gibt es auf der Homepage www.ludgerhinse.de.

sti (POW)

(0316/0078; E-Mail voraus)

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