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Monika Edinger neue Generaloberin

Erlöserschwestern wählen 46-jährige Schwester zur Ordensleiterin – Fünfköpfiger Generalrat international besetzt – Assistentinnen aus Tansania und den USA

Würzburg (POW) Generationswechsel in der Leitung der Kongregation der Erlöserschwestern: Bei ihrem Generalkapitel in der Ebracher Gasse in Würzburg haben die 33 Kapitularinnen unter der Leitung von Weihbischof Ulrich Boom am 12. August die 46-jährige Schwester Monika Edinger zur Generaloberin gewählt. Edinger löst in dieser Aufgabe Schwester Juliane Friedrich (70) ab, die die 369 Schwestern zählende Ordensgemeinschaft in den vergangenen sechs Jahren geführt hatte und nicht mehr für die Aufgabe kandidierte. Nach eigenen Angaben wollte sie die Verantwortung in jüngere Hände übergeben.

Edinger stammt aus Schefflenz im Neckar-Odenwald-Kreis. Sie trat 1988 in die Gemeinschaft der Erlöserschwestern ein und war zunächst als Erzieherin tätig. 1999 legte sie ihre ewige Profess ab. Nach dem Studium der Pädagogik (Magister) an der Universität Würzburg gründete und leitete sie ab 2000 in Bad Kissingen die „Geistliche Jugend- und Familienbegegnung Wirbelwind“ und übernahm die Aufgabe der Dekanatsfamilienseelsorgerin im Dekanat Bad Kissingen. 2011 übersiedelte der „Wirbelwind“ ins Steinbachtal in Würzburg. Im neuerrichteten Konvent übernahm Edinger neben der Verantwortung für die Jugend- und Familienbegegnung die Aufgabe der Oberin. Seit 2007 gehörte Edinger außerdem als Generalassistentin zum Leitungsgremium der Kongregation.

International ist erstmals der fünfköpfige Generalrat besetzt. Neben Edinger gehört die neue Generalvikarin Schwester Herigard Schneider (70) als Stellvertreterin der Generaloberin zum Leitungsgremium. Schneider ist gelernte Krankenschwester und war Lehrerin für Pflegeberufe an der Berufsfachschule für Krankenpflege an der Universität Würzburg. Bis zu ihrer Wahl als Generalassistentin 2007 war sie Schulleiterin der Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt. Mitglieder des Generalrats sind außerdem die drei neuen Generalassistentinnen Schwester Hedwig Zinner (61), Fachlehrerin und stellvertretende Schulleiterin der Maria-Theresia-Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung in Schweinfurt, Schwester Tadea Mpanda (45), Katechetin und Dozentin für Pädagogik sowie seit 2006 Regionaloberin in Tansania, und Schwester Anne Marie Haas (56), seit 2006 Provinzoberin der US-amerikanischen Provinz der Erlöserschwestern.

Der neuen Generaloberin ist für ihre Ordensgemeinschaft besonders wichtig, als Erlöserschwestern den Menschen ein Leben in Fülle zu vermitteln. „Wir müssen die Freude am Menschsein in den Blick nehmen. Als Schwestern des Erlösers betrachten wir das Leben und verkünden das Geheimnis der Erlösung“, sagte sie. Die Wahl sei für sie sehr überraschend gekommen. Von der Ordensgemeinschaft, die Niederlassungen in Deutschland, Tansania und in den USA hat, sei die Entscheidung sehr positiv aufgenommen worden. „Die Zeit für einen Generationswechsel und für Internationalität in der Leitung war gekommen. Das ist ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Erlöserschwestern.“

In seiner sechsjährigen Amtszeit will der neue Generalrat die Internationalität der Ordensgemeinschaft weiter vertiefen. „Das wird viele Konsequenzen haben“, sagte die neue Generaloberin. Beispielsweise würden Besprechungen des Generalrats via Konferenzschaltungen stattfinden. Die internationale Besetzung des Rats öffne den Blick noch stärker auf die Gesamtgemeinschaft, betonte Edinger. Die Schwestern wollten die unterschiedlichen Kulturen besser verstehen lernen. „Bisher gab es das Verständnis, Tansania braucht uns. Jetzt sind wir uns bewusst: Wir in Deutschland brauchen auch Tansania“, sagte Edinger. Die scheidende Generaloberin Friedrich bilanzierte, in der zurückliegenden Amtszeit habe die Ordensleitung die Internationalität mit Arbeitsgruppen in Tansania, in den USA und in Deutschland gefördert und intensiviert.

In den kommenden Jahren stehe die Ordensgemeinschaft vor der großen Herausforderung, neue Ideen zu entwickeln und Chancen angesichts der aktuellen Altersstruktur der Schwestern zu entdecken, betonte die neue Generaloberin weiter. Als mögliche Neuerung in Deutschland nannte sie ein Zusammenleben in geistlicher Gemeinschaft auch mit Menschen, die nicht zur Ordensgemeinschaft gehörten. In den Niederlassungen in den USA hätten bereits 117 junge Leute in den vergangenen 30 Jahren ein solches auf ein Jahr begrenztes Angebot wahrgenommen. Eine wesentliche Aufgabe in den Bereichen Erziehung und Gesundheitswesen sei die Förderung der weltlichen Führungskräfte und Mitarbeiter in den Klostereinrichtungen. Hier könnten die Schwestern ebenfalls von Erfahrungen aus den USA lernen.

Das Generalkapitel der Erlöserschwestern dauert vom 5. bis 27. August. Es steht unter dem Motto „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“, ein Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia. 33 gewählte Kapitularinnen aus den USA, Deutschland und Tansania bilden das Generalkapitel. Außerdem gehören zu dem Gremium noch Protokollantinnen, eine Übersetzerin, Referenten und geladene Gäste. Kapitelsbegleiter ist Dr. Georg Beirer aus Bamberg.

Aktuelles Lexikon: Schwestern des Erlösers

Die Kongregation der Schwestern des Erlösers hat ihren Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die beginnende Industrialisierung für viele Menschen soziale Nöte mit sich brachte. Mutter Alfons Maria Eppinger gründete mit Gleichgesinnten in Niederbronn im Elsass die Gemeinschaft. Sie forderte in der „Ersten Regel“ ihre Mitschwestern auf, sich mit dem Geist und Leben Jesu zu identifizieren. Seit Oktober 1854 wirkten Niederbronner Schwestern auch in Würzburg. Die große Entfernung zum elsässischen Mutterhaus führte zu Problemen, da die Schwestern als Ausländer galten und jederzeit eine Ausweisung möglich war. Der damalige Bischof von Würzburg, Georg Anton von Stahl, gründete daraufhin eine eigenständige Kongregation für die Diözese. Die erste Generaloberin, Schwester Maria Honorine Steimer, übernahm am 15. Juni 1866 die Leitung der Kongregation „der Töchter des Allerheiligsten Erlösers“, die seit 1969 „Schwestern des Erlösers“ heißt. 1963 wurde die Gemeinschaft zur Kongregation päpstlichen Rechtes erhoben. Die Zahl der Schwestern wuchs schnell. 1938 gab es zirka 3000 Schwestern, die in 443 Niederlassungen caritative Dienste leisteten. 1924 gingen die ersten Schwestern nach Nordamerika, 1957/58 wurde die erste Niederlassung in Tansania (Ostafrika) eröffnet. Seit 1986 werden auch junge Afrikanerinnen in die Kongregation aufgenommen.

Derzeit leben in der Kongregation 369 Schwestern, davon 296 Schwestern in Deutschland, 21 Schwestern in den USA und in Tansania 52 Schwestern, einschließlich Novizinnen. Das Mutterhaus befindet sich in der Ebracher Gasse 6 in Würzburg. Weitere Niederlassungen sind die Theresienklinik in Würzburg und das Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt, zwei Berufsfachschulen in Schweinfurt, drei Kindertageseinrichtungen in Würzburg und eine in Schweinfurt. Weiterhin sind die Schwestern tätig in den Bildungshäusern Maria Schnee in Lülsfeld und im Haus Immanuel in Wollbach, in der Geistlichen Jugend- und Familienbegegnung „Wirbelwind“ im Steinbachtal in Würzburg und in der Gemeindepastoral. Arme und bedürftige Menschen erhalten Unterstützung in der Elisabeth-Stube in Würzburg und der Maria-Theresia-Stube in Schweinfurt. Betreut werden betagte und kranke Schwestern im Alten- und Pflegeheim in Heidenfeld und in Würzburg. Mit ähnlichen Aufgaben sind die Schwestern tätig in Philadelphia (Nordamerika) und Tansania.

Weitere Informationen im Internet unter www.erloeserschwestern.de.

bs (POW)

(3313/0858; E-Mail voraus)

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