Würzburg (POW) Unter dem Motto „Verbindung leben“ haben höhere Oberinnen aus ganz Deutschland an der Jubiläumsfeier „60 Jahre Augustinische Föderation“ im Mutterhaus der Ritaschwestern in Würzburg teilgenommen. Pater General Alejandro Moral Antón, Oberer des Augustinerordens aus Rom, zeigte mit seinem Besuch den zwölf zusammengeschlossenen weiblichen Ordensgemeinschaften seine Wertschätzung. Als neue Präsidentin der Augustinischen Föderation wurde bei dem Zusammentreffen für die nächsten drei Jahre Generaloberin Schwester Rita-Maria Käß von den Ritaschwestern gewählt.
Präsidentin Schwester Cordula Klafki von der „Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“ in Berlin zeigte sich bei der Jubiläumsfeier erfreut über die geschwisterliche Verbundenheit von Pater General Alejandro mit den zwölf Frauengemeinschaften, die dem Augustinerorden aggregiert sind. Das heißt, sie leben nach der Ordensregel des heiligen Augustinus von Hippo und dürfen in ihrem Namen die Endung OSA (für „Ordo Sancti Augustini – Orden des heiligen Augustinus) tragen. Der weltweit ranghöchste Augustiner war von Pater Franz Klein begleitet worden. Klein stammt aus dem unterfränkischen Werneck-Schraudenbach und ist in der Kurie der Augustiner in Rom als Generalassistent zuständig für den Norden Europas.
Klafkis Willkommensgruß galt auch Provinzial Pater Alfons Tony aus Würzburg für die augustinische Provinz Deutschland und Pater Manfred Jasper, dem geistlichen Beirat der Union. In einer Vorstellungsrunde stellten sich die 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung vor und informierten über ihre Gemeinschaften und ihren Ordensnachwuchs. Es wurde deutlich, dass die Verbundenheit untereinander einen hohen Wert hat. Pater General Alejandros Wünsche zum Jubiläum der Föderation waren das fortwährende Gebet, die Nächstenliebe und die Wahrheit, um „den Menschen um uns herum Einheit und Liebe zu schenken“.
Im Festgottesdienst predigte Pater General Alejandro über das Wesen der augustinischen Ordensspiritualität. Sie drücke sich in der Sehnsucht nach Gott, im Leben in der Gemeinschaft, im Dienst an der Kirche und der Liebe zu den Armen aus. „Unsere Suche nach Gott ist eine Konstante in unserem persönlichen und gemeinschaftlichen Leben“, verdeutlichte er und sprach von der Gnade Gottes und davon, dass „die Not der Menschen die größte Barmherzigkeit braucht“. Jasper ging in seinem Festvortrag auf verschiedene Verbindungen des heiligen Augustinus mit seiner Umwelt ein. Der Ordensgründer und Kirchenlehrer sei immer ein kommunikativer Mensch mit vielen Freunden gewesen.
Bei der Bildpräsentation lud die Präsidentin der Augustinischen Föderation ein, mit eigenen Erinnerungen die 60-jährige Geschichte der Augustinischen Föderation aufleben zu lassen. Vor allem das Gründerfoto vom August 1955 in Würzburg bei den Ritaschwestern wurde rege kommentiert, aber auch die Bilder des Initiators Augustinerpater Dr. Engelbert Eberhard, von dessen Nachfolgern als geistliche Beiräte, der von 1955 bis 1979 amtierenden ersten Präsidentin Mutter Nikodema Rützenhoff und ihren Nachfolgerinnen sowie von den jährlichen Föderationstreffen oder besonderen Reisen. Der fröhliche Festakt wurde musikalisch von Harfenistin Stefanie Morgenroth umrahmt.
Die Jahrestagung blieb auch nach dem Festakt zum 60. Jubiläum kurzweilig und informativ. Die Teilnehmerinnen sprachen über die Bedeutung der Föderation, prägende Menschen und Ereignisse, berührende Momente und neue Projekte in Partnerdiözesen, in den Medien oder beim Ordensnachwuchs. Das „Band der Freundschaft und eines gewissen Zusammengehörigkeitsgefühls“, eine Grundlinie der Vereinigung, soll auch in Zukunft weiter tragen. Ziel der Föderation ist es, gemeinsam die augustinische Spiritualität zu vertiefen.
Die Gebets- und Gottesdienstzeiten sowie die Stunden intensiver Gespräche und der Jubiläumsfeier wurden ergänzt durch einen Ausflug nach Dettelbach zum Augustinusaltar in der Stadtpfarrkirche mit einer Führung zu Kirche und Altar durch den Kunstreferenten der Diözese Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Zum Ausklang des Tages führte die Fahrt zur Vogelsburg bei Volkach.
Zur „Union der Schwesterngemeinschaften in Deutschland, die dem Augustinerorden aggregiert sind“, gehören die Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Berlin, die Schwestern von der heiligen Hedwig in Berlin, die Christenserinnen in Stolberg-Venwegen, die Gemeinschaft der Cellitinnen in Düren-Niederau, die Cellitinnen zur heiligen Maria in Köln, die Genossenschaft der Cellitinnen Kloster zur heiligen Elisabeth in Köln, die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des heiligen Augustinus, die Schwestern vom Heiligen Geist in Koblenz, die Genossenschaft der barmherzigen Schwestern nach der Regel des heiligen Augustinus in Neuss, die Ritaschwestern in Würzburg, die Gemeinschaft der Augustinusschwestern in Würzburg und auf der Vogelsburg sowie die Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu in Wien.
ik (POW)
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