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23 Kinder für die Minimalrente

Gemeinsamer Begegnungstag von Schönstattbewegung und Familienbund – Schwester Marlies Stetter als Leiterin des Schönstattzentrums verabschiedet

Würzburg (POW) Über 500 Personen aller Altersklassen haben am Sonntag, 16. September, am Begegnungstag der Schönstattbewegung im Bistum Würzburg im Schönstattzentrum Marienhöhe teilgenommen. Die Veranstaltung unter dem Motto „Familie stark machen“ fand in Zusammenarbeit mit dem Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg statt. Während die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit viel Spiel und Spaß beisammen waren, folgte im Festzelt der eigentlich neue Teil der Veranstaltung, die jährlich im September stattfindet.

Schönstattpater Elmar Busse (Essen) referierte über seine Erfahrungen in der Arbeit für und mit Familien zum Thema des Tages „Familie stark machen“. Dabei konstatierte er, allen Unkenrufen zum Trotz, eine tiefe Sehnsucht gerade junger Menschen nach fester und treuer Partnerschaft sowie einem Leben in der Familie. Auch die Kirche werde nicht müde, dieses Idealbild stetig zu beschreiben. Erschreckend sei gleichzeitig der weithin sichtbare Mangel an echter Kompetenz, wenn es um die Bewältigung der üblichen Alltagsprobleme in der Beziehung der Ehepaare gehe. Busse sparte in diesem Zusammenhang nicht mit Kritik an kirchlicher Verkündigung: „Wann haben Sie beispielsweise das letzte Mal eine Sonntags-Predigt über die entscheidenden zwei Minuten gehört, wenn der Familienvaters nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt? Da entscheidet sich in kürzester Zeit, ob der Rest des Tages erholsam für die ganze Familie wird oder sich die Familienmitglieder gegenseitig auf die Nerven gehen.“ Es gehe also bei allem Ringen um die richtigen politischen Rahmenbedingungen für das Gelingen von Partnerschaft und Familie in erster Linie darum, die Ehepartner mit den so wichtigen Kommunikations-Fähigkeiten auszustatten.

Beinahe nahtlos ging das Programm von diesem Impuls in eine sehr lebhafte Podiumsdiskussion über. Eberhard Schellenberger vom BR-Studio Würzburg moderierte die Runde. Der Diskussion stellten sich neben dem Referenten auch Dietmar Schwab vom Familienbund, Kreisrätin Elisabeth Schäfer (Ochsenfurt), Sozialpädagogin Schwester M. Elke Schauer (ab 1. Oktober Leiterin des Schönstattzentrums Marienhöhe), Thomas Wülk (ARGE Familie, Würzburg) und Kürnachs Bürgermeister Manfred Ländner. Dabei wurde sehr schnell klar, dass es zwar verhältnismäßig leicht ist, in der Tagespolitik Forderungen nach mehr Kinderbetreuungsplätzen oder dergleichen zu formulieren. Die Umsetzung in der Realität gehe jedoch oftmals am wirklichen Bedarf der Familien vorbei. Erschreckend klar wurde dies an einem Beispiel, das Schwester Elke zu bedenken gab: Eine Mutter müsse nicht weniger als 23 Kinder gebären und erziehen, um über die Anrechnungszeiten für ihre Rente auch nur das Sozialhilfeniveau zu erreichen. Dabei leiste sie nicht nur für ihre Familie, sondern für die gesamte Gesellschaft wichtigste und gesellschaftspolitisch gar nicht zu überschätzende Arbeit.

Aus der Zuhörerschaft stellten Johannes und Christiane Roth aus Lohr die Angebote der Schönstatt-Familienliga in der Diözese Würzburg vor. Durch den Austausch mit anderen Familien bei Freizeiten oder Tagungen sollen dabei gerade die Ehepartner für Ihren Alltag in der Familie befähigt und gestärkt werden. In vertiefter Form durch einen zweijährigen Kurs mit wissenschaftlicher Begleitung bietet das die „Akademie für Ehe und Familie“ an, die ebenfalls auf eine Initiative aus der Schönstattbewegung zurückgeht. Von ihren wertvollen Erfahrungen mit dieser Ausbildung zum Familientrainer berichtete das Ehepaar Dr. Martin und Dr. Claudia Flesch (Veitshöchheim). Zu allererst sei ihre eigene Paar-Beziehung und damit direkt ihre Familienfähigkeit durch diese intensive Zeit gestärkt worden. Darum engagierten sie sich auch für andere Familien, um diese für ihren Lebensalltag fit zu machen. Zahlreiche Wortmeldungen aus dem Publikum griffen sowohl die diskutierten politischen Rahmenbedingungen, als auch die sehr unterschiedlichen positiven Entwürfe moderner Familien und die Hilfen auf, welche Gesellschaft und Politik, die Kirche und die Schönstattbewegung zusteuern können.

Zum Schluss der Veranstaltung verabschiedete Pfarrer Josef Treutlein, Präses der Schönstattbewegung im Bistum Würzburg, Schwester Marlies Stetter. Die langjährige Leiterin des Schönstattzentrums übernimmt ab 1. Oktober eine neue Aufgabe in der Diözese Regensburg. Treutlein dankte ihr für die überaus kompetente Arbeit und ihr Engagement, mit der sie die gute Atmosphäre des Hauses stark geprägt habe. Herzlicher Applaus der Besucher und Freunde des Hauses unterstrich die Lobesworte.

(3807/1301; E-Mail voraus)

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