Würzburg (POW) Die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) feiert ihr 60-jähriges Bestehen in der Diözese Würzburg. Von Samstag, 17., bis Sonntag, 18. März, werden im Kilianeum 150 Pfadfinderinnen – vom sechsjährigen Wichtel bis zur 90-jährigen Altpfadfinderin – erwartet. Das Geburtstagsprogramm steht unter dem Motto „Die lange Jubiläumsnacht“. Die Feier beginnt am Samstag um 14 Uhr. Für alle ehemaligen Pfadfinderinnen ist Raum für Begegnung und Austausch über ihre aktive Zeit. Am späteren Nachmittag reisen dann rund 100 aktive Pfadfinderinnen aus den Gruppen der Diözese an.
Eröffnung der Ausstellung „60 Jahre Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg“ ist um 17.45 Uhr. Bilder, Trachten und Ähnliches geben einen Einblick in Tradition und Wandel der PSG in sechs Jahrzehnten. Auch Abzeichen, Kochgeschirr und Lagerbauten sind zu bestaunen. Durch die Mitarbeit von ehemals aktiven Pfadfinderinnen, im Besondern der beiden Gründerinnen der PSG im Bistum, Rosl Wagner und Maria Cades, kann die Geschichte des Verbands bis in die Anfänge zurückverfolgt werden. Nach einer gemeinsamen Gottesdienstfeier erwartet die Pfadfinderinnen ab 21 Uhr ein buntes Programm aus verschiedenen Workshopangeboten wie Laubsägearbeiten, Erlebnispädagogik, kreatives Gestalten am Computer, Filzen, Wellness, Spirituelles, Schatzsuche und vieles mehr. Für alle, die dann noch nicht müde sind, gibt es ab 24 Uhr sowohl eine Disco als auch Lieder und Gespräche am Lagerfeuer. Ende der Jubiläumsnacht ist am Sonntag um 11 Uhr.
Die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg ist der einzige bundesweit tätige Jugendverband, in dem sich ausschließlich Mädchen und junge Frauen organisieren. Sie wurzelt in der Bewegung der Scouts, die Lord Robert Stephenson Smyth Baden-Powell vor 100 Jahren in England ins Leben rief, und ist Teil des Weltverbands der Pfadfinderinnen. In Deutschland gab es Katholische Pfadfinderinnen seit 1931. 1935 wurde der Verband von der NS-Regierung verboten. 1947 wurde die PSG in München als Verband katholischer Pfadfinderinnen gegründet. In der Diözese gehen erste Bestrebungen von jungen Frauen, Pfadfinderinnen zu werden, auf das Jahr 1946 zurück. Die Veitshöchheimer Mädchen, an ihrer Spitze Maria Cades, wurden unterstützt durch den damaligen Pfarrer Michael Schmitt. Auch in Stockstadt bildete sich um Rosl Wagner ein ähnlicher Kreis, der von Pfarrer Justin Wittig, dem späteren Generalvikar des Bistums, gefördert wurde. Die Begeisterung der Pfadfinderinnen strahlte bald über auf Aschaffenburg und Würzburg, und so entstanden erste Stämme zum Beispiel in Veitshöchheim, Stockstadt, Aschaffenburg, Würzburg, Eltmann, Langenprozelten, Heidingsfeld, Kist und Zellingen. Im August 1947 führten die Pfadfinderinnen ihr erstes Lager auf Burg Rothenfels durch.
Heute umfasst der Verband im Bistum Würzburg rund 500 Mitglieder. Die Pädagogik der Pfadfinderinnen bietet Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit, sich selbst in verschiedenen Rollen und Aufgabenfeldern zu erproben und so ihren angemessenen Lebensweg zu gehen, unabhängig von ihrer Geschlechterrolle. Auch die besondere Naturverbundenheit und das gesellschaftliche Engagement zeichnen die Pfadfinderinnen aus. Neben gemeinsamen Freizeiten wie Lager und Internationale Begegnungen führt die PSG Gruppenstunden, Projekte, Gruppenleiterinnen- und Trainerinnenausbildung durch.
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