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Abschied für einen Dolmetscher und Brückenbauer

Domkapitular Dr. Helmut Gabel als Hochschulreferent des Bistums verabschiedet – Feierstunde in der Katholischen Hochschulgemeinde

Würzburg (POW) Dass alle Beteiligten den Ehrengast besonders schätzen, zog sich wie ein roter Faden durch alle Wortbeiträge: Bei einer Feierstunde in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) ist am Montagabend, 24. Februar, Domkapitular Dr. Helmut Gabel als Hochschulreferent des Bistums verabschiedet worden. Wie gewichtig seine Aufgabe war, machten nicht zuletzt die Gäste deutlich. Unter diesen waren beispielsweise Uwe Klug, Kanzler der Universität Würzburg, das Kollegium der Katholisch-Theologischen Fakultät, Professor Jean Mayer, Präsident der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), sowie Vertreterinnen und Vertreter der Diözesanleitung.

„Der Bildung und Begleitung hat sich Domkapitular Dr. Gabel sein ganzes Leben lang verschrieben“, betonte Ordinariatsrätin Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur. Zunächst als Subregens, dann als Spiritual des Priesterseminars, als Verantwortlicher für Priesterfortbildung sowie dann in der Aufgabe als Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung. Ab 2020 bis Ende 2024 konzentrierte er sich dann auf die Aufgabe als Hochschulreferent der Diözese. „Helmut ist ein Theologe, der Menschen hilft, die richtigen Fragen zu stellen, und der Suchprozesse zu gestalten weiß.“ Er habe sich als Sprachvermittler und Dolmetscher bewährt, der in der Lage sei, einen Dialog mit Menschen zu führen, die kirchliche Sprach- und Sinnsysteme nicht mehr teilten. Als Brückenbauer habe er sich zudem zwischen den „unterschiedlichen Betriebssystemen“ Universität und Bistum bewährt. Als einen „Gesprächspartner auf Augenhöhe“, der zudem „sensibel für Unrecht und Zwischentöne“ sei, würdigte Schrappe Gabel. „Bitte bleibe uns auch in Zukunft ein solcher Begleiter. Menschen, die vermeintlich wissen, wie die Dinge richtig gehen, haben wir genug.“

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Für die Katholisch-Theologische Fakultät sprach Dekan Professor Dr. Matthias Reményi ein Grußwort. So sehr er Burkhard Hose, Gabels Nachfolger als Hochschulreferent, menschlich wie fachlich schätze, so traurig sei er zugleich, Gabel in diesem Amt zu verlieren. „Unsere Fakultät hatte in Deiner Person einen überaus klugen, überaus wohlwollenden und überaus kundigen und umsichtigen Hochschulreferenten.“ Dieser sei nicht nur seinem Arbeitgeber gegenüber loyal und verlässlich gewesen. Er habe sich auch nicht minder für die Belange der universitären katholischen Theologie eingesetzt und sich zu ihrem Anwalt gemacht. Theologisch hoch gebildet und ausnehmend klug habe Gabel die ihm gegebene Reflexionsfähigkeit genutzt. Er habe die Dinge von verschiedenen Seiten betrachtet, Uneindeutigkeiten ausgehalten und ins Wort gebracht, statt sie vorschnell beiseite zu wischen, erklärte Reményi. „Ein Lautsprecher warst Du nie in Deinem Amt, aber entschieden warst Du sehr wohl.“

Gabels bundesweites Wirken hob Dr. Lukas Rölli, Geschäftsführer des Bundesverbands Katholische Kirchen an Hochschulen, hervor. Ab 2022 als Mitglied im Hauptausschuss und ab 2023 als einer von vier Vorsitzenden des Bundesverbands habe Gabel „in bewundernswerter Weise“ Partizipation in den Gremien gelebt und gefördert. Es sei nicht selbstverständlich, dass dieser sich zum Ende seiner beruflichen Laufbahn nochmals derartig beherzt auf der überdiözesanen Ebene eingebracht habe. Durch die multiplen Krisen, welche die Organisation Kirche durchlaufe, ließen sich die Bistumsleitungen gegenwärtig allzu sehr auf sich selbst und ihre je eigenen Dynamiken von soziokulturellen, religiösen und politischen Entwicklungen zurückwerfen, kritisierte Rölli. „Wenn wir als Christinnen und Christen in dieser Gesellschaft weiter Gehör finden wollen, dann reicht es nicht aus, auf der Ebene von Städten und Landkreisen lebendig und sozial engagiert zu sein. Nein, dann brauchen wir unbedingt eine sprachfähige Präsenz in unserer bundesweiten Gesellschaft – uneigennützig, an unseren Werten orientiert und für die Benachteiligten und die Fremden, für Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung engagiert!“ Genau das habe Gabel als Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung und als Hochschulreferent gelebt. „Ich durfte Helmut innerhalb kürzester Zeit als klugen Ratgeber, umsichtigen Begleiter und echten Freund erfahren.“

„Kontakt zur Hochschule zu halten heißt, im Kontakt mit dem Geistesleben der Gegenwart zu stehen“, erklärte Gabel in seinem Schlusswort. Hier seien die künftigen Multiplikatoren anzutreffen. Hier habe er sich vernetzt, um sicherzustellen, dass es Forschenden, Lehrenden und Studierenden gutgehe. Er sei dankbar für den Kontakt mit den Verantwortlichen und dem Lehrpersonal von Hochschule für Musik, THWS, Katholisch-Theologischer und Philosophischer Fakultät. Ebenso habe er den Austausch mit den Frauen und Männern geschätzt, die promovierten oder habilitierten. Sein Dank galt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Domschule, Fortbildungsinstitut (fbi) sowie „Theologie im Fernkurs“ und KHG. „Mir war immer der Umgang auf Augenhöhe wichtig. Denn eine partizipative Kirche ist die Kirche der Zukunft.“ Er sei dankbar und froh, die Aufgabe als Hochschulseelsorger jetzt abgeben zu können und bei Hochschulpfarrer Burkhard Hose in guten Händen zu wissen.

Musikalisch umrahmten Michael Ottl (Klavier) und Maria Walter (Klarinette) von der KHG die Feier mit Instrumentalstücken.

mh (POW)

(0925/0229; E-Mail voraus)

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