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Abt Reepen firmt 14 Jugendliche

Schulfirmung am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach – Abt Reepen: „Der Weg als Gläubiger ist ein Abenteuer und Vertrauenssache“

Münsterschwarzach (POW) 14 Schülerinnen und Schüler des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach (EGM) hat Benediktinerabt Michael Reepen am Freitag, 12. November, in der Abteikirche gefirmt. An der Schule ist es möglich, die Firmung nicht in der Heimatpfarrei, sondern in der Abteikirche mit anderen Jugendlichen aus der 10. Jahrgangsstufe zu empfangen. Das Firmkonzept basiert auf dem Alter der Firmlinge: an der Schwelle zum jungen Erwachsenen. Schulseelsorger Bruder Melchior Schnaidt hatte die Jugendlichen auf das Sakrament der Firmung vorbereitet.

In seiner Predigt erzählte Reepen von seinem eigenen Glaubensweg, der auch im Jugendalter von Zweifeln durchzogen gewesen sei. Als Kind sei er sehr christlich aufgewachsen, habe auch ministriert. „Und später kam der Gedanke bei mir, was das alles solle. Ich fand es komisch, dass wir zuhause Weihwasser hatten. Und irgendwann war ich dann auch nicht mehr Ministrant“, sagte der Abt. „Aber wenn es schwierig wurde, da habe ich mich daran erinnert, dass da noch jemand ist, an den ich mich wenden kann. Vor schwierigen Schulaufgaben habe ich zum Beispiel dann doch gebetet, dass die Schulaufgabe gut wird.“ Später habe sich sein Glaubensbild gewandelt: „Ich wusste dann, dieser Gott ist da. Einfach da.“ Auf vielen Reisen, die er damals unternahm, habe sich dieser Gedanke gefestigt. „Glauben hat mit Erfahrung zu tun. Dinge, die mir passieren, als Zeichen Gottes zu nehmen.“ Das zeigten auch die biblischen Figuren, von denen in Lesung und Evangelium erzählt wurde. Abraham vertraute dabei auf Gott, ließ alles zurück. Das Evangelium handle ebenfalls vom Vertrauen zu Gott, als Petrus auf dem Wasser untergeht, als er an Gott zweifelt.

„Der Weg als Gläubiger ist ein Abenteuer und Vertrauenssache. Dass ich mich einfach auf Gott einlasse“, folgerte Reepen. Glaube sei zudem etwas, was jeden persönlich an die Grenzen führe. Es gehe auch darum, diese Grenzen zu überschreiten, durch die eigene Enge hindurchzugehen. Glauben heiße, Erfahrungen zu sammeln. Mit der anschließenden Firmung und dem Gebet um den Heiligen Geist sollten die Firmlinge offen werden für diese Erfahrungen. „Ihr sollt den Mut haben, dieser Stimme Gottes zu trauen“, appellierte der Abt. Wenn sie gleich aus den Bänken träten, würden sie bewusst „Hier bin ich“ sagen. Das sei ein starkes Zeichen. Für die anschließende Tauferneuerung forderte Reepen, dass sich die Jugendlichen gegen Westen, das Reich des Todes, zur Absage an das Böse mit abwehrender Haltung und gegen Osten, wo die Sonne als Zeichen des wiederkehrenden Christus aufgeht, mit offenen Armen zur Bekräftigung ihres Glaubens wenden sollen. Die Firmung selbst verglich der Abt mit einem Tattoo: Sie gehe nie wieder weg, auch nicht, wenn sich die Jugendlichen von Gott abwendeten. Er sei immer da, egal was passiere.

Während der Spendung der Firmung durch Handauflegung und die Salbung mit Chrisamöl standen die Firmpaten hinter den Firmlingen und legten ihnen als Zeichen der Unterstützung eine Hand auf die Schulter. Im Anschluss wurden die Firmkerzen an der Osterkerze entzündet und mit dem Firmspruch an die Firmlinge überreicht.

Die Firmung ist eines der sieben Sakramente des katholischen Glaubens. Mit der Kraft des Heiligen Geistes bestärkt (lateinisch „firmare“) es die jungen Menschen in ihrem Glauben. Die Firmung steht in der katholischen Kirche für den Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Pfingstfest zu. Auch hier wurden die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt und in ihrem Glauben bestärkt. In der Urkirche wurden Taufe, Eucharistie und Firmung gleichzeitig gespendet. In der Ostkirche ist das auch heute noch so üblich.

Julia Martin (Abtei Münsterschwarzach)

(4621/1110; E-Mail voraus)

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