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Abtransport mit dem Sattelschlepper

Monumentales Ölgemälde mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens kehrt an ihren Ursprungsort zurück – Leihgabe aus Landshut war einst Altarbild in der Karmelitenkirche in Würzburg

Würzburg (POW) Dieser Umzug erfordert eine große logistische Anstrengung: Am Freitagvormittag, 6. August, wird das großformatige Gemälde mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens aus der Würzburger Karmelitenkirche in der Sanderstraße abgeholt und nach Landshut in die Stiftskirche Sankt Martin transportiert. Die Kirchenstiftung des inzwischen zur Basilika erhobenen Gotteshauses hat den Leihvertrag mit dem Würzburger Kloster nicht mehr verlängert. An den Main wurde das Gemälde 1958 als Schmuck für den Hochaltar der Reuererkirche verliehen. Deren ursprüngliche Ausstattung war – bis auf wenige Reste – bei der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 ein Raub der Flammen geworden. Bis 1977 bildete die niederbayerische Leihgabe den zentralen Schmuck der Würzburger Klosterkirche.

Das Bild, das mit Rahmen 8,45 auf 5,50 Meter misst, schmückte in Landshut bis in das 19. Jahrhundert hinein die größte Hallenkirche Süddeutschlands. Begonnen wurde das Kunstwerk vom Münchener Hofmaler Johann de Pay (1609-1660). Da er vor Vollendung des Gemäldes starb, wurde es in Landshut von Hieronymus Mänderlein bis 1663 fertiggestellt.

Der Würzburger Diplom-Restaurator Georg Pracher bereitet derzeit die Abnahme des Monumentalwerks vor. Dafür wurden Rahmen und Bild zunächst von Staub befreit. Anschließend bringen Mitarbeiter der Gerüstbaufirma Hubmann einen Metallrahmen über dem Rahmen des Gemäldes an, mit dessen Hilfe dann ein Kran die mehr als eine Tonne schwere Last absenken kann. „Wir werden dann den Zierrahmen und den hinter der Leinwand befestigten Spannrahmen entfernen. Dann wird das Gemälde auf eine eigens von der Würzburger Schreinerei Endres gefertigte zylinderförmige Halterung von 90 Zentimeter Durchmesser aufgerollt“, erklärte Pracher. Das geschehe mit der Farbschicht nach außen. Nur so werde verhindert, dass die Malschicht, die in einem sehr guten Zustand sei, Schaden nehme. Für den Abtransport wird der Dimensionen wegen ein 18 Meter langer Sattelschlepper benötigt, auf den Bild und Rahmen dann verladen werden. „Das Fahrzeug wird am Sanderglacis parken, da vor der Kirche nicht genug Platz vorhanden ist“, sagte der Restaurator.

In Landshut selbst werde das Gemälde dann in der folgenden Woche für die Aufhängung vorbereitet, damit es pünktlich zum 15. August, dem Hochfest Mariä Himmelfahrt, nach mehr als 50 Jahren wieder in der Kirche zu sehen ist, für die es geschaffen wurde. Pater Günter Aldenhoff, Prior des Würzburger Klosters der Unbeschuhten Karmeliten, bedauerte, dass das Gemälde die Klosterkirche verlasse: „Es war vielen Besuchern über Jahrzehnte vertraut und ans Herz gewachsen.“ Nachdem das 1996/97 von Paul Nagel und Alain Creunier geschaffene Chorwandgemälde an der Stirnseite des Kirchenschiffs das gleiche Motiv zeige, habe das barocke Ölgemälde eine inhaltliche Doppelung dargestellt. Außerdem sei es für die jetzige Position im rechten Querhaus deutlich zu groß und wuchtig gewesen. Aldenhoff sagte, er sei dem Kunstreferat der Diözese Würzburg und dort insbesondere Dr. Jürgen Emmert für die Unterstützung bei der Rückführung des Gemäldes sehr dankbar.

Am frei werdenden Platz wird die bislang im linken Querhaus aufgehängte Kopie der 1688 von Johannes Andreas Wolff für die Münchener Frauenkirche geschaffenen „Vermählung Mariens mit Josef“ aufgehängt. Die bis dahin in der westlichen Seitenkapelle hängende Kopie der von Cesare Fracanzano geschaffenen „Anbetung der Hirten“ wird im linken Querschiff einen neuen Platz finden. „In der dann frei werdenden Seitenkapelle wird später ein Platz zur Verehrung des Prager Jesuleins geschaffen“, berichtete der Prior.

(3110/0985; E-Mail voraus)

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