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Als „Philosoph“ oder „Handwerker“ das Museum erkunden

Museum am Dom feiert sein 20-jähriges Bestehen – Rund 350 Personen besuchen in der ersten Jubiläumswoche kostenlos die Dauerausstellung – Testlauf für die neuen Themenhefte „Characterwalks“

Würzburg (POW) Auf eine gute Resonanz ist die Jubiläumswoche zum 20-jährigen Bestehen des Museums am Dom (MAD) in Würzburg gestoßen. Genau 353 Besucherinnen und Besucher nutzten in der Woche vom 7. bis 12. März die Möglichkeit, kostenlos die Dauerausstellung zu besichtigen. „Es war sehr gut besucht“, lautet das Fazit von Museumskurator Michael Koller. Rund jeder sechste Besucher nutzte zudem die Möglichkeit, eines der neuen Themenhefte „Characterwalks“ zu testen und den dazugehörigen Fragebogen auszufüllen. Insgesamt wurden 58 Fragebögen abgegeben, sagt Ellen Kaufmann. Sie studiert „Museologie und materielle Kultur“ (Bachelor) an der Universität Würzburg und absolviert derzeit ein Praktikum im Museum am Dom. Organisiert wurde die Umfrage von Marina Breitschaft, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Die Anregungen der Gäste sollen in die endgültige Gestaltung der Themenhefte einbezogen werden, bevor diese in Druck gehen.

Insgesamt fünf Themenhefte wurden von einem Autorenteam konzipiert. Wer Inspiration sucht, kann sich für einen dieser „Characterwalks“ entscheiden. Konkrete Informationen, zum Beispiel über die Geschichte oder die Herstellung, vermitteln die Hefte „Kunsthistoriker*in“, „Handwerker*in“ und „Zeitreisende*r“. Ein „Zeitreisender“ erfährt etwa zum Gemälde „Eine niederländische Walfangflotte vor Spitzbergen“ mehr über den Walfang im 17. Jahrhundert. Wie die Brandspuren auf den Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein entstanden sind, ist dagegen Thema im Themenheft „Handwerker*in“. Vor dem Gemälde „Abziehendes Gewitter“ von Wolfgang Mattheuer, auf dem sich ein Regenbogen von einer Gewitterwolke bis zur Erde spannt, können „Philosophen“ über das Prinzip der Hoffnung nachdenken, während Kinder die Geschichte vom Schatz am Ende des Regenbogens lesen können. Es stehe natürlich auch allen frei, sich als „Freigeist“, also ohne gedruckte Anregung, durch die Ausstellung zu bewegen.

Rund die Hälfte der Besucher entschied sich für die Hefte „Philosoph*in“ oder „Handwerker*in“. Darüber hinaus wurden die mündlichen Rückmeldungen der Besucher gesammelt. „Es wurde grundsätzlich positiv bewertet, dass es keine klassischen Interpretationen sind, sondern Fragen aufgeworfen werden und man an die eigene Lebensrealität anknüpfen kann“, berichtet Breitschaft aus Gesprächen mit den Museumsbesuchern. Auch die Vielzahl der angebotenen „Characterwalks“ habe viele positiv überrascht, sagt Kaufmann: „Sie fanden es spannend, zusätzliche Informationen zu den Werken zu bekommen.“

Unter den „Testpersonen“ waren auch 13 Schülerinnen der elften Klasse des Sankt-Ursula-Gymnasiums in Würzburg, die den Grundkurs Kunst besuchen, mit ihrer Lehrerin Anne-Rose Volk. „Die Texte haben genau wie versprochen zum Denken angeregt“, lobte eine Schülerin bei der Nachbesprechung den „Philosoph*in“-Rundgang. Sie hätten genügend Hintergrundinformationen, aber auch interessante Interpretationsansätze enthalten. Der Rundgang „Kind“ sei „ein guter Weg, Kunst für Kinder interessant zu machen“, lautete ein anderes Fazit. Die Aufgaben und Fragen seien abwechslungsreich gewesen, die Texte allerdings teilweise zu lang. Mehr Begriffserklärungen und zeitliche Einordnungen in den Bildtexten wünschte sich eine Schülerin. Die „Zeitreisenden“ wiederum hätten gerne eine breitere Auswahl an Epochen und Stilen.

Die Ergebnisse der Umfrage seien in einer Teamsitzung besprochen worden, sagt Koller. Nun werde sich das Autorenteam damit befassen, die Texte noch besser auf die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher abzustimmen.

sti (POW)

(1423/0405; E-Mail voraus)

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