Schwarzach (POW) Nach einem Jahr Bauzeit hat die Caritas-Tagespflege Sankt Hedwig des Caritasverbands für den Landkreis Kitzingen bereits im Juni den Betrieb aufgenommen. „Wir wünschen uns, dass dieses Haus ein Ort der Begegnung, des frohen Miteinanders und des Lachens wird“, sagte Renate Jüstel, stellvertretende Vorsitzende des Kitzinger Caritasverbands, bei der Segensfeier am Montag, 4. Oktober. Besonders dankte sie den zahlreichen Unterstützern des Projekts, ohne die eine so schnelle und reibungslose Fertigstellung des Hauses nicht möglich gewesen wäre. Neben der Gemeinde und dem Landkreis hatten unter anderem die Caritasstiftung Würzburg sowie die Stiftung Deutsches Hilfswerk (Deutsche Fernsehlotterie) finanzielle Unterstützung geleistet. Einen wesentlichen finanziellen Beitrag leistete zudem das Schwarzacher Ehepaar Irene und Wolfgang Weidmann. „Bei Ihnen fanden wir ein weites Herz und offene Ohren“, so Jüstel.
Auf die ideelle Bedeutung einer Tagespflegeeinrichtung für den Ort ging Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, ein. „Eine Gemeinde wird dann lebenswert, wenn die soziale Infrastruktur passt“, führte er aus. Straßen, Stromleitungen und Einkaufsmöglichkeiten reichten nicht aus, um ein gutes Gemeinleben zu gestalten. Auch Einrichtungen wie die Tagespflege allein würden die Lücke nicht füllen, so Bieber. „Ich meine vor allem die Atmosphäre, in der Menschen sich aufgehoben fühlen.“ Die Caritas trete deshalb – in Schwarzach wie andernorts – gegen die wachsende Distanz in der Gesellschaft ein. Dazu gehöre es auch, mit sozialen Diensten kein Geschäft zu machen, sondern den Menschen immer in den Mittelpunkt zu stellen. Von Herzen danke er allen Mitstreitern, die dieses Anliegen mit viel Herzblut unterstützen, erklärte der Domkapitular.
Spontan bat Pfarrer Gerhard Spöckl seine evangelische Kollegin Pfarrerin Mareike Rathje, mit ihm gemeinsam ein ökumenisches Segensgebet für die neue Einrichtung zu sprechen. In persönlichen Erinnerungen gingen beide zudem auf das Pauluswort aus dem Galaterbrief „einer trage des anderen Last“ ein und verknüpften es mit dem Dienst der Tagespflege. Der Markt Schwarzach könne stolz sein, nun Heimat dieser Einrichtung zu sein, so Spöckl.
„Heute sehen Sie einen komplett zufriedenen Bürgermeister“, erklärte Bürgermeister Volker Schmitt. Er freue sich besonders, dass sein Ziel einer Tagespflege in Schwarzach, mit dem er bereits 2013 für das Amt kandidiert habe, nun in so kurzer Zeit umgesetzt wurde. Schmitt dankte vor allem Wolfgang Weidmann und Bauträger Wolfgang Weiß, die mit ihrem Engagement maßgeblich zum Gelingen beigetragen hätten.
In einem Grußwort ließ Weidmann wiederum kritische Worte anklingen, diese allerdings mit einem deutlichen Augenzwinkern. „Negativ finde ich lediglich, dass ich stets als Investor bezeichnet werde.“ Diese Zuschreibung treffe auf ihn nicht zu, sei ein Investor doch in der Regel daran interessiert, durch seinen Beitrag einen Gewinn zu erzielen. „Das trifft auf meine Frau und mich definitiv nicht zu“, erklärte Weidmann unter Applaus der anwesenden Gäste. Die Familie Weidmann habe es bei ihrer maßgeblichen finanziellen Unterstützung der Tagespflege Sankt Hedwig vielmehr gereizt, „hier in unserer Gemeinde etwas zu schaffen, was allen zugutekommen kann“.
Zur Segnung durfte sich das Team der neuen Tagespflege nicht allein über wertschätzende Worte freuen. So erklärte Kitzingens Landrätin Tamara Bischof, der Landkreis habe im Haushalt für das kommende Jahr eine Unterstützung in Höhe von 12.500 Euro vorgesehen. Auch die Gemeinde Schwarzach hatte bereits ein Geldgeschenk gemacht. Ein persönliches Präsent übergab Bauträger Wolfgang Weiß: ein großformatiges Gemälde aus dem Atelier seiner Frau.
Zum Abschluss der Feier ergriff der Caritasseelsorger Diakon Lorenz Kleinschnitz das Wort. Dabei wandte er sich an das Team der Tagespflege Sankt Hedwig. „Danke für alles, was Ihr hier mitmacht.“ In einem kurzen Rückblick auf die ersten Monate des Betriebs erinnerte er an zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen, die ein abwechslungsreiches Leben in der Tagespflege entwickeln und diese vor allem mit anderen Akteuren und Einrichtungen der Region vernetzen sollten. Das Team um Pflegedienstleiterin Claudia Kossyk habe bereits in dieser kurzen Zeit gezeigt, wie unverzichtbar sein Dienst für Schwarzach und die Umgebung sei, betonte Kleinschnitz. „An diesem Ort werden Kirche und ihre Caritas erlebbar.“
km (Caritas)
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