Würzburg (POW) Wer den Weltladen Würzburg betritt und die Treppe zur ersten Etage hinaufgeht, wird garantiert in Weihnachtsstimmung versetzt: Überall glitzert und leuchtet es, Lichterketten schmücken das Treppengeländer, und bunte Strümpfe hängen an den Wänden. Liebevoll aufgereiht werden handgezogene Kerzen, selbstbemalte Engel und bunte Christbaumkugeln präsentiert. Schnell wird klar: Festlich geht auch fair. Genau darum geht es beim Weihnachtsmarkt im Weltladen. Die Weihnachtsartikel stammen von allen Kontinenten der Welt und ihr Kauf fördert soziale und nachhaltige Projekte.
Geschäftsführerin Maria Sauter stellt einige Schätze vor, die der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr zu bieten hat. Besonders vielfältig ist die Auswahl an Krippen, die in Ländern wie Indien, Burkina Faso, Ecuador oder Kolumbien produziert wurden. Ihre Herstellung zeichnet sich durch faire Arbeitsbedingungen aus, das bedeutet beispielsweise ohne Kinderarbeit. Dieses Jahr sei ein großes Thema das Upcycling, sagt Sauter. Dabei würden Abfallprodukte ressourcenschonend zu neuer Ware verarbeitet. Eine der Krippen stammt aus Haiti und besteht aus Teilen alter Stahl-Ölfässer. Diese wurden zurechtgeschnitten und bunt bemalt. Eine andere Krippe aus Chile wurde aus recyceltem Glas hergestellt.
Neben den Krippen findet sich auch eine große Auswahl an Weihnachtsschmuck. Zwischen klassischen Christbaumkugeln und gefilzten Weihnachtsfiguren hängen Sterne aus Nepal, die in einem nachhaltigen Frauenprojekt entstanden sind. Die „Recycling-Sterne von Jeevan Kala“ wurden aus alten Chips- und Kekstüten hergestellt. Durch das Projekt können rund 1000 Frauen an der tibetisch-nepalesischen Grenze Arbeit finden. Zusätzlich wird durch das Falten der Sterne ein Teil des Mülls, der die Berge Nepals verschmutzt, abgetragen und wiederverwertet.
Zum Schluss zeigt Sauter noch „etwas Witziges“: Engel aus alten Vinylplatten. Die Schallplatten-Engel werden in Wasser gelasert, von Hand geschliffen und bemalt. Jeder Engel ist ein Unikat. Sie stammen ebenfalls aus einem Frauenprojekt, diesmal in Südafrika. Die Produzentinnen sichern durch ihre Arbeit die Bildung ihrer Kinder und die Versorgung ihrer Familien.
Wie jedes Jahr gibt es den „echten Nikolaus“ zu kaufen, wie Sauter betont. Dieser Schokoladennikolaus von der Fairtrade-Organisation Gepa trägt Bischofsstab und Mitra. Auch erhältlich ist außerdem der fair gehandelte Adventskalender, der in diesem Jahr wieder die Weihnachtsgeschichte enthält. Im vergangenen Jahr war der Kalender ohne Weihnachtsgeschichte verkauft worden, und diese „wurde von vielen Kindern vermisst“, erzählt Sauter.
Wer fair und nachhaltig schenken möchte, kann noch bis zum 24. Dezember im Weihnachtsmarkt im Weltladen in der Plattnerstraße 14 vorbeischauen. Der Weltladen ist jeweils montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. An den vier Adventssamstagen ist der Laden bis 18 Uhr geöffnet.
jr (POW)
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