Münsterschwarzach (POW) Der Weltmissionssonntag in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach am Sonntag, 20. Oktober, hat das Gastland Indien thematisiert. Etwa 1800 Besucher kamen zum Missionsfest, mehr Leute als im vergangenen Jahr. Dem Gottesdienst stand Bischof Dr. Sebastian Thekethecheril aus dem indischen Bistum Vijayapuram vor. In Podiumsdiskussionen und persönlichen Gesprächen mit Mönchen des Benediktinerklosters Kumily aus dem südwestindischen Bundesstaat Kerala informierten sich die Besucher über die besondere Situation der indischen Christen. Klosterbetriebe und Partner des Fair-Handels präsentierten außerdem ihre Arbeit und Produkte.
In seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst in der vollbesetzten Abteikirche betonte Bischof Thekethecheril die Aktualität der Mission. Jeder einzelne Mensch, forderte er, solle sich von der froh machenden Botschaft Jesu Christi entzünden lassen. Der außerordentliche Monat der Weltmission, den Papst Franziskus für Oktober ausgerufen hat, ermutige dazu. Als ein Zeichen der Nächstenliebe stellte der Bischof die Anteilnahme heraus. Als Gesandte Christi sei die Linderung der in Not lebenden Menschen eine Aufgabe aller. Die Kollekte des Festgottesdienstes ist dafür bestimmt, durch den Monsun 2018 zerstörte Häuser in Indien wieder aufzubauen.
In einer globalisierten Wert bedeute Weltmission voneinander zu lernen und sich gegenseitig beizustehen, erklärte der Bischof weiter. „Wollen wir den Gottesauftrag ‚Seid Gesandte an Christi statt' ernst nehmen und uns heute neu senden lassen."
Was Christsein in der schwierigen Situation in Indien aufgrund der radikalen Hinduisten bedeutet, stellte die Podiumsdiskussion unter der Moderation von Jürgen Gläser dar. Anna Dirksmeier von Misereor aus Aachen berichtete über die aktuelle politische Lage, die sich immer mehr negativ auf die Christen vor Ort auswirke. Seine persönlichen Erfahrungen als Missionsprokurator der Kongregation bei seinen Besuchen in Indien erzählte Benediktinerbruder Dr. Ansgar Stüfe. Die Besonderheit der katholischen Ostkirche im syro-malabarischen Ritus, zu der das Benediktinerkloster Kumily gehört, erläuterte Benediktinerpater Joseph Puthanpurakel.
Neben Indien wurde auch die Abtei vorgestellt. Bäckerei, Goldschmiede, Metzgerei und Vier-Türme-Verlag gaben in der Turnhalle Einblicke in ihre Arbeit und verkauften Produkte. Über zwei Tage ging die Hausmesse im Fair-Handel, bei der Produzenten ihr Angebot zeigten. Die Klosterbuchhandlung „Buch und Kunst im Klosterhof“ veranstaltete eine Tombola zugunsten der Mission.
Der nächste Weltmissionssonntag findet am 18. Oktober 2020 stattfinden. Traditionell wird dieser in der Abtei Münsterschwarzach eine Woche vor dem weltweiten Sonntag der Weltmission gefeiert. Vor dem Hintergrund der missionarischen Tätigkeit rückt die Abtei seit Jahren an diesem Tag ein bestimmtes Land in den Fokus. Ziel ist es, über die dortige Situation der Katholiken und die Missionsarbeit zu informieren.
Die Abtei Münsterschwarzach gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien. Weltweit ist die Kongregation in 55 Klöstern auf vier Kontinenten missionarisch tätig. Einige Mönche aus Münsterschwarzach leben dauerhaft in Klöstern weltweit.
jm (Abtei Münsterschwarzach)
(4319/1154; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet