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Anwälte der Armen und Bedrängten

Bischof Jung weiht acht Männer zu Ständigen Diakonen – Feierlicher Weihegottesdienst im Kiliansdom

Würzburg (POW) „Jeder ist zum Dienen berufen. Aber dieses Dienen braucht ein Gesicht.“ Das hat Bischof Dr. Franz Jung bei der Diakonenweihe am Samstag, 20. Oktober, im Würzburger Kiliansdom betont. Unter Handauflegung und Gebet weihte er Roberto Garcia Arenillas (Retzstadt), Florian Grimm (Amorbach), Oliver Kirchner (Wildflecken), Stephan Kleinhenz (Sulzheim-Alitzheim), Bernhard Konz (Egenhausen), Waldemar Mützel (Elfershausen-Machtilshausen), Thomas Prapolinat (Kützberg) sowie Frank Rüttiger (Oberbach) zu Ständigen Diakonen. An der Feier nahmen neben Generalvikar Thomas Keßler, Personalreferent Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel und Pfarrer Albin Krämer, Geistlicher Begleiter der Diakone, auch Mitglieder des Domkapitels, zahlreiche Priester und Diakone sowie Verwandte, Freunde und Bekannte der neuen Diakone teil. Insgesamt feierten rund 1100 Gläubige den Weihegottesdienst mit.

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„Wer den Menschen als Diakon dienen möchte, der muss wissen, wie es sich anfühlt, ausgesetzt zu sein. Und der muss auch seinerseits bereit sein, sich auszusetzen“, betonte Bischof Jung in seiner Predigt. Insofern trete der Diakon die Nachfolge Jesu an. „Der ist auch nicht Mensch geworden, um sich vor allem in Acht zu nehmen und allem aus dem Weg zu gehen, was schwierig und gefährlich sein könnte.“ Vielmehr suche Jesus gerade die, die vom Leben im Regen stehengelassen wurden. Die Diakone seien in besonderer Weise aufgerufen, ein Auge auf die zu haben, bei denen es gerade brennt und die besonders der Hilfe bedürfen. „Wie die Feuerwehrleute dürfen sie die Gefahr nicht scheuen und müssen bereit sein, an den Brennpunkten des Lebens Abhilfe zu leisten, wo Menschen alleingelassen und überfordert sind mit ihrer Not.“ In der Gemeinde komme ihnen in besonderer Weise die Aufgabe zu, die tätige Nächstenliebe vorbildlich zu praktizieren und Anwälte der Armen und Bedrängten zu sein, sagte Bischof Jung. Jesus selbst habe mit der Fußwaschung seinen Jüngern ein Beispiel gegeben, wie wahres Dienen aussehe. „Wer sich als Diakon richtig hineinkniet, der weiß, dass es dabei nicht chemisch rein zugeht, sondern dass es da auch ordentlich spritzen kann. Wer Angst hat, selbst bei dieser Arbeit nass zu werden, der sollte lieber die Finger davon lassen“, sagte der Bischof.

Mit der Weihe verpflichten sich die Diakone, das Stundengebet zu pflegen. Dieses sei keine private Frömmigkeitsübung, sondern das Gebet der ganzen Kirche. „Gemeinsam mit allen Amtsträgern sind Sie aufgerufen, sich einzureihen in die Schar der Beter, die täglich stellvertretend für andere beten.“ Zudem sei den Diakonen aufgetragen, das Leben der Menschen aus dem Glauben zu deuten und ihnen in der Spendung der Sakramente und Sakramentalien zur Begegnung mit Christus zu verhelfen. „Diakon kann nur sein, wer die Bereitschaft zum Einsatz für andere mitbringt“, betonte Bischof Jung weiter. Wer sich zugunsten anderer dem Heilswillen Gottes unterordne, der könne ins Schwitzen kommen. „Und das ist gut. Denn nur in diesem Ringen wird es möglich, dass wir nicht nachlassen in unserem Dienst, sondern uns immer wieder neu für Christus und seine Sendung entscheiden.“ Besonders dankte der Bischof den Ehefrauen und Familien der neuen Diakone für deren Unterstützung.

Zu Beginn der Weihe wurden die acht Kandidaten einzeln aufgerufen. Sie versprachen, ihr Leben an Jesus Christus auszurichten und ihm besonders in Armen, Kranken, Heimatlosen, Notleidenden und allen Ausgegrenzten zu dienen. Dem Bischof gelobten sie Gehorsam. Kirchner und Prapolinat erklärten außerdem ihre Bereitschaft, zukünftig zölibatär zu leben. Während der Anrufung der Heiligen lagen die Männer als Zeichen der Hingabe an Christus ausgestreckt auf dem Boden. Danach legte ihnen Bischof Jung schweigend die Hände auf und sprach das Weihegebet. Nach der Weihe wurden die Diakone mit Stola und Dalmatik bekleidet und bekamen das Evangelienbuch überreicht. Anschließend umarmten der Bischof und die Verantwortlichen für die Ausbildung der Ständigen Diakone die Neugeweihten als Zeichen der brüderlichen Verbundenheit.

Die Ehefrauen von Garcia Arenillas, Grimm, Kleinhenz, Konz, Mützel und Rüttiger erklärten bereits zu Beginn der Messe ihre Bereitschaft, den Dienst ihres Mannes zu unterstützen. Mit ihren Kindern und Verwandten feierten sie die Weihe im Dom mit. Am Ende des Gottesdienstes dankte Konz im Namen der Neugeweihten allen, die die Männer auf dem bisherigen Weg begleitet und an der Feier im Dom mitgewirkt hatten. Musikalisch gestalteten Domorganist Professor Stefan Schmidt, das Vokalensemble Heilig Geist Schweinfurt unter der Leitung von Kantor Martin Seiwert sowie Sopranistin Violetta Hellwig den Weihegottesdienst. Ein Empfang auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster schloss sich an. Dort spielte die Heimatkapelle Sömmersdorf auf. Die Kollekte des Gottesdiensts geht auf Anregung der Weihekandidaten zu gleichen Teilen an die Diakonatsausbildung im brasilianischen Partnerbistum Óbidos sowie an das Projekt „Labor und Krankenpflegeschule in Litembo“ im tansanischen Partnerbistum Mbinga.

Mit den Neugeweihten gibt es aktuell 210 Ständige Diakone im Bistum Würzburg. 66 von ihnen wirken hauptberuflich, 74 nebenberuflich, 70 sind im Ruhestand oder beurlaubt.

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