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Asylseelsorger Robert Hübner in den Ruhestand verabschiedet

Würzburg (POW) In den Ruhestand verabschiedet worden ist am Mittwoch, 21. Dezember, Robert Hübner (61), Asylseelsorger des Bistums Würzburg. Domkapitular Albin Krämer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, erinnerte daran, dass er vor 22 Jahren in seiner damaligen Funktion als Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Hübner in den Dienst des Bistums Würzburg holte.

Krämer würdigte diesen als einen Menschen, der Anwaltschaft für andere übernehme und Menschen zusammenbringe. Er machte das an einer Szene aus gemeinsamen KAB-Zeiten deutlich. Auf einer KAB-Studienfahrt nach Paris habe Hübner spontan am Abend Baguette, Käse und Rotwein für die Reisegruppe besorgt, damit sich die Reisenden am Fuß von Sacré Coeur gemütlich niederlassen konnten. Auch als Asylseelsorger habe dieser sich immer beherzt für die Menschen eingesetzt.

Diakon Peter Hartlaub, Diözesanpräses der KAB, blickte auf die 15 gemeinsamen Jahre in der KAB zurück. „In dieser Zeit haben sich einige Grundhaltungen vertieft, die Robert schon mit in diesen Dienst eingebracht hat, die er auch als Asylseelsorger weiter gelebt hat. Sie haben der Kirche insgesamt gutgetan und werden ihr auch hoffentlich weiter guttun.“ So stehe Hübner dafür, dass Kirche einen gesellschaftlichen Auftrag habe und sich nicht aus den gesellschaftlichen Konflikten zurückziehen dürfe. Sie müsse in diesen Konflikten Partei für die strukturell Benachteiligten ergreifen. Kirche hat laut Hartlaub zudem den Auftrag, an Bildung und Aufklärung mitzuwirken, um Menschen dabei zu helfen, ihre Situation zu verändern, indem sie beispielsweise ihre Rechte kennen und auch den Mut haben, diese einzufordern. „Kirche geht nicht ohne ehrenamtliches Engagement. Ehrenamtliche müssen daher unterstützt werden und mitentscheiden können.“ Für die Mitarbeitervertretung (MAV) würdigte Johanna Hecke Hübners vielfältige Verdienste und überbrachte gute Wünsche für den Ruhestand. Unter anderem sei dieser der erste Sprecher der Berufsgruppe der pädagogischen Kräfte der Diözese gewesen. Pastoralreferentin Christine Endres, Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral, erklärte, Hübner habe für die notwendige Struktur gesorgt und Menschen vernetzt, die sich für Geflüchtete engagieren. Er habe sich in dieser Funktion als Dienstleister und Anwalt der Menschen auf der Flucht einerseits und der Helferinnen und Helfer andererseits verstanden.

Hübner dankte allen, die mit ihm zusammengearbeitet und für ihn ein offenes Ohr gehabt hätten. Zur Zeit des Wechsels von der früheren Zuständigkeit in der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit der KAB zur Asylseelsorge im Herbst 2015 sei „High Noon“ gewesen. „Tausende gestrandete, erschöpfte und hilfsbedürftige Menschen an der Grenze nach Deutschland und der Beschluss der Regierung Merkel, die Grenzen zu öffnen.“ Als persönliches Highlight bezeichnete er die immense Hilfsbereitschaft vieler Menschen, die sich von der akuten Not berühren ließen, sich engagierten oder ihre Hilfe anboten. „Zu den Lowlights gehören sicherlich die Amoktaten, Attentate und sexuellen räuberischen Übergriffe in der Silvesternacht auf der Domplatte in Köln. Diese mit nichts zu rechtfertigenden Ereignisse waren Wasser auf die Mühlen der Gegner einer gesellschaftlichen Öffnung und haben Zweifel und Ablehnung bis tief in die Kirchengemeinden getragen.“ Ob bei der Wanderausstellung „Gott liebt die Fremden“, bei den Informationen für pastorale Mitarbeiter, Caritasleute oder Ehrenamtliche: „Ich wollte Menschen in den Pfarreien ermutigen, sich auf Neues einzulassen und Menschen mit Fluchthintergrund als neue Nachbarn wahr- und aufzunehmen.“ Manchmal habe er sich wie ein Rufer in der Wüste gefühlt, sagte Hübner. Die Aufnahme und Integration von Geflüchteten sei und bleibe eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch hauptamtliche Kräfte erfordere. „Die Hoffnung bleibt.“

Hübner ist Diplom-Pädagoge und Magistertheologe. 2000 begann er bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der Diözese als Referent für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten. 2015 wurde er Leiter der Asylseelsorge. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war es, kirchliche Aktivitäten im Bereich Migration und Flucht zu vernetzen. Als Diözesanbeauftragter für Asylseelsorge war er kirchlicher Ansprechpartner zum Thema Asyl und Flüchtlinge für Pfarrgemeinden, kirchliche Gremien sowie hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter.

mh (POW)

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