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Atmosphärisch und prägnant

Domkapellmeister Martin Berger: Mozarts Werke zugleich minimalistisch und formal vollendet

Würzburg (POW) Im 250. Geburtsjahr von Wolfgang Amadeus Mozart nimmt sich die Würzburger Dommusik besonders der Werke des bedeutenden Komponisten an. In folgenden Interview spricht Domkapellmeister Martin Berger über den Grund für besondere Prägnanz der Mozart-Messen und erzählt, was ihn persönlich an den Werken des Salzburger Genies anspricht.

POW: Welche Bedeutung hat Wolfgang Amadeus Mozart für die Kirchenmusik?

Domkapellmeister Martin Berger: Mozart ist sicherlich einer der beliebtesten und volkstümlichsten Messkomponisten. Wenn Sie landauf, landab die Leute fragen, wen Sie besonders gerne hören, ist Mozart immer dabei. Kein anderer hat es wie er geschafft, in relativ kurze Kompositionen so viel Ausdruck hinein zu legen. Das war nicht Mozarts Idee: Ein Edikt des Erzbischofs von Salzburg machte es ihm zur Vorgabe, dass die gesamte Komposition der Messe nicht länger als 25 Minuten dauern durfte. Der Erzbischof wollte nach dem Gottesdienst schnell seiner Jagdleidenschaft frönen können. Das musikalische Produkt, das unter diesen engen Rahmenbedingungen zustande kam, besticht auch im 21. Jahrhundert: Mozart-Messen sind immer minimalistisch und zugleich von formaler Perfektion.

POW: Was begeistert Sie ganz persönlich an Mozart?

Berger: Es ist frappierend, wie viel dieses Genie in seinem kurzen Leben komponiert hat. Die Masse hat der Qualität keinen Abbruch getan: Bei jedem Werk stimmen die Proportionen. Bei den Messen schafft Mozart es, in vergleichsweise wenigen Takten eine ungeheuer tiefe und anrührende Atmosphäre zu schaffen, so dass die Glaubensbotschaft sofort greifbar wird. Auf einem derart hohen Niveau schafft das sonst kaum ein anderer Komponist.

POW: Wie würdigt die Dommusik den großen Komponisten im Mozart-Jahr?

Berger: Wir gestalten zahlreiche Eucharistiefeiern im Dom mit seiner Musik. Am Dreikönigsfest kam die Messe in D-Dur zur Aufführung. Am 12. Februar erklingt die Credo-Messe. Am 7. Mai wird die Piccolomini-Messe zu hören sein. Zum Mozart-Fest gibt es am 25. Juni die Krönungsmesse, am 30. Juni findet im Rahmen des Mozart-Fests ein Gast-Konzert statt. Den Reigen schließt an Allerheiligen die G-Dur-Messe.

Interview: Markus Hauck (POW)

(0406/0147)