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Auch an die Ränder der Kirche gehen

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht fünf Männer im Würzburger Kiliansdom zu Diakonen – Priesterweihe am Pfingstsamstag 2014 – Bischof spricht sich gegen jegliche Form von Überheblichkeit und Klerikalismus in der Kirche aus

Würzburg (POW) Für eine glaubensstarke, hoffnungsfrohe, bescheidene und barmherzige Kirche hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann plädiert. „Dazu gehört auch, dass wir uns in der Seelsorge nicht nur auf die Menschen konzentrieren, die regelmäßig praktizieren, sondern dass wir auch an die Ränder der Kirche gehen. Wir müssen bereit sein, einander zu dienen“, sagte er bei der festlichen Diakonenweihe von fünf Männern aus dem Priesterseminar am Samstag, 28. September, im Kiliansdom in Würzburg. Gleichzeitig sprach sich der Bischof gegen jegliche Form von Überheblichkeit und Klerikalismus in der Kirche aus. „Nur über die Liebe erreichen wir die Herzen der Menschen.“

Zu Diakonen weihte Bischof Hofmann die fünf Priesterseminaristen Andreas Hartung (Rechtenbach), Sebastian Krems (Würzburg-Dompfarrei), Paul Reder (Würzburg-Sankt Peter und Paul), Michael Schmitt (Westerngrund) und Simon A. Schrott (Großwallstadt). Die Priesterweihe empfangen sie am Pfingstsamstag 2014. Über die Weihekandidaten sagte der Bischof, diese Männer hätten sich nach langjähriger Ausbildung, nach theologischem Studium und spiritueller Reifung entschieden, sich von Gott senden zu lassen und „ihren Lebensweg mit und für uns alle zu gehen“. Im Gegensatz zum Trend der Zeit hätten sie den Weg der Nachfolge Christi eingeschlagen und seine Mahnung – „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ – als die Quintessenz der Weisheit Gottes angenommen.

Zu seiner Vorstellung einer erneuerten, missionarischen Kirche führte der Bischof in seiner Predigt weiter aus, die Menschen erwarteten von den Christen Glaubensstärke in einem Umfeld von Unsicherheit, gelebte Liebe, die nicht selektives Glauben fördere, sondern den Wahrheitsanspruch der Lehre Christi ganzheitlich erfahrbar mache. Mit Blick auf eine hoffnungsfrohe Kirche unterstrich der Bischof, dass ständiges Herumkritisieren, Jammern und Nörgeln in den eigenen Reihen sowie Pessimismus und gar Zynismus keine Hoffnung zu bringen vermögen. „Unsere Mitmenschen erwarten zu Recht, dass wir Hoffnung schenken.“ Kirche wolle bescheiden und barmherzig erfahren werden, betonte der Bischof. Nicht ohne Grund fordere Papst Franziskus mehr Barmherzigkeit ein. Das könne keine Aufforderung sein, die erkannten Grundwerte aufzuweichen oder gar zu verwerfen. Barmherzigkeit aber wolle in der Liebe zueinander erfahren werden. „An uns soll man konkret die Liebe Jesu erfahren können. Die Mitmenschen warten darauf, Gott in uns zu begegnen.“

Nach der Predigt und der Anrufung des Heiligen Geistes versprachen die fünf Männer vor Bischof Hofmann und den Gläubigen im Kiliansdom, das Diakonenamt als zuverlässige Mitarbeiter des Bischofs und der Priester zum Wohl des christlichen Volkes in selbstloser Hingabe auszuüben. Weiter bekundeten sie ihre Bereitschaft, den Schatz des Glaubens zu hüten und ihn treu gemäß dem Evangelium und der kirchlichen Überlieferung zu verkünden, um des Himmelreiches willen ehelos zu leben, Männer des Gebets zu werden, den Notleidenden beizustehen und ihr eigenes Leben nach dem Beispiel Christi zu gestalten. Als Zeichen ihres Gehorsams legten sie ihre Hände in die Hände von Bischof Hofmann.

Bei der Anrufung der Heiligen lagen die fünf Männer als Zeichen der Hingabe an Christus ausgestreckt am Boden. Danach legte ihnen Bischof Hofmann schweigend die Hände auf und beauftragte und bevollmächtigte sie zum Diakonendienst. Zum Abschluss sprach der Bischof das feierliche Weihegebet für die Diakone. Bevor die Eucharistie gefeiert wurde, zogen die Praktikumspfarrer den Neugeweihten die Diakonengewänder an. Bischof Hofmann überreichte schließlich das Evangelienbuch, umarmte die Diakone und wünschte ihnen Frieden.

An der festlichen Eucharistiefeier im Kiliansdom nahmen Eltern, Verwandte und Freunde der Weihekandidaten, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sowie Mitglieder des Domkapitels, Regens Herbert Baumann mit der Leitung des Priesterseminars und zahlreiche Priester und Diakone aus der Diözese teil. Viele Gläubige waren aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten nach Würzburg gekommen. Studentenverbindungen, Verbände und Vereine waren mit Fahnenabordnungen vertreten. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Domorgel. Musikalisch wirkten außerdem die Kantorei der Pfarrei Herz Jesu aus Bad Kissingen unter Leitung von Stadtkantor Burkhard Ascherl sowie Kantor Kaplan Alexander Berger aus Kitzingen mit.

bs (POW)

(4013/0977; E-Mail voraus) 

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