Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Auf dem Weg zur Einheit

Bischof Hofmann, Landesbischof July und Bischof Damian treffen sich zur Gebetswoche für Einheit der Christen – Christen in Krisenherden gedacht

Würzburg (POW) Zum ökumenischen Gebet sind am Freitagabend, 23. Januar, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Landesbischof Dr. Frank Otfried July von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie Bischof Anba Damian von der Koptisch-Orthodoxen Kirche Deutschland auf Einladung der Gemeinschaft Sant’Egidio in Würzburg zusammengekommen. Gemeinsam mit den Gläubigen in der gut besuchten Franziskanerkirche beteten die Bischöfe anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen und gedachten dabei auch des Schicksals der Menschen in den aktuellen weltweiten Krisenherden.

„Wir sind uns bewusst, dass neben dem theologischen Dialog der geistliche Ökumenismus und das gemeinsame Gebet wichtig sind, um auf dem Weg zur Einheit zu gehen. Dieses gemeinsame Zeugnis der Christen erscheint mir in der heutigen Welt besonders wichtig, denn wir leben in einer Zeit, in der die Eigeninteressen immer mehr in den Mittelpunkt gestellt werden und die eigene Identität oft im Gegensatz zu den anderen verstanden wird“, sagte Bischof Hofmann. Er rief die Christen dazu auf, sich „nicht aus einer schwierigen Welt voller Trennungen und Konflikte zurückzuziehen“. Vielmehr könne man „gemeinsam ein wichtiges Zeugnis in der Welt geben, ein Zeugnis für das Zusammenleben, in dem man einander achtet und in dem man sich sogar braucht“. Durch die Taufe „wurden wir alle zu Kindern Gottes und zu Schwestern und Brüdern der großen Familie, die sich Christen nennt“, fuhr Bischof Hofmann fort. Gemeinsam müssten sich alle Christen für den Schutz der Familie als wichtigste Keimzelle der Gesellschaft einsetzen, damit vor allem Kinder und Menschen mit Krankheit und Gebrechlichkeit in Geborgenheit und Schutz aufwachsen und leben könnten. Im Gebet sollten alle Christen darum bitten, dass Gott helfe, „gemeinsam für eine Welt zu arbeiten, in der alle menschlich leben, in der niemand ausgeschlossen wird und in der das, was getrennt ist, zusammengefügt werde“.

Landesbischof July blickte zurück auf den „gemeinsamen Weg, den wir gegangen sind, und den wir weiterhin gehen sollen“. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Christen eines Tages „eine volle Gemeinschaft am Tisch des Herrn“ bildeten. Christliche Kirchen, sagte Bischof July, müssten die Fülle und Gegenwart Gottes zuerst denen geben, die allzu oft keinen Namen hätten: „Gott gibt jedem einen Namen – auch dem Kind im Mutterleib und den Menschen in sozialer Schieflage. Die Würde des Menschen ist unteilbar und gilt vom Anfang bis zum Lebensende. Die Kirchen treten deshalb dafür ein, dass Name, Würde und Personalität des Einzelnen nicht vergessen werden.“ Er rief die Kirchen dazu auf, „gemeinsames Zeugnis von der Würde des Menschen zu geben und wahrzunehmen, wo Schwestern und Brüdern ihre Würde genommen wird“. Außerdem sprach sich der Landesbischof dafür aus, „verstärkt Brücken zwischen den Konfessionen zu bauen“ und diesen Prozess „nicht durch Zeichen der Uneinigkeit und des Streites zu stören“.

Bischof Anba Damian lobte die Chancen und Möglichkeiten der Menschen in Deutschland. Mit Blick auf sein Heimatland Ägypten zeigte er sich besonders beeindruckt von der Möglichkeit, dass „Menschen ihre Konfession wählen und wechseln dürfen, ohne dafür belohnt oder bestraft zu werden“. Dies sei „eine großartige Gabe der Freiheit“, nach der sich Menschen in vielen anderen Teilen der Welt sehnten. Mit Blick auf die Ökumene versicherte der Bischof, dass der Name Würzburg gerade in diesem Punkt durch die vielfältigen Tätigkeiten von Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele weltweit bekannt sei. Die Ökumene sei „wichtig zum Leben und zum Überleben. Wir spüren oftmals die Nähe zwischen den Konfessionen, manchmal sogar stärker als zwischen den verschiedenen Gruppierungen innerhalb der eigenen Reihen.“ Bischof Damian ließ keinen Zweifel daran, dass „die Einheit der Christen irgendwann Realität wird. Ich bin hoffnungsvoll, dass dies Gottes Wille ist. Möge dieser Wunsch in Erfüllung gehen.“

Alle Bischöfe lobten die vielfältigen Bemühungen der Gemeinschaft Sant’Egidio um die Ökumene. So mache sich die Gemeinschaft sowohl auf lokaler als auch auf weltweiter Ebene um die Ökumene verdient. Während des Gebets gedachten die Gläubigen auch der Menschen in den aktuellen Krisenherden der Welt, vor allem im Irak und dem Heiligen Land, aber auch der Menschen, die in Asien und Afrika unter Unterdrückungen zu leiden haben.

(0509/0122; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet