Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Buch-Tipp

Auf den Spuren von Franz Reinisch

Buch erschließt biografische Wendepunkte des Priesters und die historischen Orte, die mit seinem Martyrium während der Diktatur der Nationalsozialisten in Verbindung stehen

Würzburg (POW) „Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch“, heißt ein Buch über die Lebensgeschichte von Pallottinerpater Franz Reinisch (1903-1942). Reinisch war der einzige Geistliche, der während der Diktatur der Nationalsozialisten den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte. Dafür wurde er von den Machthabern zum Tod verurteilt und auf dem Schafott hingerichtet. Pfarrer Martin Emge zeichnet in zehn Kapiteln das Leben Reinischs und den Weg zu dessen aus seinem christlichen Glauben gereiften Entscheidungen nach. Jedes einzelne Kapitel hebt besondere und außergewöhnliche Erlebnisse und Wendepunkte im jeweiligen Lebensabschnitt des Paters hervor. Durch Text- und Bilddokumente werden die biografischen Wendepunkte und historischen Orte anschaulich ergänzt. Zugleich werden die jeweiligen Orte näher vorgestellt, sodass auch eine Art Reiseführer entsteht, der nähere Informationen für den Besuch der erwähnten Orte enthält.

Es sei nicht ungefährlich, sich auf die Lebenswege von Pater Reinisch zu begeben, schreibt Emge in seinem Vorwort. Sie forderten heraus, der Stimme des Gewissens zu folgen und im Alltag Farbe zu bekennen. Für den Autor hatte Reinisch viel Inspirierendes: einen ausgeprägten Freiheitsgeist, menschliche Leidenschaften, Radikalität und Konsequenz, wenn es um die innere Stimme des Gewissens ging. Er sei „einer von uns“. Bad Kissingen war der Ort seiner Verweigerung des Fahneneides auf Hitler. Das Beispiel von Reinischs freimütigem Gehorsam seinen Oberen gegenüber, seine Zivilcourage im Durchtragen seiner Gewissensentscheidung gegen den Mainstream des Nationalsozialismus und der Kirche, seine tiefe Spiritualität, getragen von einer herzlichen Christus- und Marienliebe, und sein seelsorglicher Einsatz in den verschiedensten Aufgabenbereichen hätten ihm geholfen, bis heute den Priesterberuf mit aller Klarheit zu leben, betont Emge.

Das Werk, das als eine Art Reiseführer gelesen werden kann, macht die „historische Gestalt Reinischs“ ein Stück weit erlebbar. Die vorliegenden Lebenswege laden die Leser ein, Zivilcourage zu zeigen und  als Christen im Alltag Farbe zu bekennen. Es kann als Appell an Aufrichtigkeit verstanden werden und Mut machen in der heutigen Gesellschaft „Nein“ zu sagen. Es regt die Leser an, in sich hineinzufühlen und zu überlegen, wie man selbst mit sozialem Anpassungsdruck umgeht und wie wichtig Selbstbestimmung ist.

Martin J. Emge: „Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch“. 96 Seiten, 9,80 Euro. Schönstatt-Verlag, Vallendar 2018, ISBN 978-3-935396-70-7.

gr (POW)

(4318/1077; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet