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Auf der Seite der Verlierer

Pontifikalamt mit Weihbischof Boom zum Kiliani-Tag der Handwerker und Arbeitnehmer – Oft reicht der Lohn nicht, um eine Familie zu ernähren

Würzburg (POW) Ein buntes Fahnenmeer ist zum Tag der Handwerker und Arbeitnehmer in den Kiliansdom geflutet. Weihbischof Ulrich Boom stellte die Probleme und Herausforderungen in einer immer härteren Arbeitswelt heraus. Rund 600 Handwerker, Arbeitnehmer, Kolping- und KAB-Mitglieder kamen am Donnerstagabend, 10. Juli, zur Kiliani-Wallfahrtsmesse in den Dom.

Zu Beginn des Gottesdienstes beleuchtete Kolping-Diözesanvorsitzende Dorothea Schömig die Schattenseiten der heutigen Arbeitswelt. Viele Menschen hätten Angst um ihren Arbeitsplatz. Oft reiche der Lohn nicht, um eine Familie zu ernähren. Sorgen hätte auch der Handwerksmeister, der Auszubildende und Mitarbeiter suche und dessen Kunden viel zu spät die Rechnungen bezahlten. „Betriebs- und Personalräte übernehmen Verantwortung für ihre Kollegen. Sie sitzen zwischen den Stühlen und erfahren manchmal sogar noch Ablehnung“, erzählte Schömig.

„Gott ist uns in allen Lebenslagen nahe“, sagte Weihbischof Boom in seiner Predigt. Er wies darauf hin, dass Gott nicht erst im Tod da sei: „Das gilt nicht nur für unser Ende, sondern schon überall dort, wo wir am Ende sind. Auch in der Arbeits- und Wirtschaftswelt.“ Das Kreuz, was vielfach in Schulen und Rathäusern, aber auch in einigen Betrieben und Werkstätten hänge, zeige die Liebe Gottes. „Aber nicht das Kreuz, sondern die Ökonomie bestimmt die Verhältnisse“, gab Weihbischof Boom zu Bedenken.

„Ich hoffe, dass Sie dem Handwerk und Kolping weiterhin treu bleiben“, sagte Weihbischof Boom zu den versammelten Handwerkern und Arbeitnehmern. Zum Schluss rief er den Bannerträgern im Chorraum ein „Treu Kolping“ zu. „Kolping Treu“, erwiderten die meisten der Männer und Frauen.

Kolping-Diözesanpräses Domvikar Stephan Hartmann erinnerte beim anschließenden Austausch auf dem Kiliansplatz an die Arbeit des Priesters Adolph Kolping. Im 19. Jahrhundert kümmerte er sich um Gesellen am Rande der damaligen Gesellschaft. „Kolping war auf der Seite der Verlierer. Auch heute müssen wir schauen: Wo sind die Verlierer, wo sind die Menschen die an diesem Spiel nicht teilnehmen können“, unterstrich Hartmann die Aufgaben des Kolpingwerks. Am Kiliani-Wallfahrtstag der Handwerker zähle die Gemeinschaft. Genauso wie Kilian und seien Gefährten müssten auch Arbeitnehmer oft ihren Kopf hinhalten, sagte Hartmann.

„Jesus war auch Zimmermann. Da haben wir eine Verpflichtung, hierher zu kommen und die Fahne fürs Handwerk hochzuhalten“, erklärte Otto Hörner von der Zimmerer-Innung Würzburg. Zusammen mit seinem Kollegen Josef Kilian Feser war er in der traditionellen schwarzen Kleidung und Hut der Zimmerleute zu Kiliani gekommen.

Zum ersten Mal dabei war Gernot Winter. Der gelernte Industriemechaniker und heutige Berufsschullehrer ist Kolpingvorsitzender in Großheubach. „Hier kann man Handwerker aus allen Ecken des Bistums treffen und unseren Glauben teilen, so wie wir sonst die Arbeitswelt teilen“, sagte Winter.

cn (POW)

(2814/0695; E-Mail voraus)

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