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Auf ein Glas Bowle in der Rhön

Bischof Dr. Franz Jung zu Gast bei Fredi Breunigs „Brezel, Bier und domm’s Gebabbel“ in Wargolshausen ‒ Vom „schwärzesten Dorf in der Umgebung“ und Namen, mit denen man kein Bischof wird

Wargolshausen (POW) Mario Basler hat es getan, Markus Söder ‒ und nun auch Bischof Dr. Franz Jung: Am Sonntag, 22. September, trat er als Überraschungsgast bei Fredi Breunigs kabarettistischem Frühschoppen „Breezel, Bier und domm's Gebabbel" in Wargolshausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) auf. Eine knappe halbe Stunde wurde er bei roter Bowle auf der Bühne im Haus des Gastes interviewt. Im Publikum saßen mehr als 300 Personen. Der Bischof stand Rede und Antwort zu seiner Person ‒ einige überraschende Erkenntnisse inklusive. Weiterer Überraschungsgast an diesem Vormittag war Otti Schmelzer aus Oberschwappach, der mit Musik und schrägen Geschichten begeisterte.

„Schön, einen Gast zu haben, der nicht lügen darf“, begrüßte Breunig den Bischof. Dieser dürfe sich ganz entspannen, es gebe wohl im ganzen Umland kein schwärzeres Dorf als die 450-Seelen-Ortschaft. Hier gebe es noch „70 bis 80 Prozent Gottesdienstbesucher am Sonntag“. Eine Zahl, die Ansgar Büttner, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft und Mitorganisator des Frühschoppen, nur wildes Kopfschütteln entlockte. Breunig ließ den Bischof wissen, dass er Verwandtschaft im pfälzischen Dudenhofen habe und den Klang des dortigen Dialekts liebe. „Sagen Sie doch bitte mal auf Pfälzisch: Der Pfarrer geht in der Pfalz mit der Pfeife in die Kirche!“ ‒ „Der Parrer geht in de Palz mit de Peif nei die Kersch!“ Und weil zum sonntäglichen Gottesdienst auch immer der Klingelbeutel dazugehört, ließ Breunig diesen im Saal kreisen. „Für einen guten Zweck, den Sie bestimmen, Herr Bischof.“ 

Ob er denn schon immer Geistlicher werden wollte oder vielleicht doch Rennfahrer oder etwas anderes? „Ich habe, weil meine Schwester Medizin studiert hat, mal an Pharmazie gedacht, oder später Geschichte. Mein Pfarrer hat mir Theologie vorgeschlagen. Ich hab mich dann dafür entschieden und es nie bereut.“

Spontanen Applaus bekam der Gast aus Würzburg, als er erzählte, dass er bei der Würzburger Kreuzbergwallfahrt nicht nur auf den heiligen Berg der Franken hinauf, sondern auch wieder zurück gelaufen ist. „Die 50 Kilometer am ersten Tag sind aber eine Herausforderung“, gestand der Bischof. „Wenn Sie konditionell so gut drauf sind, müssen Sie nächstes Jahr unbedingt mal mit der Bad Königshöfer Männerwallfahrt nach Vierzehnheiligen laufen. Ich muss Sie aber warnen: Da wird mehr getrunken“, sagte Breunig.

Dass der Dienstwagen des Bischofs nur ein VW Tiguan ist, überraschte den Humoristen. „Ich war gewohnt, dass der Würzburger Bischof mit einem 5er BMW oder einem gleichwertigen Auto unterwegs ist.“ Das sei bei den Bischöfen Josef, Paul-Werner, Friedhelm so gewesen. „Apropos. Sie heißen Franz. Die Weihbischöfe, die ich erlebt habe, heißen Alfons, Helmut, Ulrich und Paul. Werden die eigentlich nach den Namen ausgesucht? Von einem Bischof mit Namen wie bei den Ochsenknecht-Söhnen Jimi Blue oder Wilson Gonzalez habe ich jedenfalls noch nie was gehört.“

Bevor er wieder von der Bühne durfte, musste Bischof noch eine Schnellfragerunde bestehen. Weder Tatort noch Rosamunde Pilcher sei sein idealer Sonntagabend, „lieber ein gutes Buch“. Außerdem verriet er, dass bei ihm bei einem Besuch in der Pfälzer Heimat Leberknödel und Sauerkraut gern auf den Teller kämen. FC Bayern oder FC Nürnberg? „Hoffenheim, da musste ich immer mit meinen Neffen hin.“ Die Rhön? „Ist schön“, was das Publikum ebenfalls mit Applaus quittierte. 
Mit einem Eintrag ins „braune Goldene Buch von Wargolshausen ­‒ direkt hinter unserem Landesvater Markus Söder“, wie Breunig betonte, und der Übergabe der Kollekte wurde Bischof Jung von der Bühne verabschiedet. Die 377,22 Euro wird Bischof Jung dem Diözesan-Caritasverband übergeben ­‒ passend zum Caritassonntag, der an diesem Tag begangen wurde. 

mh (POW)

(3924/0980; E-Mail voraus)

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