Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Pressekonferenz zum Jahresauftakt

„Aufarbeitung braucht Vorlauf“

Bistum hat bislang 367.500 Euro an Missbrauchsbetroffene gezahlt

Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat bisher insgesamt 367.500 Euro an Missbrauchsbetroffene gezahlt. Das erklärte Bischof Dr. Franz Jung bei der Pressekonferenz der Diözese zum Jahresauftakt am Freitag, 28. Januar. Die durch das Münchner Missbrauchsgutachten ausgelöste verständliche Empörung führe in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder zu dem Eindruck, die Kirche würde zu wenig tun oder gar das Problem aussitzen, sagte Bischof Jung. Viele Vorgänge rund um das Thema Aufarbeitung des Missbrauchs benötigten einen relativ langen, „für manche zu langen“ Vorlauf. „Ich setze mich als Bischof nach Kräften dafür ein, der Selbstverpflichtung nachzukommen, die ich und wir als Bischöfe gegenüber dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Herrn Johannes Rörig, eingegangen sind“, erklärte Bischof Jung.

Diese Selbstverpflichtung beinhalte die Bildung der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im vergangenen Jahr, die in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen werde. Dazu gehöre auch die Bildung eines Betroffenenbeirats, der diesen Prozess begleitet und das Bistum bei Maßnahmen unterstützt, künftig Missbrauch zu unterbinden. „Ich selbst stehe in regelmäßigem Austausch mit dem Betroffenenbeirat.“ Zudem habe das Bistum einen Vertrag mit der Universität Würzburg über ein wissenschaftliches Begleitprojekt zur Dokumentation des Missbrauchsgeschehens im Bistum Würzburg abgeschlossen.

Bischof Jung gab einen Überblick zu den in Anerkennung des Leids geleisteten Leistungen. Im vergangenen Jahr seien vom Bistum Würzburg insgesamt 243.000 Euro an Betroffene ausgezahlt worden. 124.500 Euro seien bereits auf Basis des alten Verfahrens bei früheren Anträgen ausgezahlt worden. Zusätzlich habe man sich im Jahr 2021 an einem in einem anderen Bistum gestellten Antrag mit 16.000 Euro beteiligt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 32 Anträge gestellt worden, darunter 15 neue Anträge. Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen habe 17 der 32 Anträge entschieden. Davon seien elf erneute und sechs erstmalige Anträge gewesen.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 18 neue relevante Vorwürfe gegen Kleriker beziehungsweise haupt-, neben- oder ehrenamtliche Mitarbeiter im Dienst der katholischen Kirche wegen Missbrauchshandlungen oder wegen Grenzüberschreitungen übermittelt. 14 dieser Vorwürfe richteten sich gegen Priester des Bistums Würzburg wegen sexualbezogener Missbrauchshandlungen. 13 der beschuldigten Priester sind bereits verstorben. Jeweils ein Missbrauchsvorwurf betraf einen nebenberuflichen Diakon im familiären Umfeld und einen Ordensmann. Zwei weitere Vorwürfe richteten sich gegen unbekannte Personen.

sti (POW)

(0522/0138; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet