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Auszeichnung für „EngelbergGespräch“

Preis „best practice 2014“ geht an Dialogprojekt im Kloster Engelberg – Karikaturenausstellung im Landratsamt als Rahmen der Preisverleihung – Domkapitular Bieber: „Es ist schizophren, im Namen Gottes zu töten“

Miltenberg/Kloster Engelberg (POW) Das „EngelbergGespräch“ ist mit dem Preis „best practice 2014“ der Katholischen Erwachsenenbildung Bayern prämiert worden. Im Rahmen der Eröffnung einer Karikaturenausstellung im Landratsamt Miltenberg am Sonntag, 11. Januar, übergaben der Vorsitzende des Würzburger Diözesan-Caritasverbandes Domkapitular Clemens Bieber und Rita Metzger vom Bildungswerk der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Würzburg (KAB) die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 2000 Euro verbunden ist.

Einmal im Jahr und immer in der Fastenzeit findet das gemeinsame Projekt von KAB Miltenberg, Caritas Miltenberg, Martinusforum Aschaffenburg und Kloster Engelberg im gemütlichen Ambiente der Klostergaststätte statt. In einer Mischung aus Gesprächen und kulturellen Beiträgen werden dort aktuelle Themen zur Diskussion gestellt. Überschrift der prämierten Veranstaltung war „Fremde Nachbarn“. Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Gastarbeiter aus der Region Untermain erzählten damals von ihren Erfahrungen in Deutschland.

Das Thema findet seine Fortsetzung in der Karikaturenausstellung, die den Rahmen für die Preisübergabe lieferte. Der aus dem Iran geflohene Karikaturist Maneis Arbab, die Aschaffenburger Greser & Lenz sowie die Alzenauer Hauck & Bauer erzählen in den ausgestellten Werken von ihrer Sicht auf das Verhältnis von Flucht und Heimat. Ihre Bilder bekamen durch den mörderischen Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris eine besondere Aktualität und Brisanz. Landrat Marco Scherf sagte bei der Eröffnung unter dem Applaus der Anwesenden: „Wir lassen uns von keinem Terrorismus das Recht zu Humor und Satire und ein Leben in Freiheit nehmen.“

Domkapitular Bieber ging in seiner Laudatio auf die verschiedenen Karikaturisten ein. Er zitierte den Moraltheologen Eberhard Schockenhoff, der festgestellt hat, Gott könne nicht mit Karikaturen beleidigt werden, sondern nur da, wo die Würde des Menschen in den Schmutz gezogen wird. „Deshalb ist es schizophren, im Namen Gottes zu töten“, sagte Bieber. Er schätze an der Kunst der Karikatur und Satire, dass sie zu einer Auseinandersetzung provoziere, die wiederum zu einer konstruktiven Veränderung einer Situation beitragen könne. Bezugnehmend auf eine Karikatur von Hauck & Bauer schlug er von den Bildern einen Bogen zu Bildungsangeboten wie dem "EngelbergGespräch": „Es ist notwendig, auf eine verbesserte Gesprächskultur hinzuwirken, die den anderen wirklich wahrnimmt, damit wir nicht übereinander, sondern miteinander reden.“

Die Ausstellung „Fremde Nachbarn – Karikaturen zum Verhältnis von Flucht und Heimat“ mit Bildern von Maneis Arbab, Greser & Lenz und Hauck & Bauer ist bis 30. Januar im Foyer des Miltenberger Landratsamtes, Brückenstraße 2, montags und dienstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs von 8 bis 12 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr zu sehen. Das nächste "EngelbergGespräch" findet am 7. März statt und steht dann unter dem Thema „Hauptsache gesund!?“.

bv (POW)

(0315/0056; E-Mail voraus)

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