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„Avantgarde ist längst vorbei“

„Sommerintervention“ im Museum Kartause Astheim zeigt Werke von Thomas Lange im Umfeld der christlichen Bildgeschichte

Astheim (POW) Auf den ersten Blick treffen zwei komplett unterschiedliche Welten aufeinander: Hier die Werke des zeitgenössischen Malers Thomas Lange, da die Dauerausstellung des Museums Kartause Astheim, das sich der Bandbreite der christlichen Bildgeschichte widmet. Beim näheren Betrachten zeigt sich aber: Das Konzept geht auf. Die „Sommerintervention“ zeigt bis 25. Oktober 2015 insgesamt 22 Gemälde des Künstlers, von Kurator Dr. Wolfgang Schneider stimmig eingefügt in die Exponate aus verschiedenen Epochen.

Wie im Obergeschoss, wo neben einem barocken Ölgemälde der Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Arm ein großformatiges Werk zu sehen ist. Im rechten Teil des Gemäldes von Lange ist das Haupt einer nachdenklich blickenden jungen Frau zu sehen. Das Gesicht ist in matten Farben gestaltet, ein dunkles Tuch verdeckt die Haare. Statt auf das Jesuskind wie im barocken Gemälde nebenan blickt die hier Dargestellte auf ein vogelnestartig gestaltetes Gebilde, das wie der gesamte Hintergrund in seiner explosiven Farbgebung und Pinselführung einen krassen Kontrapunkt bildet.

Alle Werke Langes stammen aus dem Fundus der Kunststiftung des Bistums Würzburg, 20 davon werden erstmals in Unterfranken gezeigt. Unter anderem eine Serie von neun Porträts und Selbstporträts, die Lange im Rahmen eines Workshops für die Mitarbeiter eines Hotels in Künzelsau schuf, das mehrheitlich Menschen mit Behinderung beschäftigt. „Bei diesen wie auch allen anderen Bildern von Thomas Lange wird deutlich: Er zielt immer darauf, der Seele auf die Spur zu kommen“, erläutert Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Kunstreferent des Bistums Würzburg, das Spezifikum im Schaffen des 1957 in Berlin geborenen Malers. Im Bistum Würzburg sind Werke von ihm unter anderem im Neumünster und der Kirche des Juliusspitals in Würzburg, außerdem in den Kirchen von Obertheres und Waigolshausen sowie der Bonifatiuskapelle in der Salzburg in Bad Neustadt zu sehen.

In einigen seiner in Astheim gezeigten Gemälde greift Lange offensichtlich auf die Werke berühmter Künstler wie Caravaggio oder Albrecht Dürer zurück, komponiert Elemente wie die Farbgebung oder Motive neu mit seinen Ideen. „Ich bin auf der Suche nach den Botschaften der Bilder und den in ihnen verborgenen Sehnsüchten“, erklärt Lange seine Herangehensweise. Er sei sich bewusst, dass er als Künstler in einer langen Tradition stehe. „Avantgarde ist längst vorbei“, sagt er selbstbewusst. Die Ausstellung in Astheim findet Lange sehr reizvoll. Sie greife auf, was er von sich aus in den 1990er Jahren getan habe: Einen Blick auf die breit gefächerte, von christlicher Tradition geprägte Bildsprache des Abendlands zu werfen.

Die Ausstellung in Astheim ist freitags bis sonntags sowie an Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Nähere Informationen im Internet unter www.museen.bistum-wuerzburg.de.

mh (POW)

(2015/0474; E-Mail voraus)

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