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Bauwagenkirche und Klimaparcours

Vielfältiges Programm und volle Gotteshäuser bei „Nacht der offenen Kirchen“

Würzburg (POW) Ein vielfältiges Spektrum an Veranstaltungen hat die „Nacht der offenen Kirchen“ am Mittwoch, 2. Oktober, in Würzburg geboten: Still und nachdenklich ging es beispielsweise beim Themenabend „Ich war fremd…“ in der Augustinerkirche zu, kreativ in der „Atelier-Kirche“ in der evangelisch-methodistischen Christuskirche, laut und ausdrucksstark beim Stummfilm mit Orgelbegleitung im Kiliansdom.

In der Stephanskirche etwa ließen Ehrenamtliche mit vielen großen Grünpflanzen einen Wald entstehen. Der „Klima-Parcours“, der zum Wahrnehmen, Genießen und Bewegen einlud, erinnerte an die Schöpfung und wie wichtig es ist, diese zu bewahren. Die Besucher waren unter anderem aufgefordert, selbst Ideen einzubringen, wie man das Klima auch im Alltag schützen kann. Auch die Pfarrei Sankt Adalbero setzte auf einen Stationenweg, der jedoch speziell für Kinder gestaltet war. Das Motto lautete: „Den Sonnengesang mit allen Sinnen erleben.“ Die Kinder absolvierten Stationen zu Themen wie „Wasser“ oder „Tod“. So entzündeten sie beispielsweise Kerzen und steckten diese in einen Behälter mit Sand. An jeder Station bekamen sie einen Stempel, mit dem sie anschließend ihre eigene Tasche bedrucken konnten. Zum Abschluss wurde vor der Kirche ein Lagerfeuer entzündet und Stockbrot gebacken.

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Extra aus Oberfranken kam die Bauwagenkirche vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda) auf den Oberen Markt. Ihr Ziel ist es, die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Der Bauwagen war auch der Startpunkt für eine Aktion der Bewegung Maria 2.0. Deren Unterstützer bildeten zwischen der Bauwagenkirche und der Marienkapelle eine Menschenkette.

Während im Neumünster die Besucher anfangs andächtig dem Chor der russisch-orthodoxen Gemeinde lauschten, waren sie in der zweiten Hälfte des Abends zum Mitmachen aufgefordert. Das „Heilige Spiel“ lud dazu ein, bekannte Symbole, Orte und Riten neu zu entdecken, und griff dabei auch zu ungewöhnlichen Methoden. So teilten die Mitarbeiter des Liturgiereferats der Diözese unter anderem Flaschen mit Weihwasser aus – anstatt dass ein Priester die Gläubigen mit Weihwasser besprengte, reichten sie das Wasser selbst durch die Bänke.

Ein ernstes Thema stand in der Augustinerkirche im Mittelpunkt des Abends. Unter der Überschrift „Ich war fremd…“ informierten Experten unter anderem über die Situation in Afghanistan. So erfuhren die Zuhörer beispielsweise, dass rund 40 Prozent der afghanischen Bevölkerung unter Mangel- und Unterernährung litten. Junge Männer, die aus Europa zurück nach Afghanistan abgeschoben würden, hätten vor Ort häufig kein soziales Netzwerk mehr und würden von den Taliban unter Druck gesetzt.

Kreative Angebote nahmen einen breiten Raum ein. Bei der Performance „per_con*dis“ nutzten die Tänzerinnen von Lisa Kuttner den gesamten Kirchenraum von Stift Haug und bewegten sich mitten unter den Zuschauern. In der „Atelier-Kirche“ der evangelisch-methodistischen Christuskirche waren die Besucher dagegen selbst gefordert, kreativ tätig zu werden – ob beim Malen oder gemeinsamen Musizieren.

Pfarrerin Susanne Wildfeuer, eine der Organisatorinnen der „Nacht der offenen Kirchen“, zeigte sich mit der Veranstaltung zufrieden. Besonders der Klimaparcours gefiel ihr: „Einen Kirchenraum mal so lebendig und naturnah zu erleben, fand ich richtig berührend.“ Drei Grundgedanken stehen nach Wildfeuers Worten hinter der „Nacht der offenen Kirchen“: Zuerst sollen Kirchenräume einmal anders erlebbar werden, die Welt in die Kirche geholt und Kirche in die Welt gebracht werden. Ein Symbol hierfür sei die offene Tür. Der zweite Grundgedanke sei, dass Passanten auch spontan vorbeikommen könnten. Der dritte Gedanke hinter dem Veranstaltungsformat sei die Nacht. Diese lasse die Kirchen in einer völlig neuen Perspektive erscheinen.

ils/sti (POW)

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