Würzburg (POW) Mit Schaustellern und Marktkaufleuten hat Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran am Donnerstagmorgen, 8. Juli, dem Hochfest der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan, einen Gottesdienst in der Würzburger Marienkapelle gefeiert. Die Marienkapelle sei eine Energiequelle in frohen wie in schweren Tagen, begrüßte Vorndran die Gläubigen, die den Gottesdienst unter den aktuellen Corona-Auflagen mitfeierten. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er die Begeisterung für den Glauben, welche die Frankenapostel vor rund 1300 Jahren von Irland nach Franken brachten. „Kilian war ein so begeisternder Glaubenszeuge, dass er bis heute in Franken unvergessen ist.“
Wo Menschen sich von der Begeisterung anderer anstecken lassen, da könne eine ausstrahlungskräftige Gemeinschaft wachsen, sagte der Generalvikar. Das gelte für das Leben wie für den Glauben: „Kaum einer von uns wäre jetzt hier, ohne dass er sich irgendwann von Gottes Botschaft hätte mitreißen lassen oder sich zumindest fragen würde, warum gläubige Menschen so begeistert sind.“ Am Hochfest der Frankenapostel feiere das Bistum den Anfang dieser Begeisterung für Jesus Christus. Doch Begeisterung könne nur dann aufkommen, wenn dem Menschen etwas entscheidend Neues aufgehe, erläuterte der Generalvikar: „Etwas, das mein Leben von nun an prägt und trägt, das mir in meinem Leben hilft und es erleichtert, so sehr, dass ich es nicht mehr missen möchte.“
Eine Antwort darauf könne man auf dem heiligen Berg der Franken finden. Dort habe Kilian der Überlieferung nach in 928 Metern Höhe ein Kreuz errichtet. Er habe die Botschaft mitgebracht, dass Gott sich in Jesus Christus auf diese Welt begeben hat, dass dieser Weg ans Kreuz und in den Tod führte, dass aber der Tod in der Auferstehung zum wahren neuen Leben führe. „Das Kreuz auf dem heiligen Berg der Franken ist und bleibt das Siegeszeichen Gottes, das auch uns heute begeistern will. Alles menschliche Leben ist zu Leben in Fülle berufen, selbst wenn der Weg durch lange Durststrecken des Kreuzes führt“, sagte Vorndran. Die Franziskaner am Fuße des Kreuzbergs gäben bis heute Zeugnis vom neuen Glauben an das Kreuz Christi in Franken.
Alles menschliche Leben sei zur Fülle berufen, auch wenn der Weg durch lange Strecken des Leids führe, erklärte der Generalvikar und erinnerte auch an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin. Damals sei in der Marienkapelle ein ökumenischer Gedenkgottesdienst gefeiert worden. „Dieser Tage müssen wir die Gewalttat vom Barbarossaplatz verarbeiten. Wir haben viele Fragen, wir suchen nach Antworten, Halt und einem Fundament.“
Der heilige Kilian habe ein Fundament gelegt. Er habe die Menschen für den Glauben begeistert und ihnen Gottes Segen zugesprochen. „Wovon lassen wir uns begeistern? Welche Begeisterung hat in unserem Leben Spuren hinterlassen?“, fragte der Generalvikar. „Kilian hat darauf überzeugende Antworten gefunden, die auch heute noch hochaktuell sind.“
sti (POW)
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