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„Begleitfahrzeuge als größter Luxus“

14 junge Sportler pilgern bei spiritueller Radtour nach Rom – Für Papst Franziskus im Gepäck: Ein guter Bocksbeutel und ein spezielles Überraschungsfoto

Würzburg/Rom (POW) Unter dem Motto „Mit dem Rad zum Papst“ veranstaltet die Kirchliche Jugendarbeit (kja) der Diözese Würzburg vom 15. bis zum 30. August eine spirituelle Radtour in die Ewige Stadt. Vorgesehen ist unter anderem eine Generalaudienz mit Papst Franziskus. Welches Mitbringsel die Franken im Alter von 18 bis 39 Jahren im Gepäck haben werden und was hinter der verrückten Idee dieser extralangen Radtour steht, erläutert Diözesanjugendpfarrer Domvikar Stefan Michelberger, mit 39 Jahren der älteste Teilnehmer, in folgendem Interview.

POW: Mit dem Fahrrad von Würzburg nach Rom zum Papst. Das sind etwa 1350 Kilometer und so einige Alpenpässe. Braucht es jugendlichen Übermut, um auf diese Idee zu kommen?

Diözesanjugendpfarrer Domvikar Stefan Michelberger: Ob es Übermut ist, weiß ich nicht. Mit dem Flugzeug oder dem Auto kommt heute ja jeder nach Rom. Und der ein oder andere Jugendliche ist so auch schon in der Ewigen Stadt gewesen. Die Idee stammt aus meiner Studienzeit in Rom: einmal mit dem Rad nach Rom. Einmal mit dem Rad zum Papst. Einmal den Weg in die Ewige Stadt in seiner ganzen Länge aus eigener Muskel- und Willenskraft zu bewältigen – das ist die Absicht. Es hat 15 Jahre gedauert, bis diese Idee Wirklichkeit werden sollte. Das Fahrrad ist ein schönes Medium, das junge Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander verbindet, und es bietet eine gute Möglichkeit, sich als Gruppe gemeinsam auf den Weg hin auf ein Ziel zu machen. Diejenigen, die jetzt mit dabei sind, verbindet die Freude am Radfahren, die Bereitschaft für eine unvergessliche Gemeinschaftserfahrung und die Sehnsucht, einmal im Leben mit dem Rad in Rom gewesen zu sein.

POW: Gab es irgendwelche Leistungskriterien, nach denen die Teilnehmer dieser besonderen Wallfahrt ausgewählt wurden?

Michelberger: Natürlich sollten alle Radfahrpraxis mitbringen. Beim ersten Interessententreffen durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Jahreskilometerleistung auf dem Fahrrad offenlegen. Da war alles dabei – von 500 Kilometer bis weit über 10.000 Kilometer. Wichtiger war aber die Bereitschaft, selbst an sich zu arbeiten und sich der Herausforderung zu stellen. Bei gemeinsamen Vortouren durch ganz Unterfranken konnte jeder seine Stärken und Schwächen austesten. Und anschließend hatten wir und auch ich selbst noch ein wenig Zeit zum „Nachbessern“ (lacht).

POW: Warum ist die Teilnehmerzahl auf 14 beschränkt?

Michelberger: Da wir uns zum großen Teil auf öffentlichen Straßen bewegen und auch die Kapazität unserer Fahrzeuge für den Rücktransport beschränkt ist, mussten wir die Zahl der Teilnehmer auf 14 Radsportler begrenzen. Vier weitere Leute fahren die beiden Begleitfahrzeuge, die uns auch wieder zurück nach Deutschland bringen werden.

POW: Unterwegs übernachtet die Gruppe in Klöstern und Pfarrheimen. Allzu viel Luxus erwartet sie dort sicher nicht, oder?

Michelberger: Die Fahrt nach Rom bietet eine Mischung aus körperlicher Selbsterfahrung und spiritueller Weggemeinschaft. Dazu braucht es nicht viel Luxus, sondern den festen Willen, die Herausforderungen des Wegs gemeinsam zu meistern. Wir übernachten in kirchlichen Häusern, Klöstern und Jugendherbergen mit einfachem Niveau. Wir machen auch Station in Assisi. Dort wollen wir dem heiligen Franziskus nachspüren und uns von seiner Art zu denken und zu leben Impulse mit auf unseren Lebensweg geben lassen. Den größten Luxus gönnen wir uns dadurch, dass unser Gepäck für die 15 Tage von einem Fahrzeug transportiert wird und nicht von uns auf dem Rücken bis nach Rom gestrampelt werden muss.

POW: Wenn es mit der Papst-Audienz klappt: Welches Mitbringsel haben Sie für Franziskus?

Michelberger: Die Karten für die Papst-Audienz sind bestellt. Das deutschsprachige Pilgerbüro hat uns versichert, dass alle Pilger, die weiter als 150 Kilometer mit dem Rad oder zu Fuß nach Rom kommen, ganz nach vorne dürfen. Wir vertrauen fest darauf, dass es mit der persönlichen Begegnung klappen wird. Ursprünglich wollten wir dem Papst ein Teamtrikot überreichen, aber das könnte ihm ein wenig eng werden (lacht). Daher haben wir uns neben einem guten Bocksbeutel für eine Bildercollage aus Würzburg und Franken entschieden. Das Besondere daran: Wir sind für den Papst extra nach Rothenburg ob der Tauber geradelt, um dort ein Gruppenbild vor dem Haus zu machen, in dem er während eines Deutschkurses für mehrere Monate gewohnt hat.

POW: Und was werden Sie ihm bei der Audienz sagen?

Michelberger: Wir werden den Papst  nach Würzburg einladen und ihn dann mit Fahrrädern bis zum Dom eskortieren (lacht).

Interview: Markus Hauck (POW)

(3215/0754; E-Mail voraus)

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