Pater Konrad Göpfert stammt aus Rimpar. Er beklagt die trostlose finanzielle Situation der tansanischen Diözese Lindi, in der er lange wirkte. Der Bischof könne kaum die Priestergehälter bezahlen, die eh nur bei monatlich rund 30 Euro lägen. Kritisch sieht er die reine Projektförderung durch Hilfswerke. Diese reiche nicht aus und bringe oft nur weitere Belastungen für ein Bistum. „Wichtig ist die Finanzierung der Folgekosten.“ Sein Wunsch ist, aus Deutschland einen Berater zu schicken, der sich in mehreren Wochen einen genauen Überblick über die finanzielle Situation der Diözese Lindi verschafft und dann ein Konzept erarbeitet.
Pater Polykarp Uehlein wirkt in Tansania als Kirchenmaler. 50 Kirchen und Kapellen hat der aus Amorbach stammende Missionar und Künstler bereits ausgemalt. Sein Malstil ist von der afrikanischen Kultur geprägt. Uehlein malt mit kräftigen Farben. Die dargestellten Menschen an den Kirchenwänden wirken einfach und den Verhältnissen Tansanias entnommen. Eine Kunst, die die Menschen des Landes verstehen. Im Mtwara hat er beispielsweise die gesamte Kirche Sankt Paul ausgemalt, in Songea den Dom. Im Haus der Benediktiner in Kurasini in Daressalam ist in der Hauskapelle die Geschichte vom Seesturm in kräftigen Farben zu sehen. Jesus reicht dem sinkenden Petrus die Hand, während die anderen elf Jünger verängstigt in zwei Booten sitzen. In den kommenden Monaten wird Pater Polykarp eine neue Kirche in einem Slumgebiet Nairobis ausmalen. Sankt Stephanus ist der Patron, weshalb auch diakonische, soziale Motive einfließen sollen.
Der aus Seubrigshausen bei Münnerstadt stammende Pater Hugo Heusinger ist in der Abtei Ndanda auch als Techniker und exzellenter Uhrmacher bekannt. Er sieht es als sehr positiv, nicht nur Priester zu sein, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten zu besitzen. So komme er beispielsweise bei Reparaturen ins Gespräch über Gott und die Welt mit Menschen, die er sonst nie mit religiösen Fragen erreichen würde.
Einen jährlichen Haushalt von einer Million Dollar verwaltet der Bau- und Finanzchef der Diözese Mtwara, der aus Gerlachshausen stammende Pater Dr. Vitmar Metzger. Seit 1959 ist er in Tansania, seit 1975 in Mtwara. Fast alle Mittel sind Spendengelder aus Europa und den USA. Pater Vitmar hat Kirchen, Hospitäler und Schulen gebaut und den Dom von Mtwara erweitert. Die Pläne entwirft er selbst, beim Bau ist er vor Ort. Ein Polier stellt Arbeiter für die Bauzeit ein und überwacht deren Arbeit. Derzeit errichtet Metzger eine Kirche für die in der Pfarrei Newala entstehende neue Gemeinde. Gleichzeitig leitet er den Kapellenbau in Nyawa. Korrespondenzen schreibt der 77-Jährige selbst. Wer ihm einmal nachfolgen soll, steht noch offen – derjenige wird es aber nicht leicht haben.
Bei den Gesprächen mit den Mönchen tauchen zwei Namen immer wieder auf: der Pionier in Mtwara, der aus Bad Königshofen stammende und 2000 gestorbene Benediktinerpater Ildefons Weigand, und der 2006 gestorbene Wonfurter Pater Klaus Braunreuther, der viele Jahre in den Slums von Nairobi und zuletzt in Mtwara wirkte. Und die Patres aus Ndanda machen bei dem Treffen eines deutlich: Ohne Unterstützung aus der fränkischen Heimat würde in der Kirche Tansanias vieles nicht gehen.
Aus Tansania berichtet Bernhard Schweßinger (POW)
(3207/1128; E-Mail voraus)