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Bei Gott aufgehoben

Bischof Dr. Franz Jung feiert erstmals speziellen Gottesdienst mit Menschen, die um einen Angehörigen trauern – Dialogpredigt mit Pastoralreferent Reinhold Grimm

Würzburg (POW) Im Vorfeld der Kiliani-Wallfahrtswoche hat Bischof Dr. Franz Jung am Mittwochabend, 28. Juni, im Würzburger Kiliansdom erstmals einen Gottesdienst mit Menschen gefeiert, die um einen Angehörigen trauern. Diese ließen sich im Anschluss vom Bischof und weiteren Seelsorgerinnen und Seelsorgern einzeln segnen. Bischof Jung ermuntere im Gottesdienst in Anlehnung an ein Jesuswort aus dem Matthäusevangelium dazu, sich nicht um morgen zu sorgen. „Gott sorgt, damit wir sorgen können.“

Ein szenisches Spiel zu Beginn des Gottesdiensts verdeutlichte, wie nach dem Tod zunächst eines, dann des anderen Elternteils sich viel vom dem massiv verändert, das bis dahin in einer Familie selbstverständlich ist. In einer Dialogpredigt mit Bischof Jung führte Pastoralreferent Reinhold Grimm aus, wie wichtig es sei, rücksichtsvoll miteinander umzugehen, weil jeder Tag der letzte sein könne. Er habe in Gesprächen mit Trauernden erfahren, dass es wehtue, wenn nach dem Tod eines Angehörigen die Wahrnehmung bleibe, dass man sich gerne noch mit dieser Person ausgesprochen hätte. Manche Menschen stürben jung und hinterließen einen Ehepartner mit kleinen Kindern. Andere würden alt und zu anstrengenden Pflegefällen. „Mir hilft es, auf den Gott des Lebens zu vertrauen, dass alles, was wir miteinander an Geschichte und Leben gelebt haben, bei Gott aufgehoben ist“, sagte Grimm.

Tröstlich sei es, wenn in der Trauer sich Menschen finden, die einfach nur da sind. „Unaufdringlich, nichts schönredend, den Schmerz mit mir teilend und meine Trauer und Niedergeschlagenheit mit mir aushaltend.“ Viel Trost spendet nach Grimms Worten auch der Glaube, dass es nach dem Tod ein Wiedersehen im Himmel gibt.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts sorgte neben Domorganist Professor Stefan Schmidt die christliche Liedermacherin Stefanie Schwab mit ihren Liedern. Bischof Jung nahm sich nach der Messe viel Zeit, um sich mit den Gottesdienstbesuchern auf dem Kiliansplatz auszutauschen.

„Meine Schwiegereltern sind gestorben, und wir trauern um unser Enkelkind“, sagte Claudia Fischer aus Fellen (Landkreis Main-Spessart). „Kleine Füße, große Spuren“, ergänzte ihr Mann Bernhard. Sie hätten sich von den Impulse, Gebeten und Liedern sehr angesprochen gefühlt. Auch Erika Menth aus Hopferstadt (Landkreis Würzburg) sagte, der Gottesdienst mit dem Bischof habe ihr gutgetan. Sie habe nach kurzer schwerer Krankheit ihren Mann verloren, sei aber dankbar dafür, dass in seiner Todesstunde die gesamte Familie habe Abschied nehmen können. „Der Glaube war und ist mir eine Stärkung“, betonte sie. Jürgen Mangold aus Waldbüttelbrunn (Landkreis Würzburg) erzählte davon, dass er im Gottesdienst besonders an seine Großmutter gedacht hat, die vor nicht langer Zeit starb. Die Feier im Dom habe er als ansprechend und tröstlich erlebt.

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mh (POW)

(2723/0735; E-Mail voraus)

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