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Bei Jesus werden die Menschen froh

Rund 900 Menschen kommen zum Wallfahrtstag für Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie für Haßberge – Weihbischof Helmut Bauer ermutigt die Gläubigen, ihre Glaubensfreude weiterzugeben

Würzburg/Ebern/Gerolzhofen/Haßfurt/Schweinfurt (POW) Bei der Kiliani-Wallfahrtswoche in Würzburg dabei zu sein, das haben sich Inge und Engelbert Henkel schon lange gewünscht. Nun sind die Eheleute aus Unterspießheim (Dekanat Schweinfurt-Süd) im Ruhestand und konnten ihren Traum verwirklichen. Mit zahlreichen anderen Pilgern waren sie am Donnerstag, 12. Juli, zum Wallfahrtstag der Dekanate Ebern Haßfurt, Schweinfurt-Stadt, -Nord und -Süd in den Kiliansdom gekommen. „Der Gottesdienst hat uns sehr bewegt. Es war schön, so viele bekannte Priester am Altar zu sehen“, sagte Inge Henkel.

Rund 900 Menschen hatten am Pontifikalgottesdienst teilgenommen, den Weihbischof Helmut Bauer mit mehreren Priestern zelebrierte. Er dankte den Wallfahrern für ihre Treue zu den Frankenaposteln, mit der sie den Anfang der christlichen Glaubensgeschichte in diesem Bistum würdigten. „Wie soll das in der Kirche und in unserer Gesellschaft weitergehen?“, fragte der Weihbischof in seiner Predigt. Ein innerer Zerfall des Gemeinwesens zeichne sich ab: sinkende Geburtenraten, Bindungsangst, Abtreibungen. Der Glaube an Gott zeige keine Kraft mehr, die Bindungen an Kirche und Pfarrgemeinde würden immer lockerer, viele treten gar aus der Kirche aus.

All das stimme pessimistisch. Gegen diese skeptische und von Resignation geprägte Einstellung feiern die Christen des Bistums die Kilianiwoche, die Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bewusst unter das Bibelwort „Die Freude an Gott ist unsere Stärke“ gestellt habe. „Ich meine: Dies ist die notwendige Losung, gerade für unserer Zeit“, betonte der Weihbischof. Wer etwas nicht mit Freude tue, werde auf Dauer nicht bei der Sache bleiben. „Die Freude ist gleichsam die Triebfeder unseres Handelns“, erklärte er. Besonders im geistlichen Leben müsse Freude dabei sein, wenn der Glaube tragfähig bleiben solle.

Freude aber entstehe nicht einfach so. Zum einen sei sie ein vorausgehendes Geschenk des Heiligen Geistes. Zum anderen erwachse die Freude an Gott und am Glauben durch vorgelebten Glauben von Eltern, Erziehern, Priestern und Freunden. „Wir feiern die Erinnerung an das Wirken der Frankenapostel in unserem Land“, erklärte Weihbischof Bauer. Sie seien Menschen gewesen, die von der Freude an Gott so getragen waren, dass sie alles daran setzten, anderen ihre Glaubenerfahrung mitzuteilen. Denn „in der Nähe Jesu wurden und werden die Menschen froh.“

„Das war eine sehr erhebende Feier“, sagte Irene Reubelt aus Schonungen (Dekanat Schweinfurt-Nord) nach dem Gottesdienst. Sie hat von jeher eine besondere Beziehung zu den Frankenaposteln, ist sogar schon in deren Heimat gereist. „Sie haben einen solch langen Weg bis hierher auf sich genommen, um uns den christlichen Glauben zu bringen, und ich kann sie heute hier verehren. Das ist etwas ganz Besonderes.“ Reubelt saß noch lange in der Bank und betete, während ihre Mitpilger von der Seniorengemeinschaft der Pfarrei Sankt Georg schon begannen auszuschwärmen: „Wir kommen jedes Jahr mit einem großen Bus. Die Warteliste ist lang, denn jeder will dabei sein.“ Die Wallfahrt zu Kiliani sei für sie alle ein besonderer Anziehungspunkt.

Irmgard und Ida Kraus aus Reckendorf (Dekanat Ebern) stärkten sich nach dem Gottesdienst mit der mitgebrachten Brotzeit. Die Schwägerinnen waren das erste Mal dabei. „Wir sind mit 50 anderen Wallfahrern mit dem Bus hierher gekommen“, berichtete Ida Kraus. Gemeinsam mache eine solche Reise einfach mehr Spaß. „Ich wollte schon immer mal an Kiliani teilnehmen, und in diesem Jahr hat es endlich geklappt“, sagte Irmgard. Sie wollten bei der Domführung mitgehen, bevor am Nachmittag die Andacht im Würzburger Käppele beginnt. „Danach geht es leider schon nach Hause.“

Für Diakon Günter Schöneich aus Gerolzhofen war die Mitfeier des Gottesdienstes ein erhebendes Gefühl. „Die Wallfahrt hierher gehört zu unserem Glaubensleben einfach dazu und stärkt uns für unser tägliches Leben“, sagte er. Ihm ist nicht nur wichtig, selbst an dem Gottesdienst teilzunehmen, er möchte auch die vielen Menschen spirituelle begleiten, die mit ihm hierher gepilgert sind. „Die Begegnungen an diesem Tag sind ganz wichtig“, verrät er. Das Volksfest will Schöneich nicht besuchen: „Das ist mir zu viel Trubel.“ Er möchte sich in Ruhe die Stangl-Ausstellung ansehen. Der ehemalige Würzburger Bischof Dr. Josef Stangl wird zu seinem 100. Geburtstag und zum 50. Jahrestag seiner Bischofsweihe mit einer Ausstellung in der Diözesanbibliothek geehrt. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, dorthin zu gehen, denn Bischof Stangl hat mich als Jugendlicher gefirmt.“

(2907/1043; E-Mail voraus)

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