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Bekenntnis zum synodalen Weg und zum Klimaschutz

Franziskanische Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum: „Alles kirchliche Handeln muss sich radikal an Jesus Christus orientieren“ – Klöster und Einrichtungen sollen klimaneutral werden

Kloster Oberzell/Kloster Reute (POW) Vertreterinnen und Vertreter aus 58 franziskanischen Ordensgemeinschaften aus dem deutschsprachigen Raum begrüßen und unterstützen den von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) initiierten synodalen Weg. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft (INFAG), die unter anderem auch von Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, zum Abschluss eines Treffens im Kloster Reute bei Bad Waldsee (Oberschwaben) verabschiedet wurde. Die Veranstaltung vom 22. bis 26. September 2019 stand unter dem Leitmotiv „Die Zeit ist jetzt!“.

Von Franziskus und Klara von Assisi inspiriert stellen sich die franziskanischen Ordensgemeinschaften ihrer Verantwortung für Kirche, Gesellschaft und Bewahrung der Schöpfung. „Wir sind überzeugt, dass sich alles kirchliche Handeln, insbesondere der Umgang mit Macht, radikal an Jesus Christus und dem Evangelium orientieren muss.“ Daher setzten sie sich ein für eine geschwisterliche Kirche, in der Männer und Frauen auf allen Ebenen ihre Charismen einbringen und Verantwortung übernehmen. „Wir treten – entsetzt über zunehmende populistische und fundamentalistische Tendenzen in Kirche und Gesellschaft – ein für ein Miteinander, das nicht ausgrenzt.“

Die Franziskanerinnen und Franziskaner fordern „Ehrfurcht und Respekt gegenüber jedem Einzelnen ein“, begründet in der Überzeugung, dass alle Menschen Ebenbild Gottes sind. Sie wehren sich gegen die Diskriminierung von Menschen, „die anders leben, lieben oder glauben“. Dabei seien sich die Ordensleute durchaus bewusst, dass sie mit dieser Haltung in Spannung stehen zur kirchlichen Morallehre. Sie erklären sich bereit, Wege zu suchen, die daraus resultierenden Widersprüche in ihren eigenen Zuständigkeitsbereichen im Sinne evangeliumsgemäßer Glaubwürdigkeit zu überwinden. 

Im Kontakt mit Schwestern und Brüdern in aller Welt erführen sie, welche verheerenden Auswirkungen der Lebensstil vor allem der reichen Länder schon heute besonders für die ärmeren Menschen der Erde hat. Vor diesem Hintergrund kündigten die franziskanischen Ordensgemeinschaften an, in den nächsten Jahren verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, ihre Klöster und Einrichtungen klimaneutral zu bewirtschaften.

Zur INFAG gehören 58 Mitgliedsgemeinschaften mit rund 6500 Mitgliedern. Gegründet wurde die INFAG 1982 mit dem Zweck, das franziskanische Erbe in Kirche und Gesellschaft zu erhalten und wirksam zu machen. Die Geschäftsstelle mit Sitz in Würzburg koordiniert Bildungsangebote zu franziskanischer Spiritualität und vernetzt die Gemeinschaften untereinander. Dem Vorstand wurde erstmals das Mandat erteilt, sich zukünftig zu gesellschaftlich und kirchlich relevanten Themen öffentlich zu positionieren.

(4019/1035; E-Mail voraus)

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