Damme/Münsterschwarzach (POW) Der Konvent der Abtei Münsterschwarzach hat entschieden, das Priorat im niedersächsischen Damme (Landkreis Vechta) zum Jahresende 2016 zu schließen und die dort tätigen sechs Benediktiner zurückzurufen. Das hat die Abtei Münsterschwarzach am Freitag, 5. Februar, in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Dem Beschluss sei ein jahrelanges Ringen um eine Lösung vorausgegangen.
Abt Michael Reepen bedauert, dass die Benediktiner nach einer über 50-jährigen Geschichte Damme verlassen müssen. „Es tut uns leid um die Menschen, für die das Priorat ein geistlicher Ort war, und das Personal, das dort für uns gearbeitet hat.“ Es solle auf jeden Fall dafür Sorge getragen werden, dass für alle Beschäftigten eine tragbare Lösung gefunden werde.
Die Benediktiner hätten mit großem Engagement das Kloster in Damme aufgebaut und betrieben. In einem zweijährigen intensiven Gesprächsprozess innerhalb der Gemeinschaft habe sich jedoch gezeigt, dass die großen Investitionen für dringend notwendige Baumaßnahmen in keinem Verhältnis zur personellen Situation in Damme stünden. Die teils auch von staatlicher Seite geforderten Investitionen für Renovierungsarbeiten belaufen sich nach Angaben der Benediktiner auf über zwei Millionen Euro. Notwendig wären die Sanierung von Küche und Flachdächern, neue Versorgungsleitungen und Brandschutzmaßnahmen. Dem gegenüber stünde die zurückgehende Zahl von Neueintritten in den Konvent, die den Benediktinern ebenso wie vielen anderen Orden zu schaffen mache.
Für die weitere Nutzung der Gebäude gebe es noch keine konkreten Pläne. Die Benediktiner stünden diesbezüglich unter anderem in Kontakt mit der Stadt Damme. Es soll nach Möglichkeit eine soziale Nutzung der Gebäude erreicht werden. Prior und Leiter des Gästehauses in Damme ist Bruder Stephan Veith. Er wird von fünf Mitbrüdern und 15 Mitarbeitern unterstützt. In das Gästehaus kommen pro Jahr rund 4000 Menschen bei 12.000 Übernachtungen. Gegründet wurde das Priorat 1962.
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