Würzburg (POW) Pandemiebedingt in hybrider Form hat sich im Jahr ihres 50. Jubiläums die Berufsgruppe der Pastoralassistent(inn)en und -rerent(inn)en am Freitag, 16. Juli, zur Vollversammlung getroffen. Mit den Gesamtsprecher(inn)en, den Vertreter(inn)en des Sprecherrates sowie dem Wahlausschuss waren gut 20 Personen im Würzburger Burkardushaus versammelt. Die Übrigen waren über eine Videokonferenz zugeschaltet. Diözesanreferent Johannes Reuter nannte das Jubiläum in seinem Bericht eine Standortbestimmung. Bischof Dr. Franz Jung habe in seinen Worten zum Jubiläum von einer bewährten Berufsgruppe gesprochen.
„Eine Berufsgruppe kommt in die 50er: Manche Euphorie und Tatendrang, manches politische Kämpfen und Ringen sind gewichen einer Ernüchterung oder kritischer Distanz, erste Bilanzen werden gezogen, neue Themen wie der Kontakt zu den Kolleg(inn)en im Ruhestand treten auf und bekommen Gewicht“, resümieren die Gesamtsprecher der Berufsgruppe in einer Pressemitteilung im Blick auf das Jubiläum. Für sie sind das pragmatische und diplomatische Einmischen in die Fragen zur Entwicklung der Pastoral im Bistum der richtige Weg, die Berufsgruppe im Bistum zu positionieren. Ordinariatsrat Robert Hambitzer, Leiter der Hauptabteilung Personal, war am Vormittag zu Gast. Ihm gaben sie mit auf den Weg: „Wir stehen bereit, mit all unseren Erfahrungen und Kompetenzen in der Weiterentwicklung unseres Bistums mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen.“
Hambitzer dankte der Berufsgruppe für ihren Einsatz mit all ihren Kompetenzen und Erfahrungen. Er warb für ein konstruktives Miteinander aller Berufsgruppen, um das Bistum gut für die Zukunft aufzustellen. Nur wenn alle an einem Strang zögen, könnten die gesteckten Ziele eines ausgeglichenen Haushaltes und einer zukunftsorientierten Pastoral erreicht werden. Die Pastoralreferentinnen und
-referenten sehe er dabei, „da wo Sie gerade sind“: mit ihrem theologischen Profil und den erworbenen Kompetenzen sich einbringend in die Weiterentwicklung der Prozesse. Hambitzer betonte, dass gerade die Konsolidierung der Finanzen ein nicht einfach zu erreichendes Ziel sei, bei dem alle mithelfen müssten. So sei die Schließung der Tagungshäuser ein schmerzlicher, letztlich aber notwendiger Schritt gewesen. Dass die aktuelle Situation für alle herausfordernd sei und Unzufriedenheiten erzeuge, sei dabei nachvollziehbar und verständlich. Hambitzer warb dennoch dafür, nicht zu resignieren. Vielmehr sei es geboten, das, was man selbst am Beruf als positiv erlebe und wahrnehme, zu betonen und so junge Menschen zu begeistern, denn der Nachwuchs in den pastoralen Berufsgruppen fehle.
Diözesanreferent Reuter sprach von einer paradoxen Situation, in der sich die Berufsgruppe befinde. Zwar verjünge sich die Berufsgruppe aktuell, da ältere Kollegen in den Ruhestand einträten und gleichzeitig – im kommenden September vier – junge Kolleginnen einstiegen. Dennoch zeichne sich ab, dass bedingt durch die sinkenden Zahlen an Theologiestudierenden bald Nachwuchs fehle. Gabriele Saft, Mentorin im „Zentrum für Theologiestudierende und zukünftige Pastoralreferent:innen“, sagte im Bericht, den sie in Vertretung der Ausbildungsleiterin vortrug, dass in den beiden vergangenen Semestern nur ein Studierender angefangen habe. Auch für das kommende Semester seien die Aussichten noch eher gering.
Dass das Miteinander der Berufsgruppe für viele etwas ganz zentrales und wichtiges für die Arbeit an den jeweiligen Einsatzorten ist, zeigte sich in den Rückmeldungen zur Tagung vor allem auch durch das Engagement. So bringen sich rund 50 der 157 Pastoralreferent(inn)en über ihre Dienste hinaus in verschiedenen Arbeitsgruppen und Vertretungen ein. Diese Arbeitsgruppen und Vertretungen erstatteten am Nachmittag der Vollversammlung Bericht.
Die Gesamtsprecher Katrin Fuchs und Sebastian Volk mit ihrer Stellvertreterin Katja Roth erstatteten zum Ende der Amtszeit Bericht über das Tun seit der jüngsten Vollversammlung. Unter der Ausdeutung des Regenbogens resümierten sie ihre Vertretungen und die Themen, die das vergangene Jahr prägten. Sie hoben besonders das Engagement der Vorbereitungsgruppe zum Jubiläum hervor, die in der nicht einfachen Zeit sich ständig ändernder Anforderungen das Beste für die Feier des Jubiläums ermöglicht habe. Sie dankten allen, die sich in den unterschiedlichen Aufgaben engagieren, und für das wohlwollende und konstruktive Miteinander in der Berufsgruppe. Auch das Miteinander im Sprecherrat wurde dabei als besonders kollegial und herzlich beschrieben. „Unser Dreierteam hat sich bewährt – wir wünschen uns, dass sich diese Erfahrung auch in unserer Satzung abbildet“, sagte Volk. Dem Wunsch entsprach die Vollversammlung mit der Einrichtung einer AG Satzung, die für das kommende Jahr nun Vorschläge für die Änderung erarbeitet. Die Gesamtsprecher erklärten, sich vorstellen zu können, als Dreierteam für eine weitere Amtszeit Verantwortung zu übernehmen. Die sich anschließende Neuwahl entsprach dieser Perspektive mit einem Initiativantrag. Katja Roth und Sebastian Volk wurden als Gesamtsprecher gewählt, Katrin Fuchs als gleichberechtigtes Mitglied im Sprecherteam bestätigt.
„Schade, dass die Begegnung virtuell nur eingeschränkt möglich ist. Die echte Begegnung und das Gespräch zwischendurch haben mir gefehlt“, lautete die abschließende Rückmeldung von zahlreichen Teilnehmenden zur Vollversammlung.
(2921/0712; E-Mail voraus)
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