Würzburg (POW) Als neuen Fortbildungsreferenten für Realschulen im Bistum Würzburg hat Schulreferent Domdekan Prälat Günter Putz Bernhard Pollin bei einer diözesanen Lehrerfortbildung im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten begrüßt und Gottes Segen für die neue Aufgabe gewünscht. Der 44-jährige Studienrat (Realschule) übernahm die Aufgabe zum September 2017. „Das Schulreferat möchte mit der Aufteilung der Aufgaben eines Bildungsreferenten auf die beiden Schulformen Gymnasium und Realschule zum Ausdruck bringen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die das Fach katholische Religionslehre unterrichten, gerade im Hinblick auf den neu eingeführten ‚LehrplanPLUS‘ eine fachlich kompetente und intensive Unterstützung und Begleitung erfahren können“, sagte Studiendirektor Gerald Mackenrodt, Fortbildungsreferent für Gymnasien und Realschulen. Angesichts der Herausforderungen eines kompetenzorientierten Religionsunterrichts, der viel stärker die Schüler mit ihren Voraussetzungen, Möglichkeiten und Begabungen in den Fokus nehmen möchte, seien Veranstaltungen auf regionaler wie diözesaner Ebene wichtig, um auch gemeinsam Chancen wahrzunehmen und auf Probleme einzugehen.
Die diözesane Lehrerfortbildung, die alle zwei Jahre stattfindet, wurde zum ersten Mal gemeinsam für die beiden Schulformen angeboten. Auf der eineinhalbtägigen Veranstaltung ging es um „Impulse und Gedanken zum ‚LehrplanPLUS‘“, um den über 50 teilnehmenden Lehrkräften das praktische Arbeiten mit den neuen Herausforderungen des „LehrplanPLUS“ zu erleichtern und vor allem auch fachwissenschaftlich zu fundieren. Claudio Ettl, Ressortleiter für Theologie am Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg und Mitherausgeber der Bibel in leichter Sprache, eröffnete die Tagung mit einem Impulsreferat. Darin ging er vor allem auf neutestamentlich-exegetische Aspekte in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ein und erläuterte, welcher fachwissenschaftliche Stand in diesem Zusammenhang wichtig sei. Vor allem überzeugte er die Teilnehmer durch kurze, auf den Punkt bringende Formeln, die auch im Religionsunterricht Verwendung finden können. So bezeichnete er zum Beispiel das „Reich Gottes“ mit „Es ist auch anders möglich“, was für Schülerinnen und Schüler eine leichtere Zugangsmöglichkeit zu solch komplexen theologischen Begriffen erschließen könne.
Darüber hinaus setzte sich die Fortbildung in vier verschiedenen Arbeitsgruppen mit dem kompetenzorientierten Unterricht anhand einiger Unterrichtsbeispiele (Bernhard Pollin), der „Affäre Uria – Fiktionale Literatur im Religionsunterricht“ (Teresa Amend, Universität Würzburg), Gesellschaftspolitischen Perspektiven der Evangelien im Hinblick auf die Neuakzentuierung des Lernbereichs 5-2 (Norbert Zips) und dem Thema „Einblicke und Ideen in die Jahrgangsstufe 6" (Sibylle Haaf) auseinander. Domdekan Putz eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die vielfältigen Aufgaben und die Bedeutung des Religionslehrers in der Gesellschaft von heute und feierte zu Beginn des zweiten Tages einen Gottesdienst in der Kilianskapelle des Exerzitienhauses.
Zur Person: Bernhard Pollin
Bernhard Pollin ist Studienrat an der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule in Lohr am Main und unterrichtet katholische Religionslehre und Deutsch sowie Sozialwesen (fachfremd). Er war von 2012 bis 2014 Mitglied der Lehrplankommission für den neuen „LehrplanPLUS“ und infolgedessen auch verantwortlich für die Implementierungsveranstaltungen zum „LehrplanPLUS“ an bayerischen Realschulen in Mittelfranken. Zudem ist Pollin Referent bei Realschulfortbildungen in Gars und Heilsbronn.
(4317/1154; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet