Würzburg (POW) Als Chance, dass junge Menschen ihre Berufung als Mensch und Christ entdecken und annehmen, sieht Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den aktuellen Umbruch in der Gesellschaft. In einem Interview mit der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ vom 3. Januar sagte der Bischof, dass der „sinkende Grundwasserspiegel des Glaubens“ mitverantwortlich dafür sei, dass viel weniger junge Menschen einen geistlichen Beruf ergriffen. Andererseits wecke diese Situation aber bei einigen anderen, vor allem Älteren, den Wunsch, sich selbst einzubringen und den Lebensweg als Priester oder Diakon einzuschlagen.
„Alle Gläubigen ermutige ich, jungen Menschen bei der Suche ihres Lebensweges zu helfen, indem sie selbst ihre Berufung als Mensch und Christ neu entdecken und mitteilen“, sagte Bischof Hofmann. Mit der diözesanen Berufungsinitiative „Mensch – Christ – Mut zu mehr“ solle ein verstärktes Bewusstsein für die Berufung eines jeden, besonders aber für die Berufung junger Menschen zu einem Leben als Priester oder Diakon geweckt werden. Um sich für ein geistliches Leben zu entscheiden, müsse man über ein persönliches Verhältnis zu Christus verfügen, aber auch die Gemeinschaft der Glaubenden erfahren haben, betonte Bischof Hofmann. Im Hinblick auf den Nachwuchsmangel bei den Priester- und Ordensberufen sagte er, dass die Aufnahme von Ordensleuten aus den Entwicklungs- und Schwellenländern die Situation nicht dauerhaft verändere. Die Orden müssten für die Menschen vor Ort wieder attraktiver werden. „Wenn wir Christus – als der Mitte unseres Lebens – genügend Raum lassen, wird er uns in diesem Umbruch den richtigen Weg zeigen.“
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