Würzburg/Karlstadt/Regensburg (POW) Der biblischen Textforschung ist die neue „Armin Schmitt Stiftung“ mit Sitz in Würzburg gewidmet. Der am 8. Oktober 2006 gestorbene Professor Dr. Armin Schmitt hatte die Stiftung als sein Vermächtnis hinterlassen und sie mit einem Grundstockvermögen von 300.000 Euro ausgestattet. Schmitt war Priester der Diözese Würzburg und lange Jahre Professor für Exegese des Alten Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg.
Vorsitzende der Stiftung ist Dr. Michaela Hallermayer aus Regensburg. Dem Stiftungsvorstand gehören außerdem Dr. Christan Wagner aus Aholfing als Stellvertreter und Dr. Reinhold Then aus Regensburg als weiteres Mitglied an. Der Vorstand entscheidet, wie die jährlichen Erträge unter einem oder mehreren Preisträgern verteilt werden. Es sollen vornehmlich Arbeiten berücksichtigt und gefördert werden, die in deutscher Sprache verfasst wurden und sich auf dem weiten Feld der biblischen Textforschung bewegen.
Die gemeinnützige öffentliche „Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung“ des bürgerlichen Rechts mit ihrem Sitz in Würzburg wurde am 26. Februar 2007 von der Regierung von Unterfranken anerkannt und wird vom Stiftungsvorstand in Regensburg verwaltet. Die Erträge des Stiftungsvermögens sollen einmal jährlich im „Actus academicus“ der Theologischen Fakultät der Universität Regensburg verliehen werden. Da das Grundstockvermögen der Stiftung 300.000 Euro beträgt, ist mit einem jährlichen Ertrag von über 10.000 Euro zu rechnen.
Armin Schmitt wurde 1934 in Eußenheim geboren. Nach dem Theologiestudium empfing er am 13. März 1960 in Würzburg die Priesterweihe. Seine erste Kaplansstelle trat er im Anschluss in Versbach an. Nachdem Schmitt 1961 den Preis der Universität Würzburg für eine textkritische Arbeit zum Buch Daniel verliehen bekommen hatte, stellte ihn Bischof Dr. Josef Stangl 1962 zum Studium frei. Nach der Promotion zum Doktor der Theologie im Jahr 1963 wechselte Schmitt nach Rom, um dort bis 1965 am Päpstlichen Bibelinstitut zu studieren. In dieser Zeit erhielt er auch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1966 kehrte Schmitt an die Universität Würzburg zurück, wo er bis 1972 als Wissenschaftlicher Assistent arbeitete. Nach seiner Habilitation „Entrückung, Aufnahme, Himmelfahrt. Untersuchungen zu einem Vorstellungsbereich im Alten Testament“ für das Fach Alttestamentliche Exegese und biblisch-orientalische Sprache lehrte er von September 1972 an als Universitätsdozent. 1978 wurde Schmitt außerordentlicher Professor an der Universität Würzburg. 1980 erhielt er einen Ruf nach Osnabrück, wo er bis 1984 als Professor für Alttestamentliche Exegese lehrte.
Von 1984 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999 war Schmitt Professor am Alttestamentlichen Lehrstuhl der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte waren Textkritik, griechische Übersetzung des Alten Testaments, biblische Literatur und Hellenismus sowie die Weisheitsliteratur in ihren vielfältigen Formen. 2000 veröffentlichte Schmitt als bislang einziger katholischer Exeget aus Deutschland eine Aufsatzsammlung in der internationalen Reihe „Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft“. Seinen Ruhestand verbrachte Schmitt in Heßlar bei Karlstadt. Über drei Jahrzehnte engagierte er sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit als Seelsorger im Krankenhaus und im Altersheim in Karlstadt. Die tiefe Verbundenheit mit der Heimat hielt er stets aufrecht. Die Stadt Karlstadt und der Landkreis Main-Spessart würdigten die Verdienste Schmitts mit verschiedenen Auszeichnungen.
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