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Bischof em. Hofmann seit 50 Jahren Priester

Am 3. Februar 1969 wurde er von Josef Kardinal Frings im Kölner Dom geweiht – „Wer Christus nicht in seiner Mitte hat, der kann diesen Weg nicht gehen“

Würzburg (POW) Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann blickt am Sonntag, 3. Februar, auf 50 Jahre als Priester zurück. Josef Kardinal Frings spendete ihm das Sakrament der Priesterweihe 1969 im Kölner Dom. Wegen einer akuten Erkrankung von Bischof Hofmann ist die offizielle Feier bis auf weiteres verschoben. Bischof Dr. Franz Jung feiert mit seinem Vorgänger am Tag von dessen Goldenem Priesterjubiläum im kleinen Kreis einen Gottesdienst.

Friedhelm Hofmann wurde am 12. Mai 1942 in Köln-Lindenthal geboren. Ab 1948 besuchte er die katholische Grundschule in Köln-Vogelsang, anschließend von 1955 bis 1963 das Erzbischöfliche Collegium Marianum in Neuss. Am dortigen Staatlichen Quirinus-Gymnasium machte Hofmann 1963 das Abitur. Im selben Jahr begann er das Philosophie- und Theologiestudium in Bonn, 1967 wechselte er an das Priesterseminar in Köln. Während seiner Studienzeit erwarb sich Hofmann das praktische Rüstzeug für Zeichnung und Malerei in dem der Universität zugehörigen Kunstatelier. „Wenn ich auch als Künstler erfolgreich geworden wäre, hätte ich dennoch dem Priesteramt immer nachgehangen. Das hat mich letztlich dazu bewogen, konsequent meinen Weg zu gehen“, sagt der Bischof.

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Am 3. Februar 1969 empfing er die Priesterweihe im Kölner Dom. „Der Tag meiner Priesterweihe war der Beginn einer großen Liebe. Ich denke mit einem großen Glücksgefühl daran zurück“, erinnert sich Bischof Hofmann. Die Priesterweihe bedeutete für ihn einen Aufbruch „in ein großes Abenteuer mit Gott, das jetzt schon 50 Jahre dauert und im Grunde von seiner Faszination nichts verloren hat“. Insgesamt neun Männer weihte Josef Kardinal Frings damals. „Am Schluss der Weihemesse wurde der spätere Kardinal Joseph Höffner als Koadjutor und Nachfolger von Kardinal Frings vorgestellt.“

Danach wirkte Hofmann drei Jahre als Kaplan an Sankt Peter in Köln-Ehrenfeld. 1972 berief ihn Kardinal Joseph Höffner als Domvikar und Dompfarrvikar an den Hohen Dom zu Köln. 1978 übernahm Hofmann auch den Vorsitz des Deutschen Lourdes-Vereins. 1979 schloss er das Studium der Kunstgeschichte und Philosophie mit der Promotion im Fachbereich Kunstgeschichte ab. Ein Jahr später erfolgte die Ernennung zum Dompfarrer und Domkapitular am Kölner Dom. 1981 wurde er außerdem Künstlerseelsorger im Erzbistum Köln. „Ich habe sehr gerne Hausbesuche gemacht und die Sakramente gespendet – vor allen Dingen im Kölner Dom. Dort habe ich 20 Jahre lang jede Woche 25 Stunden Beichte gehört. Es gibt wohl kaum einen Priester, der so mit dem Kölner Dom verwachsen ist wie ich.“

Das Priesterbild hat sich über die Jahrzehnte geändert, konstatiert der Bischof. „Der Pfarrer war ein Abbild des guten Hirten. Er war derjenige, der die ganze Gemeinde in seiner Person zusammenführte. Der Pfarrer war als Seelsorger für die Menschen da und kümmerte sich auch um deren materielle Nöte. Dieses Bild habe ich wahrgenommen und dieses Bild war gleichzeitig mein Anreiz, in diese Fußstapfen zu treten.“ Inzwischen sei die Rolle des Priesters schwieriger. Das liege nicht zuletzt daran, dass meist nicht mehr die eine überschaubare Gemeinde existiere, sondern der Pfarrer jetzt auch einen größeren Verantwortungsbereich mit vielen Problemen zugesprochen bekomme. „Es ist nicht mehr ausschließlich dieses Bild von Hirte und Herde. Das hat sicher das Priesterbild ein Stück verändert. Geblieben ist die Tatsache, dass Christus als der eigentliche Hirte der Garant ist, dass wir trotz der eigenen Schwächen diesen Weg gehen können. Der Blick auf Christus ist damals wie heute genau der gleiche. Wer Christus nicht in seiner Mitte hat, der kann diesen Weg nicht gehen.“

Papst Johannes Paul II. ernannte Hofmann am 25. Juli 1992 zum Weihbischof in Köln und Titularbischof von Taddua. Am 13. September 1992 empfing Hofmann die Bischofsweihe in Köln. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet „Crux spes unica“, „Das Kreuz – einzige Hoffnung“. Zum 88. Bischof von Würzburg ernannte ihn Papst Johannes Paul II. am 25. Juni 2004. Die feierliche Amtseinführung erfolgte am 19. September 2004 im Würzburger Kiliansdom. Zuvor wurde er bei der Verabschiedung in Köln zum Ehrendomherrn der Kölner Kathedrale ernannt.

Bis zum 18. September 2017 stand Bischof Hofmann an der Spitze der Katholiken in Unterfranken. „Ich bin froh und dankbar, dass der Papst mir die Möglichkeit eröffnet hat, Bischof von Würzburg zu werden“, betont er. Als eine Antwort auf die geänderte Situation bildete Bischof Hofmann im Kiliansbistum aus den 610 Pfarreien und Kuratien 156 Pfarreiengemeinschaften und 17 große Einzelpfarreien. „Wir haben in den Jahren immer versucht, mit den Gremien Entscheidungen zu finden, die zum Wohl der Menschen getroffen werden.“ Ein echtes Anliegen waren und sind Bischof Hofmann die Bistumspartnerschaften mit Mbinga in Tansania und Óbidos in Brasilien. 2012 besiegelte er mit seinem brasilianischen Amtsbruder Bischof Bernardo Johannes Bahlmann den Vertrag über die Bistumspartnerschaft.

In den fünf Jahrzehnten seines priesterlichen Diensts hat Bischof Hofmann aber auch Tiefpunkte zu verdauen gehabt: „Wenn Ehen auseinandergehen, wenn Priester ihren Beruf aufgeben, wenn Katastrophen Menschen an den Abgrund ziehen.“ Es lasse sich nicht vermeiden, solches mitzuerleben. Als Priester gelte es aber, sich klar zu machen: „Ich bin nicht der Mittelpunkt der Welt. Es geht nicht um mich, es geht nur um Christus. Ich bin nur der, der versucht, ihm Auge, Ohr und Mund zu leihen.“

 mh (POW)

(0519/0146; E-Mail voraus)

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