Oberschwarzach (POW) Einen Apfelbaum der Sorte „Bischofsmütze“ hat Bischof Dr. Franz Jung gemeinsam mit Jürgen Eisentraut, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, am Weltkindertag am Mittwoch, 20. September, auf der Streuobstwiese des „KästnerHOF“ gepflanzt, einer von insgesamt sieben Wohngruppen des Erich-Kästner-Kinderdorfs in Oberschwarzach. Der Baum wurde im Rahmen des Förderprogramms „Streuobst für alle!“ des Landwirtschaftsministeriums gepflanzt, schreibt das Amt für Ländliche Entwicklung in einer Pressemitteilung. Eisentraut übergab zudem einen Förderbescheid über 50 Obstbäume an den Verein des Erich-Kästner-Kinderdorfs, der 2024 sein 50-jähriges Bestehen feiert.
In seiner Ansprache griff Bischof Jung einen Satz von Erich Kästner auf: „Der Lehrer ist kein Zauberkünstler, sondern ein Gärtner.“ Ein junger Mensch sei wie ein junger Baum. Er müsse gehegt und gepflegt werden, um zu gedeihen. Das Wachstum nehme ihm keiner ab. Aber es brauche Menschen wie die Hauseltern Jana und Johannes Kestler, die beste Bedingungen schüfen, um ein gesundes Wachstum zu ermöglichen, und in der Gärtnerrolle aufgingen. Die Wurzeln gäben Halt und seien unerlässlich als Fundament, um sich später in alle Richtungen zu entfalten. Im Anschluss nahm sich Bischof Jung Zeit für persönliche Gespräche.
Auf dem „KästnerHOF“ gedeihen auf einer vier Hektar großen Streuobstwiese bereits verschiedene Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten. Die Früchte werden von den Hauseltern und Kindern geerntet und weiterverarbeitet. Die nun gepflanzte „Bischofsmütze“ ist eine seltene Sorte, die erstmals vor 111 Jahren beschrieben wurde. Der Jungbaum stammt aus der Baumschule des Streuobst-Spezialisten Alfons Weiglein in Geesdorf bei Wiesentheid.
Förderprogramm „Streuobst für alle!“
Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa und sind ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft. Die Bayerische Staatsregierung unterzeichnete im Oktober 2021 den Streuobstpakt mit dem Ziel, dass bis 2035 eine Million weitere Streuobstbäume gepflanzt werden. Das entsprechende Förderprogramm „Streuobst für alle!“ startete im Oktober 2022. Darüber können Kommunen, Vereine und Verbände Streuobstbäume beschaffen und unentgeltlich an Privatpersonen weitergeben. In Unterfranken ist die zuständige Antrags- und Genehmigungsbehörde das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Würzburg. Bislang sei nach den Worten von ALE-Leiter Jürgen Eisentraut in Unterfranken schon die Förderung von knapp 12.000 Bäumen beantragt worden.
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