Retzbach/Schmerlenbach/Würzburg (POW) Ein deutliches Signal für den Umweltschutz setzt das Bistum Würzburg: 18 Männer und eine junge Frau aus 15 Pfarreien begleiten als Ehrenamtliche in ihren Gemeinden künftig die Einführung von Energie- und Umweltmanagement. Die dafür erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen erwerben sie während einer Fortbildung zum „Kirchlichen Umweltauditor“. Start war bei einem Seminar auf der Benediktushöhe-Haus für Soziale Bildung in Retzbach. Fast zeitgleich startete im Tagungszentrum Schmerlenbach ein zweiter Kurs mit 13 hauptberuflichen Mitarbeitern in großen kirchlichen Einrichtungen.
Möglich wurden diese Fortbildungen durch die Zusage des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit, den bayerischen Bistümern im Rahmen der Bayerischen Klima-Allianz einmalig Gelder für ein Projekt „Klimaschutz braucht Bildung“ zu bewilligen. „Etwa ein Drittel der Teilnehmer bayernweit stellt das Bistum Würzburg“, sagte Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter des Bistums Würzburg. Mit diesen neuen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern gewinne das kirchliche Umweltengagement in Unterfranken enorm an Breite und Stetigkeit.
Gemeinsame Veranstalter sind die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Würzburg, die Katholische Akademie Domschule Würzburg sowie der Umweltbeauftragte des Bistums Würzburg. Dieser leitet die Fortbildung und koordiniert die Praxisbegleitung. „Ich bin beeindruckt, wie viel Freizeit, Engagement, Erfahrung und fachliche Kompetenz aus unterschiedlichen Berufen die Teilnehmer einbringen“, sagte Akademiedirektor Dr. Rainer Dvorak zum Auftakt der Fortbildung für die Ehrenamtlichen in Retzbach. Diese wollen einander auch gegenseitig weiterhelfen mit Tipps zum sparsamen Umgang mit Energie und Wasser, mit Geld und anderen Ressourcen: „Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Wir bilden ein Netzwerk“, versicherten die Teilnehmer.
Die Einführung von Umweltmanagement erfolgt in zehn Schritten. Die Teilnehmer erhielten beim ersten Treffen einen entsprechend gegliederten Ordner mit zahlreichen praxiserprobten Vorlagen. Weitere Schwerpunkte der Einführungsveranstaltung waren spirituelle Grundlagen christlicher Schöpfungsverantwortung, Umweltleitlinien sowie das Vorgehen bei einer detaillierten Bestandsaufnahme vor Ort.
Die nächsten beiden Schulungstage finden am Samstag, 16. März, im energetisch mustergültig sanierten Pfarrzentrum Maria Hilf in Schweinfurt und am Samstag, 27. April, in Gräfendorf (Landkreis Main-Spessart) statt. Dort lernen die Kursteilnehmer auch die bundesweit erste „Solarkirche“ kennen. Nach weiteren Tagesveranstaltungen im Juni und September endet die Ausbildung am 15./16. November. Dann feiern die Teilnehmer mit Domkapitular Christoph Warmuth einen Gottesdienst und erhalten ihre Zertifikate.
Am Projekt beteiligt sind die Pfarreien beziehungsweise Kuratien Würzburg-Sankt Sebastian, Prosselsheim und Kleinochsenfurt (Landkreis Würzburg), Astheim (Landkreis Kitzingen), Kronungen und Oberwerrn (Landkreis Schweinfurt), Schweinfurt-Maria Hilf und -Sankt Anton, Zell (Landkreis Haßberge), Brendlorenzen und Hollstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld), Arnstein und Birkenfeld (Landkreis Main-Spessart), Eichenbühl (Landkreis Miltenberg) sowie Stockstadt und Sommerkahl (Landkreis Aschaffenburg).
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