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Blumensträuße, Make-up und ein „verrückter“ Weihnachtsmann

Diözese Würzburg präsentiert sich in Halle 1 der Mainfrankenmesse mit buntem Programm – „Kirche für Menschen“ als Motto des Auftritts 2005 – Flug über Unterfranken mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zu gewinnen

Würzburg (POW) Olga Solodjankin (20) kommt aus Kasachstan, Tatjana Breinert (22) aus Rußland. Beide sind seit drei Jahren in Deutschland, beide wohnen in Bad Neustadt und beide lernen den Beruf der Floristin beim Christlichen Bildungswerk Bad Neustadt (CBW). Am Stand der Diözese Würzburg in Halle 1 auf der Mainfrankenmesse binden sie Blumensträuße. Ihre Ausbildung endet in den kommenden Monaten, doch wie es nachher weitergehen wird, „wissen wir noch nicht“.

Olga und Tatjana stehen für viele Jugendliche dieser Tage. Ausbildungsplätze sind rar, eine Anstellung nach der Lehre ungewiss. Das CBW Bad Neustadt und das Don-Bosco-Berufsbildungswerk der Caritas vom Würzburger Schottenanger machen am Messestand der Diözese Würzburg auf dieses Problem aufmerksam. „Arbeitslos 2005 – Chancen statt Vorurteile“ lautet das Jahresmotto der Caritas. „Wir wollen vor allem die schwierige Lage der Ausbildung Jugendlicher aufzeigen“, sagt CBW-Ausbildungsleiterin Cordula Schuster. Besonders sprachlich und schulisch benachteiligte Aussiedler und Aussiedlerinnen erhielten beim CBW eine Chance. Rund 100 Jugendlichen biete das Bildungswerk eine Lehre: Raumausstatter, Industriemechaniker, Landschaftsgärtner und viele andere Handwerksberufe stehen auf der Liste der Caritaseinrichtung in Bad Neustadt.

Nicht weit entfernt von Olga und Tatjana massiert der 19-jährige Florian Münch einer Besucherin die Hand, die 19-jährige Christine Dittmair verwöhnt die Kopfhaut einer anderen Frau und trägt ein Tages-Make-up auf. Die beiden Besucherinnen der Mainfrankenmesse empfinden den Service der angehenden Friseure des Don-Bosco-Berufsbildungswerks als sehr angenehm. Don Bosco will mit der Aktion ebenfalls das Problem dieser Tage augenfällig machen. Jugendlichen eine berufliche Chance geben – das ist Ziel der beiden Caritas-Bildungswerke, das will Kirche. Und als eine solche Kirche, die für Menschen da ist, präsentiert sich die Diözese Würzburg bei der diesjährigen Mainfrankenmesse.

Zum Bild dieser Kirche gehören auch die missionarische Dimension und der Einsatz für alle Generationen. Im Café des Bistums wird „Würzburger Partnerkaffee“ aus Tansania gegen eine Spende ausgeschenkt. Die Münsterschwarzacher Benediktiner werben für ihre Missionsprojekte und den Eine-Welt-Verkauf. Kinder können dem Kasperl und der Hexe zugucken, wie sie sich um die Feiertage streiten. Jugendliche blicken ins Internetangebot der Diözese, und Familien bietet sich die Möglichkeit, am Stand des Bistums zeitweise ihre Kleinkinder in einen Kindergarten zu geben. Erzieherinnen aus Würzburger katholischen Kindergärten betreuen dort die Jüngsten und ermöglichen Eltern einen ruhigeren Messebesuch. „Dieses neue Angebot der Caritas wird sehr gut angenommen“, sagt Dr. Ludger Heuer, Öffentlichkeitsreferent beim Caritasverband für die Diözese Würzburg.

Die ungewöhnlichste Aktion der Diözese Würzburg ist wohl der Auftritt eines Weihnachtsmanns vor dem Messestand. Doch nicht nur seine Präsens Anfang Oktober sorgt für irritierte Blicke. Der Gabenbringer verteilt Ostereier und hinterlässt so bei vielen Besuchern der Halle 1 fragende Gesichter. „Warum macht Ihr als Kirche so etwas Verrücktes“, schildert „Weihnachtsmann“ Johanna Niklaus, Familienseelsorgerin im Dekanat Schweinfurt-Nord, Reaktionen der ersten Messetage. Doch nach der anfänglichen Überraschtheit ergäben sich schnell Gespräche über diese Provokation. „Eine Super Idee“, sei dann immer wieder zu hören und ein Nachdenken zu spüren, wie doch heute das Kirchenjahr auf den Kopf gestellt werde. „Wir wollen ein Nachdenken und ein neues Bewusstsein für die Feste im Jahreslauf schaffen“, sagt Hauptinitiator Artur Eisenacher, Geschäftsführer beim Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum.

Für Dr. Günter Henner, Hauptorganisator des diözesanen Messestands, ist der Ostereier suchende Weihnachtsmann eine „gelungene Provokation“. Henner ist sichtlich zufrieden mit den ersten Tagen bei der Mainfrankenmesse. „Es gibt ein reges Gedränge am Stand der Diözese, die kostenlosen Kalender sind gefragt, die Kinderbetreuung wird angenommen, und das Glücksrad dreht sich ständig.“ An der Scheibe kann noch bis zum Ende der Messe gedreht und geraten werden. Der Hauptpreis wird dann am 9. Oktober gezogen. Dem Gewinner winkt ein Flug über Unterfranken – zusammen mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.

bs (POW)

(/4005/1256; E-Mail voraus)

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