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Dokumentation

CAJ-Diözesanverband Würzburg wird aufgelöst

Christliche-Arbeiterjugend ist mehr als ihre Struktur

"Am 14. Oktober fand in der Katakombe Aschaffenburg die außerordentliche Diözesanversammlung zur Auflösung des CAJ Diözesanverbands Würzburg statt. Damit endet eine mehrjährige Findungsphase mit vielen Rettungsversuchen, die durch den Umbruch und Abbruch in der Coronazeit nochmal verschärft wurde. Die Diözesanleitung schrieb im März diesen Jahres nach langem intensiven Ringen und vielen Beratungen einen Brief zur Situation an alle Mitglieder (siehe unten). Am 23. Juli fand dann mit den Anwesenden ein hochemotionaler und intensiver mehrstündiger Austausch statt, ob und wie nicht doch noch ein Überleben des Verbandes möglich sein könnte. Dazu waren auch Vertreter*innen der Landes- und Bundesebene der CAJ nach Aschaffenburg ins Martinushaus gekommen. Bis zum Oktober konnten diese Gedanken in den Köpfen der Mitglieder dann nochmal weiterarbeiten. Auch die Ortsgruppe Hösbach-Bahnhof, die mit Blick auf ihr Zeltlager Anfang August nicht teilnehmen konnte, kam am 14. Oktober mit einer großen Vertretung zur Versammlung. In der sehr sachlichen, aber trotzdem emotionalen Diskussion, in der das Ende der Struktur Diözesanverband Würzburg nicht mehr zur Debatte stand ging es darum, wie es ein gutes und strukturiertes Ende geben kann, damit sich niemand am Ehrenamt in der Jugendarbeit  aufopfert. Wichtig war gerade auch ein Satz der gleich am Anfang gefallen ist: ‘Wir lösen eine Struktur auf, nicht die Themen, Inhalte, Emotionen und Freundschaften die in der CAJ entstanden sind.’ Am Ende wurde der Beschluss zur Auflösung zum 31. Dezember 2023 mit einer Enthaltung gefasst und Lukas Greubel (Geistlicher Leiter) und Andrea Karl (Mitglied der CAJ Würzburg, ehemalige Bundesleiterin und aktuell 1. Vorsitzende von CAJ Diözese Würzburg e.V. und Joseph-Cardijn-Stiftung) mit der Liquidation des Diözesanverbands beauftragt. Der Diözesanleitung Sara Brönner, Yvette Werr und Lukas Greubel wurde aus der Versammlung heraus, aber auch von Landes- und Bundesleitung, vom BDKJ Diözesanverband Würzburg und der KAB gedankt, dass sie sich dieser schweren Entscheidung gestellt haben und so für ein verantwortetes Ende dieser Struktur sorgen. Erhalten bleiben trotzdem viele Freundschaften und Erinnerungen, die Menschen geprägt und zu dem gemacht haben was sie sind. Ganz getreu den Worten des Gründers der CAJ, Kardinal Joseph Cardijn: ‚ Jeder junge Arbeiter ist mehr wert, als alles Gold der Erde.’

Lukas Greubel

Geistlicher Leiter CAJ Würzburg

lukas.greubel@bistum-wuerzburg.de

Brief der Diözesanleitung

Liebe Mitglieder der CAJ Würzburg,

2021 waren wir bei der ordentlichen Diözesanversammlung im Oktober nicht beschlussfähig. Zum wichtigsten Termin im Jahr eines (Jugend)verbands waren nicht genug Mitglieder gekommen. Die Diözesanleitung hat vor und bei der außerordentlichen Diözesanversammlung im November den Ernst der Situation der CAJ Würzburg dargelegt. In dem Brief vor der Versammlung haben wir geschrieben:

‚Was macht uns als Diözesanleitung gerade Sorgen?
→ immer weniger CAJ-Mitglieder
→ anstehende massive Kürzungen im personellen & finanziellen Bereich
→ Kommunikations- und Rückmeldekultur innerhalb der CAJ
→ fehlendes Interesse am Verbandsleben
→ Frust bei Verantwortlichen CAJler*innen
→ Abgesagte Diözesanversammlung

Was resultiert daraus?
Schon seit einiger Zeit zeigt sich, dass immer weniger Interesse am Verbandsleben und an den Veranstaltungen und Maßnahmen in der CAJ vorhanden ist. Nur durch wiederholtes Nachfragen, Werben und persönliche Ansprache konnten Veranstaltungen überhaupt durchgeführt werden.
Mit der Absage der DV haben diese Entwicklungen für uns den Tiefpunkt erreicht. Wenn nicht mal mehr das höchste Beschlussfassende Gremium tagen kann, ist das für uns als Diözesanleitung ein alarmierendes Zeichen.
Wir merken, dass die Arbeit innerhalb der CAJ so nicht zukunftsfähig weiter geführt werden kann.‘

In der Versammlung haben wir dann die Satzung geändert, dass nur noch die doppelte Anzahl plus eins der DL-Mitglieder zur Beschlussfähigkeit anwesend sein müssen. Wir haben viel Versucht, um das Blatt in den letzten Jahren nochmal zu wenden. Aktionen, den Jugendtreff in Glattbach, die AG Zukunft, die Projektstelle zum Neuaufbau, den Studienteil vor der letzten Diözesanversammlung. Diese brachten jedoch keinen messbaren und noch weniger dauerhaften Erfolg, dass Mitglieder wieder zu den Veranstaltungen oder zur Diözesanversammlung kommen. Weder haben sich neue Menschen von Aktionen ansprechen lassen noch haben sie sich dann an die CAJ als Verband gebunden. Wer neu kommt erfährt fast kein Gemeinschaftsgefühl mehr, weil außer dem Vorbereitungsteam niemand mehr da ist. Wenn überhaupt sind Mitglieder da, die in den alten, guten, wertvollen Zeiten schwelgen und dort Erfahrungen gemacht haben, die durchs Leben tragen und wo Freundschaften entstanden sind. Diese Zeiten waren gut und verdienen es wertgeschätzt zu werden.

Trotz der Versuche waren wir schließlich bei der letzten Diözesanversammlung im Oktober 2022 mit einer Stimme über dem Durst geradeso beschlussfähig ohne zu wissen, ob wirklich genug Mitglieder anwesend sein werden. Auch bei anderen Aktionen und Veranstaltungen ist seit vielen Jahren ein stetiger Rückgang der Teilnahme und bei der Besetzung unserer Ämter feststellbar und viele unserer Aktionen und Veranstaltungen mussten ausfallen. Viele von den so wertvollen Erfahrungsräumen in der CAJ finden so nicht mehr statt. Das Gemeinschaftsgefühl kommt immer mehr abhanden oder ist bei neueren Mitgliedern nicht mehr aufgekommen. Was bleibt sind Erinnerungen und Emotionen an vergangene Zeiten. Wir in der Diözesanleitung können nicht von diesen Erinnerungen zehren und die Uhr nicht zurückdrehen. Die Corona-Zeit hat das alles noch weiter verschärft und zu einem regelrechten Abbruch geführt. Hinzu kommt aktuell noch die Vakanz der Diözesansekretärin und die Halbierung der uns vom Bistum zur Verfügung gestellten Arbeitsstunden, als Folge des Mitgliederschwunds und der nicht-stattgefundenen Veranstaltungen auf Diözesanebene.

Die uns vom Bistum zur Verfügung gestellten Arbeitsstunden werden fast Vollständig von den selbsterhaltenden Strukturen und Aufgaben innerhalb des Systems aufgefressen. Als Diözesanleitung sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt und nach reiflicher Überlegung daher keine andere Lösung als den Diözesanverband aufzulösen.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ein Verband ohne aktive Mitglieder ist nicht lebensfähig und trägt nicht mehr. Als verantwortungsvolle Diözesanleitung, wollen wir daher bewusst ein Ende setzen, bevor wir an der Last und der Aufgabe verbrennen und noch mehr kaputt gehen, weil unser Herzblut an der CAJ hängt und die Situation unfassbar weh tut. Daher berufen wir für Sonntag, 23. Juli 2023 um 16:00 Uhr eine Diözesanversammlung zur Auflösung des Diözesanverbands nach §10 unserer Satzung im Saal des Martinushauses in Aschaffenburg ein. Falls diese nicht beschlussfähig sein sollte, da 2/3 unserer 225 Mitglieder, sprich 150 Mitglieder anwesend sein müssen, wird zum geplanten Versammlungstermin, 13.‑15. Oktober 2023 eine außerordentliche Diözesanversammlung einberufen werden, die ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen beschlussfähig ist.

Eure Diözeanleitung
Sara, Yvette und Lukas“

Bitte beachten: Das ist eine Pressemitteilung des CAJ-Diözesanverbands Würzburg, nicht des Bistums Würzburg