Charles de Foucauld wird 1858 in Straßburg geboren. Nach dem Tod seiner Eltern im Jahr 1864 wächst er bei seinen Großeltern auf. Als Jugendlicher entfernt er sich immer mehr von seinem Glauben und lebt „wie man eben lebt, wenn der letzte Funke des Glaubens erloschen ist“. Das Erbe seiner Eltern erlaubt ihm ein recht freizügiges Leben. 1876 tritt er in den Militärdienst ein, von dem er nach sechs Jahren Abschied nimmt, weil die militärische Disziplin sich mit seinem Lebensstil nicht vereinbaren lässt. Während einer Erkundungsreise durch Marokko von 1883 bis 1884 berühren ihn die Menschen dort: ihr Glauben an Gott, ihre Frömmigkeit und ihre Gastfreundschaft. Er schreibt: „Der Islam hat in mir eine große Erschütterung bewirkt ... Angesichts dieses Glaubens und von Menschen, die in ständiger Gegenwart Gottes leben, ahnte ich, dass es etwas Größeres und Wahreres geben musste jenseits der Geschäftigkeit der Welt“. Durch seine Cousine Marie de Bondy wird er in Paris mit Abbé Huvelin bekannt gemacht. Im Oktober 1886 sucht er ihn in der Kirche Saint Augustin auf. Er möchte von Abbé Huvelin in der christlichen Religion unterwiesen werden. Statt eines Unterrichts fordert der Abbé ihn auf: „Beichten sie!“ Dieser Augenblick wird für Charles der entscheidende Wendepunkt seines Lebens. Er beschließt zunächst, Trappist zu werden und lebt von 1890 bis 1897 als Mönch in den Klöstern Nôtre Dame des Neiges in der Ardèche und in Akbès in Syrien. Das Leben als Trappist ist ihm aber nicht arm genug. So verlässt er am Vorabend seiner Ewigen Gelübde (1897) die Trappisten. Er geht nach Nazaret, um dort als Hausdiener im Kloster der Klarissen zu leben. Drei Jahre lang führt er in der Verborgenheit ein Leben des Gebetes und der einfachen Arbeit, das Leben, wie es Jesus geführt hat. Nach seiner Priesterweihe 1901 geht er ins algerische Béni Abbès. Dort errichtet er eine Einsiedelei in der Erwartung, bald Gefährten zu bekommen. Getrieben von dem Ruf zu den Ärmsten der Armen zu gehen und bei ihnen zu leben, entscheidet er sich 1905, zu den Tuareg in den Hoggar überzusiedeln. Schließlich richtet er sich in Tamanrasset ein. 1910 baut er auf dem Assekrem eine neue Einsiedelei. Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt kehrt er aber nur noch zweimal dorthin zurück. In dieser Zeit widmet er sich besonders der Tuareg-Sprache und erstellt ein Wörterbuch. Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs erreichen mit der Ausbreitung von Gewalt und Unsicherheit auch den Hoggar. Am Abend des 1. Dezember 1916 wird Charles de Foucauld, der sich inzwischen „Kleiner Bruder Karl von Jesus“ nennt, von einer Bande bewaffneter Männer überfallen, die bei ihm Waffen und Wertsachen suchen. Ohne Widerstand lässt er sich festnehmen und berauben. Ein junger Mann, der ihn bewachen soll, hört das Herannahen von anderen Truppen, verliert die Nerven und erschießt Bruder Karl. Die Kirche spricht Charles de Foucauld am 13. November 2005 selig. Weitere Informationen im Internet unter www.charlesdefoucauld.de.
(4505/1471; E-Mail voraus)
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